Darmstadt, Presse|15. Juni 2011 19:20

Bei drohendem Herzinfarkt

In der Zentralen Notaufnahme des Klinikums Darmstadt ist eine erste Anlaufstelle für Patienten mit akutem Brustschmerz eingerichtet worden. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie hat die neue Notfall-Einheit offiziell zertifiziert.

Chest Pain Unit in Darmstadt

© Sylvia Willax / Klinikum Darmstadt

Akuter Brustschmerz ist ein Hinweis auf eine Herzgefäßerkrankung mit möglicherweise drohendem Herzinfarkt, Todesursache Nummer eins in Westeuropa. Tritt ein Infarkt – d.h. ein Verschluss eines der das Herz mit Blut versorgenden Gefäße – auf, ist schnelles Handeln geboten: Nur wenn der Verschluss innerhalb kürzester Zeit wiedereröffnet wird, können bleibende Schäden verhindert und die Lebensbedrohung abgewendet werden, teilt das Klinikum in einem Schreiben mit.

In der Chest Pain Unit (CPU) des Klinikums Darmstadt sind alle personellen und apparativen Voraussetzungen für eine schnelle Diagnosestellung gegeben. Unter Leitung eines Kardiologen können alle diagnostischen Verfahren vor Ort angewendet werden, um schnellstmöglich Klarheit darüber zu erlangen, ob der Brustschmerz auf einen Infarkt zurück geht oder eine andere Ursache vorliegt. In unklaren Fällen kann über ein neueingerichtetes hochempfindliches Computertomogramm eine Feindarstellung der Herzgefäße erfolgen, aber es können auch andere Schmerzursachen wie Lungenembolie oder Erkrankungen der Hauptschlagader sicher erkannt werden. Bestätigt sich der Verdacht auf einen Infarkt, wird der Patient binnen Minuten ins Herzkatheterlabor des Klinikums, das sich in unmittelbarer räumlicher Nähe befindet, verlegt. Hier steht rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche ein Team aus erfahrenen Kardiologen bereit, um im Rahmen einer Herzkatheter-Intervention das Gefäß wiederzueröffnen.

Patienten, die über den Notarzt bereits die eindeutige Diagnose eines Herzinfarktes haben, werden direkt im Herzkatheterlabor des Klinikums ohne Zeitverzug versorgt. Es ist das modernste in Südhessen und verfügt über zwei parallel betriebene Herzkathetermessplätze. So ist gewährleistet, dass Notfallpatienten jederzeit sofort versorgt werden können.

Auch die internistische Intensivstation, auf der Infarkt-Patienten in der Regel nachbetreut werden müssen, grenzt unmittelbar an das Herzkatheterlaboran. So befinden sich alle relevanten Einheiten auf einer Ebene – im Erdgeschoss von Peter-Grund-Bau und Neubau der Inneren Medizin – und sind direkt miteinander verbunden. Für Patienten ist dies ein unschätzbarer Vorteil, da belastende, zeitintensive und riskante Transporte von einer Einheit in eine andere auf ein Minimum beschränkt sind, heißt es in der Meldung weiter.

Die nun erfolgte Zertifizierung der Einheit werten Prof. Dr. Gerald Werner, Direktor der Klinik für Kardiologie, und Dr. Ulf Hannemann, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme, als Bestätigung der hervorragende ninterdisziplinären Zusammenarbeit aller Kliniken und Institute, die an der Versorgung von Patienten mit akutem Brustschmerz beteiligt sind. Dies sind neben der Klinik für Kardiologie (Medizinische Klinik I) und der Zentralen Notaufnahme das Institut für Anästhesiologie, das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, die Medizinische Klinik II (Gastroenterologie), die Zentrale OP-Koordination und – als externer Kooperationspartner – die Klinik für Thorax-, Herz- und thorakale Gefäßchirurgie der Universitätsklinik Frankfurt/Main.

(Pressemitteilung der Stadt Darmstadt)

Übrigens, nicht nur in Darmstadt gibt es eine Chest Paint Unit. Akute Hilfe bei Herzinfarkt gibt es auch in der Uni Klinik Frankfurt sowie an der Uni-Klinik Mainz.

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