Aschaffenburg, Kultur, Presse, Veranstaltungen|24. April 2012 15:39

Geburtstagsparty und Vortrag zu Kirchners 132. Geburtstag

Ernst Ludwig Kirchner in Aschaffenburg

© KirchnerHAUS Aschaffenburg e.V.

Aus Anlass des 132. Geburtstags von Ernst Ludwig  Kirchner am Sonntag, 6. Mai, veranstaltet der KirchnerHAUS-Verein Aschaffenburg an diesem Tag von 15 Uhr an eine Geburtstagsparty unter dem Motto „Tanzen, Malen, Spielen“ mit Aktionen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Veranstaltung findet ausnahmsweise im Haus Storchennest (hinter dem Schönborner Hof, Entengasse) statt, da im Geburtshaus des Jahrhundertkünstlers in der Ludwigstraße 19 die Sanierung begonnen hat. Schüler eines Leistungskurses am Dalberg-Gymnasium haben für die Geburtstagsfeier Spiele im Stile Kirchners kreiert, die am Sonntag ausprobiert werden dürfen. Es gibt ein Scotland-Yard-Detektivspiel mit Aschaffenburg-Bezug, Quartetts, Puzzles und Murmelbahnen mit Kirchnermotiven. Lassen Sie sich überraschen! Um 16 Uhr werden Mitglieder des noch jungen Vereins „Tango Argentino“ die Besucher zum Tanzen animieren – ganz im Sinne Kirchners, der sich viel mit Bewegung und auch dem Tanz beschäftigt hat. Wer möchte, kann sich selbst als Künstler betätigen und den Auftritt der tanzenden Paare mit schnellen Strichen auf eine Leinwand bannen.

Der Verein lädt schon für den Vorabend, also den 5. Mai, um 18 Uhr zu einem Vortrag, ebenfalls ins Haus Storchennest ein. Katharina Siegmann wird einen Vortrag über „Ernst Ludwig Kirchner: Der Maler als Architekt“ halten. Frau Siegmann war Kuratorin der sehr sehenswerten Ausstellung zu diesem Thema auf der Mathildenhöhe in Darmstadt.  Als Grafiker und Bildhauer des Expressionismus ist Kirchner heute weltberühmt. Dass er aber auch ausgebildeter Architekt  und verbriefter Diplom-Ingenieur war, ist dagegen weitgehend unbekannt. Dabei hat er im Architekturstudium bei seinen einflussreichen Lehrern erstes Können bewiesen und bis in seine letzten Jahre der Verbindung von Kunst und Architektur größte Bedeutung beigemessen. Kirchner hatte von 1901 bis 1905 an der Technischen Hochschule in Dresden Architektur studiert. 1905 schloss er es mit dem Diplom ab und gründete parallel mit seinen Kommilitonen Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff die Künstlergruppe „Die Brücke“. Zwar könnte der Name der Gruppe auf Ingenieurkunst hinweisen. Doch revolutionierten die „Brücke“-Gründungsmitglieder – allesamt Architekten beziehungsweise Architekturstudenten – nicht die Baukunst, sondern die Malerei. Welchen Nutzen hat der Maler Kirchner aus seiner Architekturausbildung gezogen? Und wie schlägt sich das Thema der Architektur in seinem malerischen Werk nieder? Diesen Fragen wird die Kunsthistorikerin Siegmann, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Schirn Kunsthalle Frankfurt tätig ist, in ihrem Vortrag nachgehen und auch anhand zahlreicher Bilder darstellen, welche Grundlagen Kirchner im Studium für seine spätere Malerei erworben hat und welche Rolle architektonische Motive in seinem Werk spielten.

(Pressemitteilung des KirchnerHAUS Aschaffenburg e.V.)

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