Die Börse in Frankfurt - Sehenswürdigkeit und wichtiger Handelsplatz

Die Börse Frankfurt

Börse in Frankfurt
© Cornerstone / pixelio.de

Auch wenn Sie keine Aktien besitzen, können Sie an der Börse Frankfurt wirkliche Börsenluft schnuppern. Beobachten Sie die Broker bei ihrem geschäftigen Treiben auf dem Parkett und sehen Sie dem DAX zu, wie er auf und ab schwankt, und das im Minutentakt. Die Börse Frankfurt lässt Sie gerne von ihrer Besuchertribüne aus an diesem Spektakel teilnehmen. Gegen Vorlage eines gültigen Personalausweises haben Sie an den Börsenhandelstagen, also von Montag bis Freitag die Möglichkeit, einmal Börsenluft zu schnuppern. 

Aus Sicherheitsgründen müssen Sie sich jedoch 24 Stunden vorher anmelden (Tel.: +49-(0) 69-2 11-1 15 15). Sollten Sie mit einer Gruppe die Börse Frankfurt besuchen wollen, kann die Vorlaufzeit etwas länger sein. Daneben wird Ihnen Einführungsvorträge zu den Themen Börse, Parkett- und Xetra-Handel geboten, die täglich um 10.00, 11.00 und 12.00 Uhr in englischer, französischer oder deutscher Sprache gehalten werden.

Die Teilnahme an dem Einführungsvortrag und der Besuch auf der Galerie im Börsensaal sind kostenlos.

Geschichtliche Entwicklung des Börsenwesens in Frankfurt

Der Grundstein für das Frankfurter Börsenwesen war wohl die Erlaubnis des Kaisers Ludwig dem Deutschen für die freie Reichsstadt Frankfurt, jährlich eine Handelsmesse im Herbst abhalten zu dürfen. Ab dem Mittelalter, mit der Konstituierung von verwaltungsmäßigen Strukturen und dem Erlass von Börsenvorschriften durch den Rat der Stadt Frankfurt wurde die Börse Frankfurt sehr schnell zu einem der wichtigsten Finanzplätze des Mittelalters und diese Position hat Frankfurt durch alle Wirrungen und Irrungen der deutschen Geschichte beibehalten können. 

Börsliche Vorformen bis zum Mittelalter
Im Mittelalter waren Kaufgeschäfte auf der Frankfurter Herbstmesse keine Bargeschäfte, sondern der Kaufpreis wurde bis zur nächsten Messe im Folgejahr geschuldet, damit der Käufer das Bargeld beschaffen konnte. In dieser Zeit stand das Münzprägerecht zwar dem  Kaiser zu, der es aber an viele Städte und Landesherrn verpfändet hatte. Diese beuteten das Recht zu eigenen Vorteil aus und der Silbergehalt der geprägten Münzen wurde immer geringer und damit die Kaufkraft kleiner. Da jede Münze einen anderen Silbergehalt hatte, wurde es für die Händler der Frankfurter Messe immer schwieriger, die erforderlichen Tauschgeschäfte ohne Verlust abzuwickeln. Zudem kamen im 15. und 16. Jahrhundert auch ausländische Kunden und Verkäufer hinzu.

Um diesem Chaos ein Ende zu setzen, trafen sich im Jahre 1585 auf der Messe Frankfurt 84 Kaufleute, um die Wechselkurse für 9 Münzwährungen festzulegen. Am 15. September 1585 wurde dann von ihnen der Rat der Stadt Frankfurt aufgefordert, für die Einhaltung der Wechselkurse zu sorgen.

Gründung der Börse Frankfurt 
Diese Kaufleute trafen sich ab 1585 jedes Jahr zu Herbstmesse in Frankfurt, um die Wechselkurse zu besprechen und gegebenenfalls anzupassen. Dieses treffe abgeleitet und aus der alten Hansestadt Brügge übernommen wurde. Erste urkundliche Beweise für diese Versammlung stammen aus dem Jahre 1605. Seit 1609 kann man davon ausgehen, dass es auch außerhalb der Messezeit Börsenaktivitäten gab, da sich der Rat der Stadt Frankfurt zum ersten Mal in einem Edikt mit diesem Thema beschäftigt hatte. 

