Offenbach, Presse|16. Juni 2011 20:30

Menschen mit Migrationshintergrund engagieren sich ehrenamtlich in der Bewährungshilfe

In Zusammenarbeit mehrerer Einrichtungen und Vereine wurden in den letzten Monaten gezielt Menschen mit Migrationshintergrund für ehrenamtliche Einsätze in der Bewährungshilfe in Offenbach gewonnen. Die beteiligten Kooperationspartner ziehen nun ein positives Resumée ihrer gemeinsamen Arbeit.

So stießen zwei Informationsveranstaltungen, die sich speziell an Menschen mit Migrationshintergrund aus Offenbach und Umgebung richteten, auf große Resonanz: zur Veranstaltung am 23. Februar diesen Jahres kamen rund dreißig Interessierte, in der Folgeveranstaltung am 30. März immer noch ca. zehn Personen. „Das ist für Veranstaltungen dieser Art eine beachtliche Zahl“, stellt Sigrid Jacob, Geschäftsführerin vom Freiwilligenzentrum Offenbach, fest.

Der starke Anklang bei der Zielgruppe konnte durch gute Kontakte zu den zahlreichen Kultur- und Migrantenvereinen vor Ort erreicht werden. Diese verdankt die Arbeitsgruppe vor allem Hüsamettin Eryilmaz, Migrationsbeauftragten der Polizei Südosthessen, und Atila Karabörklü von der Interkulturellen Freiwilligenagentur Frankfurt am Main.

Im Anschluss an die Veranstaltungen und nach Durchführung von Auswahlgesprächen konnten schließlich sechs ehrenamtliche Mitarbeiter gewonnen werden, mit türkischem, italienischem und afghanischem Migrationshintergrund. Alle haben mittlerweile erfolgreich an einer mehrwöchigen Einführungsschulung teilgenommen, mit der sie auf ihr anspruchsvolles neues Ehrenamt vorbereitet wurden.

Ehrenamtliche Mitarbeiter in der Bewährungshilfe werden schon seit einem knappen Jahrzehnt hessenweit durch den Verein „Förderung der Bewährungshilfe in Hessen e.V.“ geworben, geschult und bei ihren Einsätzen auf vielfältige Weise unterstützt. Dabei werden die Ehrenamtlichen vor allem in den Bereichen tätig, für die den hauptamtlichen Sozialarbeitern in der Bewährungshilfe mit rund hundert Klienten pro Vollzeitstelle oft keine Zeit mehr bleibt: Beispielsweise begleiten ehrenamtliche Mitarbeiter bei Behördengängen, helfen beim Ordnen von Unterlagen, bieten Freizeitaktivitäten an oder unterstützen beim Nachholen eines Schul- oder Ausbildungsabschlusses.

Die Anregung zur gezielten Werbung von Personen mit Migrationshintergrund kam von hauptamtlichen Mitarbeitern der Bewährungshilfe in Offenbach. Der Zugang zu straffällig gewordenen Migranten kann durch ehrenamtliche Helfer mit gemeinsamer Herkunft erleichtert werden. Weiterhin bringen Menschen mit Migrationshintergrund in der Regel ganz besondere Ressourcen mit, die gerade für eine ehrenamtliche Tätigkeit in der Bewährungshilfe von hohem Wert sind, z.B. eigene Migrationserfahrungen und Fremdsprachkenntnisse.

(Pressemitteilung der Stadt Offenbach am Main)

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