Frankfurt, Leben|23. Oktober 2017 16:35

Frankfurt am Main: eine der teuersten Städte Deutschlands

Miete und andere Kosten in Frankfurt

© Andreas Hermsdorf /pixelio.de

Frankfurt am Main, die Bankenmetropole im Herzen des Rhein-Main-Gebietes gilt als teures Pflaster. Bei dieser Annahme handelt es sich nicht um ein Vorurteil, sondern um eine durch diverse Statistiken belegte Tatsache. Je nach Statistik landet die Mainmetropole auf den Plätzen 1-3 im Wechsel mit München und Stuttgart. Damit ist erwiesen, dass Frankfurt am Main zu den teuersten Städten in Deutschland zählt.
Nach einer Erhebung des Unternehmens Vexcash aus dem Jahr 2016 betragen die Lebenshaltungskosten in Frankfurt am Main im Monat durchschnittlich 2.140€, in Stuttgart 2.115€ und in München 2.045€. Je weiter es in den Norden bzw. Osten Deutschlands geht, desto niedriger fallen die durchschnittlichen Lebenshaltungskoten in ausgewählten Großstädten aus. In Hamburg betragen sie beispielsweise 1.799€ und in Leipzig 1.367€.

Lebenshaltungskosten – wofür geben Frankfurter ihr Geld aus?

Die Lebenshaltungskosten sind die Kosten, die aufgewendet werden müssen, um den Alltag bestreiten zu können. Sie setzen sich aus folgenden Faktoren zusammen:

  • Verpflegung
  • Wohnen
  • Bekleidung
  • Hygiene und Körperpflege
  • Bildung und Ausbildung
  • Freizeit, Kultur, Sport
  • Versicherung
  • Fahrtkosten (PKW, öffentliche Verkehrsmittel etc.)
  • Telefon, Internet, Rundfunk
  • Tierhaltung

In Frankfurt am Main beträgt das durchschnittliche Einkommen laut Vexcash-Statistik 2352€. Davon müssen 2.140€ aufgewendet werden, um die Lebenshaltungskosten zu decken. Die Differenz kann theoretisch angespart werden, praktisch dient sie aber in vielen Haushalten zur Tilgung von Krediten. Da es sich um einen statistischen Mittelwert handelt, gibt es in Frankfurt natürlich auch Haushalte, die unterhalb des genannten Einkommens liegen, aber sich dennoch mit dem hohen Preisniveau der Stadt arrangieren müssen, denn die Kosten für Fahrscheine oder Mieten richten sich schließlich nicht nach dem Gehalt. Einkommensschwache Haushalte in Frankfurt haben daher schnell Probleme, wenn unerwartete Kosten anfallen, beispielsweise wenn das Auto oder die Waschmaschine kaputtgehen.
Auch die Preise für Lebensmittel und Essen im Restaurant schlagen bei den Lebenshaltungskosten zu Buche. Hier gibt es in Frankfurt, wie in jeder deutschen Großstadt, Schwankungen zwischen den Stadtvierteln. Je zentraler der Stadtteil gelegen ist, desto höher sind hier in der Regel auch die Kosten.

Aufschlüsselung der Lebenshaltungskosten

Übersicht über Lebenshaltungskosten in Frankfurt am Main
InfoGrafik „Lebenshaltungskosten in Deutschland 2016“: © Vexcash

Miete – ein wichtiger Faktor

Die Miete, in Frankfurt am Main, ein gewichtiger Kostenfaktor, variiert, ähnlich wie bei den Preisen für das Essen im Restaurant, ebenfalls von Stadtteil zu Stadtteil. Wirklich niedrige Mietpreise sind in Frankfurt am Main allerdings Fehlanzeige.
Der Mietpreisspiegel für 2017 in Frankfurt am Main weist einen Durchschnittswert von 14,63€/m² aus. Vexcash hatte in seiner Statistik für 2016 noch 13,93€/m² ermittelt.
Damit ist Frankfurt zwar noch ein gutes Stück vom Spitzenreiter München entfernt, wo knapp 18€/m² anfallen, aber gleichzeitig deutlich vor Leipzig (6,82€/m²) gelegen.
Natürlich kommt es in der Finanzmetropole am Main darauf an, in welchem Stadtteil eine Mietwohnung gesucht wird. Die Unterschiede sind hier ganz deutlich: Während in der Altstadt von Frankfurt Spitzenpreise von 19,50€/m² erreicht werden, lässt es sich in Praunheim, Fechenheim, Harheim, Nieder-Erlenbach und Sindlingen vergleichsweise günstig wohnen, denn in allen genannten Stadtteilen liegt der im Mietspiegel 2017 angegeben Preis bei 10-11€/m².
Hier ist – wie in fast allen anderen Bereichen der Lebenshaltungskosten auch – ein deutlicher Anstieg der Preise zu beobachten. Wenn als Grundlage eine Wohnungsgröße von 60m² angenommen wird, belief sich die Miete laut Mietspiegel von 2010 noch auf 7,23€/m² bis 9,50€/m² (je nach Baujahr). Laut Mietspiegel 2017 fallen für eine Wohnung in derartiger Größe inzwischen 13,70€/m² an. Eine deutliche Preissteigerung.

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