Freizeit|5. März 2018 16:46

Glücksritter, Spieler & Wettkönige im Rhein-Main-Gebiet

Lotto & Glücksspiel

© Tim Reckmann / pixelio.de

Die Hoffnung auf das schnelle Geld treibt Spieler in die Automaten-Casinos, Wettkönige in die Wettbüros und den einen oder anderen Hasardeur in die Spielbank sowie unzählige Glücksritter zu den Lotto-Annahmestellen.
Es gibt keine Stadt und kaum eine Gemeinde im Rhein-Main-Gebiet in der es nicht ein vielfältiges Angebot für all diejenigen gibt, die dem Glück hinterherjagen. Nachdem jedoch viele Jahre lang die Spielhallen allerorts wie die Pilze aus dem Boden schossen, versuchen Städte und Gemeinden inzwischen auf Basis des Glücksspielstaatsvertrages für mehr Ordnung zu sorgen.

Spielhallen & Automatencasinos

Wer kennt sie nicht, die bunt schillernden Werbeschilder der Spielhallen? Nahezu überall in den Innenstädten und in den Gewerbegebieten der Städte im Rhein-Main-Gebiet blinkt und leuchtet es: hier gibt es das große Geld zu gewinnen. Kaum mehr als 200 Meter sind es von einem Anbieter bis zum nächsten. Doch ganz so extrem wie es vor ein paar Jahren war, ist es inzwischen nicht mehr. Denn im Sommer 2017 hat in fast allen Bundesländern, so auch in Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz und damit in den Städten und Gemeinden des Rhein-Main-Gebietes, der Glücksspielstaatsvertrag aus dem Jahr 2012, nach einer fünfjährigen Übergangsfrist, gegriffen. Hier wird unter anderem geregelt, dass nur noch eine Spielhalle pro Gebäude zulässig ist und der Mindestabstand zwischen zwei Einrichtungen 300 Meter betragen muss. Diese Regelungen sollten eigentlich zu einer Schließungswelle führen. Schätzungen waren von der Halbierung des Angebots in vielen Städten ausgegangen. Dem ist bisher allerdings nicht so, weil der Glücksspielstaatsvertrag in einigen Orten nur relativ zögerlich umgesetzt wird und auch einige Betreiber gegen die Schließung ihrer Einrichtung geklagt haben. Neueröffnungen sind seither jedoch wesentlich seltener zu verzeichnen. Einige Automatencasinos sind inzwischen geschlossen, weil ihnen die Lizenz entzogen oder nicht erneut erteilt wurde, einige Betreiber haben aus anderen Gründen geschlossen. Wie es mit den bestehenden Spielhallen im Rhein-Main-Gebiet und auch bundesweit weitergeht, wird die Zukunft zeigen.

Lotto & Co

Wer auf den richtig großen Gewinn hofft, ist beim Lotto vermutlich besser aufgehoben, auch wenn die Gewinnchancen hier ebenfalls nicht besonders hoch sind. Doch wer das große Los zieht, der blickt oft einem wahren Geldsegen entgegen. Im Eurojackpot sammeln sich regelmäßig enorme Summen an, so ging kürzlich der Jackpot von mehr als 90 Millionen Euro an einen Gewinner aus Finnland. Derart hohe Summen sind zwar nicht die Regel, aber mehrere Millionen Euro werden fast wöchentlich ausgeschüttet, ein enormer Anreiz für viele Menschen, einen Tippschein auszufüllen und ihn in der Lotto-Annahmestelle um die Ecke abzugeben. Dieser Weg ist allerdings gar nicht unbedingt nötig, denn es gibt eine ganze Reihe seriöser Anbieter im Internet, über die sich die Teilnahme am Eurojackpot und anderen Lotterien regeln lässt. Experten von Eurojackpotzahlen.net sagen, dass der ein Vorteil darin liegt, dass ein seriöser Anbieter gut erreichbar ist und jegliche Fragen rund um die Spielteilnahme oder einen Gewinn schnell und unkompliziert beantworten kann, während der eine oder andere Kioskbetreiber sich erst einmal selbst informieren muss, was in einigen Fällen ein paar Tage in Anspruch nehmen kann.

Gefahr der Spielsucht

Selbstverständlich besteht bei der Jagd nach dem großen Geld immer auch die Gefahr, in eine Sucht zu verfallen. In vielen Bundesländern, so auch in Hessen, gibt es daher eine Sperrdatei für Glücksspieler. Ende 2017 waren 15 159 Personen in diese Datei eingetragen, rund 15 000 von ihnen haben sich dort selbst gemeldet, die übrigen Personen wurden gemeldet. Es scheint daher bei vielen Menschen eine Sensibilisierung für dieses Problem zu geben, das anscheinend in vielen Fällen sogar selbst erkannt wird. Wer in dieser Sperrdatei in Hessen aufgeführt ist, darf für die Dauer von mindestens einem Jahr keine Spielhalle betreten.
Bundesweit sind nach Schätzungen rund 200 000 Menschen spielsüchtig. Der überwiegende Teil von ihnen zockt an Automaten. Der Grund ist einfach: Spielhallen mit Automaten sind nahezu überall erreichbar und die Einstiegsbeträge liegen oft bei 20-30 Cent. Natürlich bergen Lotterien das Potential einer Sucht. Laut Expertenmeinungen ist das Risiko hier aber geringer, denn die Zeitspanne zwischen Einsatz und Gewinn ist deutlich größer als am Automaten. Schenkt man Zahlen, die im Spiegel veröffentlicht wurden Glauben, dann ist etwa jeder 12. Automatenspieler von der Suchtproblematik betroffen, während es beim Lotto nur jeder 300.
Anlaufstellen für Spielsüchtige, die ihr Problem in den Griff bekommen möchten, ist in Mainz zum Beispiel die Ambulanz für Spielsucht an der Uniklinik, in Frankfurt können sich Betroffene oder Angehörige an die Evangelische Suchtberatung wenden, in Wiesbaden gibt es die Fachambulanz für Suchtkranke der Caritas und auch in Darmstadt ist die Caritas eine gute Adresse.
Wer sich scheut, direkten Kontakt aufzunehmen, kann sich auch online beraten lassen – ein sehr gutes Angebot der Caritas, das für viele Betroffene den ersten Schritt auf dem Weg aus der Sucht darstellen kann.

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