Offenbach, Presse, Städte|20. Juli 2011 16:11

Offenbacher Teilnehmer für Fluglärmstudie gesucht

Studie zum Fluglärm

© Michael Hirschka / pixelio.de

In der Rhein-Main-Region wird in den nächsten fünf Jahren eine groß angelegte Lärmwirkungsstudie erarbeitet. Die Auswirkungen des Verkehrslärms sollen wissenschaftlich erforscht werden. Die Untersuchung fragt auch nach der Beeinträchtigung der Lebensqualität durch Fluglärm und die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken. Die Analyse wird von namhaften Experten der Lärmwirkungsforschung unter Führung der Ruhr-Universität Bochum erarbeitet. Finanziert wird das Projekt zu großen Teilen vom Land Hessen. Regierung und Opposition haben einen entsprechenden Beschluss im Landtag parteiübergreifend gefasst. Mittel kommen aber auch von den Kommunen und Fraport.

„Trotz unterschiedlicher Auffassungen über Ansatz und Methoden, die es auch weiterhin gibt, hat man sich auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt, damit die Ergebnisse auch von allen anerkannt werden“, erläutert Stadtrat Paul-Gerhard Weiß. Ein weiteres Team von Wissenschaftlern, darunter der bisher für Offenbach tätige Lärmphysiker Dr. Christian Maschke, übernehme die Qualitätssicherung.

Die Studie beschäftigt sich in drei „Modulen“ mit den Themen „Belästigung und Lebensqualität“, „Gesundheit“ und „Lärmwirkungen bei Kindern“. In den besonders fluglärmbelasteten Gebieten werden in den Sommermonaten der Jahre 2011-2013 in jeweils drei aufeinanderfolgenden Nächten Lärm- und Schlaf gemessen.

Aus dem Offenbacher Süden besonders aus den Stadtteilen Tempelsee, Lauterborn und Rosenhöhe werden noch Teilnehmer für die Studie gesucht.

Der Offenbacher Süden gehört zu den am stärksten von Fluglärm belasteten Gebieten rund um den Frankfurter Flughafen. Deshalb sei es wichtig, dass Menschen aus diesen Vierteln die Feldstudie unterstützen, so Weiß. Einige Anmeldungen liegen bereits vor, doch würden noch weitere Interessenten gesucht. Die Kommunen gehen übrigens davon aus, dass sie ihren vor dem VGH in Kassel erzielten Erfolg in Sachen Nachtflugverbot vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig behaupten und erweitern können. Diese Entwicklung werde von der Studie berücksichtigt, die dann auch Vergleiche zwischen den Auswirkungen der Lärmsituation vorher und nachher auswerte.

Die Teilnehmer erhalten für jeweils drei Untersuchungsnächte eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 210 EURO. Allerdings müssen eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt sein: Wer mitmacht muss mindestens 18 Jahre alt sein, über ein Jahr in der Gegend wohnen, nicht mit Kleinkindern zusammen leben, keine Herzrhythmusstörungen oder chronische Kopfschmerzen haben.

Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.NORAH-Studie.de. Interessenten werden gebeten, sich in den nächsten Tagen an das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. – Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin – 51170 Köln unter dem Kennwort NORAH , Abt. ME-FP, zu wenden. Bewerbungen oder Anfragen können auch per E-Mail unter NORAH-Studie@dlr.de oder per Fax: 02203/696372 erfolgen.

(Pressemitteilung der Stadt Offenbach am Main)

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