Apfelwein / Äppler / Ebbelwoi - Frankfurts Kultgetränk Apfelwein

Apfelwein - Äppler - Ebbelwoi

Äppler in Frankfurt
© schnorbsi / pixelio

Apfelwein, das Frankfurter Nationalgetränk ist ein aus Äpfeln gekelterter Fruchtwein mit einem Alkoholgehalt zwischen 5-6 Vol. %.
Frankfurt ist die Apfelweinhochburg schlechthin. Während in ganz Hessen pro Jahr und Kopf rund 10 Liter Apfelwein konsumiert werden (bundesweit liegt der Schnitt bei 1l), trinken die Frankfurter im Jahr 50l des Stöffchens.
Für Ortsfremde ist der Äppler, wie viele Frankfurter den Apfelwein nennen, zunächst ungenießbar. Er ist herb, teils sauer und schmeckt oft erst nach einer gewissen Eingewöhnungsphase gut. Wer zum ersten Mal ein Apfelweinlokal in Frankfurt besucht, sollte einen Gespritzten oder zusätzlich zu seinem Äppler eine Flasche Limonade bestellen.

Für die Kelterung werden säurehaltige Äpfel verwendet. Aus 150kg Äpfeln werden 100l Apfelwein gewonnen. Angebaut wird das Obst vorwiegend im Frankfurter Raum, außerdem im Taunus, in der Wetterau sowie im Odenwald.

Der Apfelwein ist keine neue Erfindung des modernen Frankfurts, sondern war bereits bei den alten Griechen und Römern bekannt. Erstmals in Frankfurt nachgewiesen wird der Äppler um das 1600. Entgegen der legendenhaften Ausführung vieler Frankfurter zum Thema Apfelwein war das Getränk in den folgenden Jahren keineswegs ein Kultgetränk. Vielmehr handelte es sich um ein Getränk für arme Leute, das vorwiegend in Eigenproduktion erzeugt wurde. Erst im Laufe der folgenden Jahrhunderte und des aufgrund der klimatischen Veränderungen zurückgehenden Weinbaus in der Region Frankfurt und der folgenden Reblaus-Katastrophe, erlebte der Apfelwein allmählich einen Aufschwung und avancierte zum Kultgetränk.

Weiter Informationen über den Apfelwein gibt es im Frankfurter Apfelweinmuseum, das im Römer eingerichtet worden ist.
Bei Touristen sehr beliebt ist die Fahrt mit dem Ebbelwei-Express, einer Straßenbahnlinie, die zwischen Hauptbahnhof und Zoo verkehrt.

Heißer Apfelwein

In der Weihnachtszeit wird in Frankfurt anstelle von Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt gerne ein Gläschen Haaßer getrunken. Dabei handelt es sich um eine Form des Glühweins, bei der der Wein durch Apfelwein ersetzt wird.

Ein klassisches Rezept für den heißen Apfelwein:
1l Apfelwein
125ml Wasser
75g Zucker
1 Zimtstange
2 Gewürznelken
2 Scheiben Zitrone

Wasser, Zucker und Gewürze werden zusammen mit den Zitronenscheiben aufgekocht. Dann herunter schalten und die Mischung ca. 30 Minuten ziehen lassen. Die Gewürze und Zitronenscheiben herausnehmen und den Sud anschließen mit Apfelwein aufgießen und vorsichtig erhitzen.

Kleines Apfelweinlexikon

Alter – Apfelwein aus dem Vorjahr
Äppler – lokale Bezeichnung für Apfelwein
Bembel – getöpferter Krug, aus dem Apfelwein ausgeschenkt wird
Ebbelwoi / Ebbelwei – lokale Bezeichnung für Apfelwein
Faulenzer - schwenkbare Haltevorrichtung für den Bembel
Geripptes – traditionelles Glas
Gespritzter – Apfelwein, der mit Wasser, Limonade o.ä. verdünnt ist
Haaßer – heißer Apfelwein
Halbe-Halbe – Mischung, die je zur Hälfte aus Apfelwein und Apfelsaft besteht
Neuer – Apfelwein, der in seinem Kelterjahr ausgeschenkt wird
Rauscher - Apfelmost
Saurer / sauer Gespritzter – Apfelwein, der mit Mineralwasser verdünnt, ist
Speierling – mit Speierlingsaft versetzter Apfelwein, der sehr herb ist, z.T. Auch Bezeichnung für sehr herben Apfelwein, dem kein Speierlingsaft zugesetzt worden ist.
Stöffche – lokale Bezeichnung für Apfelwein
Süßer - Apfelmost
Süß Gespritzter – Apfelwein, der mit Limonade verdünnt ist

Hunger nach dem Apfelwein?
- Lust auf Burger in Wiesbaden oder Mainz?
- Passt perfekt: Hessiche Küche - Restaurants in Frankfurt
- Da gibt es auch Apfelwein: Lohrberg & Apfelweinlokale
- Nicht nur Apfelwein ist lecker - auch Wein aus Trauben schmeckt gut! Weinbau in Rheinhessen und Weinbau im Rheingau
- Oder lieber Currywurst? Best Worscht in Town ist die Lösung.
- Oder lieber eine Pizza? Amerikanisch von Joey's Pizza oder klassisch bei Vapiano?
- Besser an einem anderen Tag als dem Ausflug in die Apfelweinschänke planen: ein Besuch im Gourmet-Restaurant in Frankfurt - Guten Appetit