Wirtschaft|17. Januar 2017 18:14

Industriespionage schwächt Wirtschaftsstandort Frankfurt am Main

Industriespionage schadet Wirtschaft in Frankfurt

© günther gumhold /pixelio.de

Fast die Hälfte aller deutschen Unternehmen war schon einmal Ziel eines Spionageangriffs. Oftmals kamen diese Angriffe aus Asien, vornehmlich aus China. Auch Unternehmen in Frankfurt und dem gesamten Rhein-Main-Gebiet waren schon Opfer einer solchen Attacke.
Der deutschen Wirtschaft entstehen dadurch Schäden in Milliardenhöhe, im Jahr 2014 sollen sich die Summe der Schäden auf rund zwölf Milliarden Euro belaufen haben!

Klassische Opfer von Wirtschaftsspionage

Die Wirtschafts- und Industriespionage betrifft besonders Unternehmen aus innovativen und techniklastigen Branchen, wie zum Beispiel die Automobil- und Luftfahrtindustrie, aber auch der Maschinenbau und die Pharmaindustrie ist betroffen.
Nicht immer fällt der Angriff sofort auf, oft gibt es Indizien, aber keine klare Sachlage. Wenn aber technische Neuerungen bei der Konkurrenz in Fernost auftauchen und sich kein Unterschied zu den in Deutschland gefertigten Entwürfen finden lässt, teilweise sogar Pläne auftauchen, die das Firmenlogo bekannter Unternehmen aus Frankfurt oder anderen deutschen Städten tragen, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass diese Unterlagen nicht auf legalem Wege an die Konkurrenz gelangt sind.
Ein großer Teil der Attacken auf die genannten Branchen lässt sich nach Asien oder in das Gebiet der ehemaligen Sowjetunion zurückverfolgen. Eine nicht zu unterschätzende Anzahl an Spionageversuchen hat ihren Ursprung auch in Nordamerika.
Allerdings kommen die Angriffe auf die Autokonzerne oder Maschinenbauunternehmen im Raum Frankfurt nicht immer aus dem Ausland. Auch aus Deutschland selbst gibt es immer wieder Angriffe auf deutsche Unternehmen.
Nicht immer werden übrigens Großunternehmen angegriffen. Oft sind es auch kleine und mittelständische Unternehmen Opfer von Industriespionage. Der finanzielle Verlust, der Unternehmen dadurch droht, lässt viele Menschen unberührt, doch gehen damit auch sinkende Steuereinnahmen einher, die wiederum uns alle betreffen. Ein weiterer Aspekt ist, dass Arbeitsplätze in Gefahr geraten können, weil das betroffene Unternehmen durch den Angriff so sehr in wirtschaftliche Schieflage gerät, dass es im Extremfall bankrottgeht. Wirtschaftsspionage ist folglich kein fernes Thema, das nur einige Konzernbosse betrifft, sondern ein Problem für uns alle.

Produktpiraterie am Messestandort Frankfurt

Frankfurt am Main ist bekanntermaßen einer der wichtigsten Messestandorte Europas. Dementsprechend verwundert es nicht, dass bei Messen in Frankfurt immer wieder Fälle von Produktpiraterie, die eine Form der Wirtschaftsspionage darstellt, bekannt werden. Diese Angriffe schaden nicht nur dem Wirtschaftsstandort Frankfurt, sondern der gesamten deutschen Wirtschaft.
Hier kommt es immer wieder dazu, dass Firmen Maschinenbauteile oder gar ganze Produkte bei der Konkurrenz entdecken, die diese mit großer Wahrscheinlichkeit nicht selbst entwickelt hat. Wird ermittelt, stellt sich meist heraus, dass das konkurrierende Unternehmen auf illegalem Weg an die Pläne für das Produkt gekommen ist. Entweder wurde selbst ein Spionageangriff gestartet oder die Pläne wurden aus illegalen Quellen erworben.

Gegenmaßnahmen

Sobald der Verdacht besteht, das eigene Unternehmen könnte von Industriespionage betroffen sein, sollten umgehend Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Behörden

Der erste, logische Schritt wäre es, den Verdacht offiziell zu melden. Der Weg führt dabei zunächst zur Polizei, die den Fall dann entweder selbst übernimmt oder an das Landesamt für Verfassungsschutz weiterleitet.
Einige deutsche Unternehmer zweifeln jedoch an der Ernsthaftigkeit, mit der diese Fälle behandelt werden. Der Grund für dieses erschütterte Vertrauen liegt in erster Linie im NSA-Skandal begründet, denn Einblicke in die Listen, die die NSA an den BND zum Ausforschen übergab, zeigten, dass auch deutsche Großunternehmen, wie zum Beispiel Siemens ausspioniert wurden. In welchem Umfang tatsächlich Firmengeheimnisse an den ausländischen Geheimdienst weitergegeben wurden, ist zwar nicht zu 100% geklärt, aber gewisse Zweifel bleiben.

Private Ermittler

Nachdem das Vertrauen in die deutschen Ermittlungsbehörden im Zusammenhang mit der Industrie- bzw. Wirtschaftsspionage teilweise erschüttert ist, verwundert es nicht, dass private Ermittler, wie zum Beispiel Detektiv Tudor in Frankfurt, immer häufiger eingeschaltet werden, wenn in einem Unternehmen der Verdacht aufkommt, es könnten Interna nach außen gelangt sein. Die privaten Ermittler verschaffen sich ein Bild von der Lage und leiten Gegenmaßnahmen ein, oft leisten sie wichtige Vorarbeiten für die Polizei oder sorgen sogar dafür, dass die staatlichen Behörden mit ausreichend Beweisen versorgt werden. Eine weitere wichtige Aufgabe der privaten Ermittler ist auch die Beratung der betroffenen Unternehmen, um sie vor zukünftigen Angriffen zu schützen.

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