Sehenswerte Bauwerke und Baudenkmäler in Darmstadt

Bedeutende Bauwerke in Darmstadt

Hochzeitsturm in Darmstadt
© Dieter Schütz /pixelio.de

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Innenstadt von Darmstadt fast vollständig zerstört. Insgesamt wurden durch die Bombenangriffe während des Zweiten Weltkriegs annähernd 80% der Bausubstanz in der Innenstadt und Altstadt von Darmstadt zerstört.

Nach 1945 wurde mit den Aufräumarbeiten begonnen und die meisten Ruinen in der Darmstädter Innenstadt wurden abgerissen. Die Folge war, dass fast alle historischen Bauwerke in Darmstadt verloren gingen, so zum Beispiel die kunsthistorisch bedeutenden Bürgerhäuser, das Kleine Theater und auch der Fürstenhof, um nur einige Beispiele zu nennen.
Nach und nach konnte dann mit dem Wiederaufbau begonnen werden, einige Gebäude, wie zum Beispiel das Schloss wurden wiederaufgebaut, andere konnten nicht gerettet werden. Die schwierige Situation eröffnete aber auch die Möglichkeit, die Stadt neu zu gestalten. Ein bedeutender Beleg dafür, dass diese Möglichkeit genutzt wurde, sind die Darmstädter Meisterbauten.

Die Darmstädter Meisterbauten

Mit den Darmstädter Meisterbauten bezeichnet man eine Gruppe von Gebäuden, die den kulturellen Wiederaufbau der nach dem Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstörten Stadt Darmstadt vorantreiben sollte.
Der Auftrag für diese bedeutenden Bauwerke wurde von der Stadt Darmstadt im Rahmen der Darmstädter gespräche an zwölf renommierte Architekten aus ganz Europa mit der Prämisse, zwingend erforderliche Kommunalbauten in einer zeitgemäßen und menschlichen Bauweise zu entwerfen, die auch Kunst am Bau integrierte.
Letztlich wurde wegen fehlender städtischer Gelder nur der Bau von fünf der elf entworfenen Meisterbauten realisiert...
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Die Waldspirale

Der von Friedensreich Hundertwasser entworfene Wohnkomplex hat 105 Wohnungen, eine Tiefgarage, eine Bar, ein Café und eine Kiosk.  Der Innenhof wird von einem kleinen künstlichen See und einem Kinderspielplatz beherrscht. Dabei weist das in U-Form errichtete Gebäude kein Gestaltungsraster auf. Es hat sogenannte aus der Reihe tanzende Fenster und Baummieter in Form von aus den Fenstern wachsenden Bäumen. Das Schrägdach ist begrünt. An seiner höchsten Stelle ist das Gebäude 12 Stockwerke hoch. Zum Bau wurden 12. Kubikmeter recycelter Beton nach dem Verfahren der Fachfakultät der TU Darmstadt verwendet.
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Darmstadts Wahrzeichen: Der Hochzeitsturm

Der Hochzeitsturm ist das Wahrzeichen von Darmstadt und ist insgesamt 48,5 m hoch. Er wurde 1908 erbaut und von dem Architekten Joseph Maria Olbrich gestaltet. Der Hochzeitsturm war ein Geschenk der Stadt Darmstadt zur Erinnerung an die Eheschließung des Großherzogs Ernst Ludwig  mit der Prinzessin Eleonore zu Solms-Hohensolms-Lich im Jahre 1905. Wegen seiner fünf das Dach abschließenden Bögen, die wie eine Hand erscheinen, wird der Turm auch Fünffingerturm genannt. Der Jugendstilturm gehörte zum Komplex des Gemeinschaftsateliers der Künstlerkolonie, der Ausstellungshalle und dem damals neuen Wasserspeichers. Im Sommersemester 2006 ist eine stilisierte Darstellung des Hochzeitsturms auch das Markenzeichen der Hochschule Darmstadt.

Das Darmstadtium

Das Kongresszentrum Darmstadtium ist nach dem chemischen Element benannt, das auch Eka-Platin genannt wird. Es ist ein rein künstlich erzeugtes chemisches Symbol und trägt die Ordnungszahl 110.
Darmstadtium wurde von der Gesellschaft für Schwerionenforschung am 9. 11. 1994 zum ersten Mal durch die Verschmelzung eines Bleiions mit einem Nickelion künstlich hervorgebracht. Es hatte zunächst den Namen Ununnilium.
Die Darmstädter Gesellschaft für Schwerionenforschung hat insgesamt sechs neue chemische Elemente erforscht und daher wurde es der Gesellschaft zu Ehren offiziell in Darmstadtium umbenannt.
Darmstadt ist die einzige deutsche Stadt, nach der ein chemisches Element benannt wurde.
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