Den raschen Aufstieg als Börsenplatz hatte Frankfurt wohl dem Fall von Antwerpen an die Spanier im Jahre 1585 zu verdanken. Denn zu dieser Zeit flüchteten viele niederländische Kaufleute nach Deutschland und ließen sich überwiegend in Frankfurt nieder. Diese gingen nicht mehr dem klassischen Warenhandel nach, sondern widmeten sich rein den Wechselgeschäften. Vor der Eroberung durch die Spanier war Antwerpen der bedeutendste und modernste Börsenplatz des damaligen Europa gewesen.

Zu Beginn hatte die Börse 20 Börsenhändler und die Zahl stieg bis 1620 auf über 60 an, die meisten davon waren französischer, flämischer oder niederländischer Herkunft, was schnell zu religiösen wie auch geschäftlichen Streitereien bis hin zum gegenseitigen Vorwurf des Betrugs führte. Daher erließ die Stadt Frankfurt im Jahre 1625 die Einführung eines offiziellen Kurszettels, der 12 Münzkurse enthielt. Der älteste noch erhaltene Kurszettel stammt aus dem Jahre 1721 und enthielt 16 Münzkurse. 

Bis zur Anmietung eines festen Gebäudes fand die Börse auf dem Platz vor dem Rathaus  und bei schlechtem Wetter in der Römerhalle, im noch heute existierenden Erdgeschoss des Hauses zum Römer, statt. Dabei hatten Christen und Juden getrennte Börsen. Die jüdischen Kaufleute durften sich nur auf dem Platz dem Römerberg gegenüber, dem Samstagsberg, versammeln.


Was vielleicht wenige wissen, ist der Aufstieg der legendären Bankiersfamilie Rothschild eng mit dem Erfolg der Frankfurter Börse verbunden. Der Begründer der ersten Rothschild Bank, Mayer Amschel Rothschild wurde auch auf dem alten jüdischen Friedhof der Stadt begraben. 

Schon im 18. Jh. wurden Schuldverschreibungen in Deutschland gehandelt. Bereits im 18. Jh. war der Handel mit Schuldverschreibungen in Deutschland interessant. Im Jahre 1820 wurde zum ersten Mal ein mit einer Dividende versehenes Wertpapier der Nationalbank Österreichs gehandelt. Nach der Börsenreform 1935 wuchsen die Bedeutung und die Stellung der Börse Frankfurt mehr an. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Teilung Deutschlands nahm die Börse zu Frankfurt einen weiteren Aufschwung. Frankfurt wurde im Zusammenhang mit der Bedeutung seiner Börse zu einem der größten Finanzplätze der Welt. 

Der Weg zum ersten Börsengebäude

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde wegen des stark angestiegenen Handels der Ruf nach einem größeren und eigenständigen Börsengebäude laut. Daher errichtete Jakob Friedrich Peipers (1805 – 1878) 1843 das erste und repräsentative Börsengebäude nach den Plänen des Architekten Friedrich August Stüler aus Berlin in der „Neuen Kräme“. Dieses Gebäude wird heute Alte Börse, oder im Volksmund wegen seiner 43 Meter hohen Kuppel auch „Kapitalistendom“, genannt. In dem Gebäude was auch das Frankfurter Telegrafenbüro untergebracht. Es wurde bei einem Bombenangriff im Jahre 1944 zerstört und nach dem Krieg wieder aufgebaut. Im Jahre 2000 zog die Verwaltung der Frankfurter Börse nach Eschborn um. Der Börsenhandel findet aber nach wie vor in Frankfurt statt.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Frankfurt

Sehenswertes in Offenbach

  • Das Büsing Palais in Offenbach ist äußerst sehenswert
  • Das Klingspor-Museum genießt nicht nur in Offenbach einen guten Ruf
  • Das Capitol ist einer der zentralen Veranstaltungsorte
  • Ein Besuch im Waldzoo ist besonders für Familien mit kleinen Kindern zu empfehlen
  • Das Deutsche Ledermuseum erinnert an eine wirtschaftlich bedeutende Phase in der Vergangenheit der Stadt
  • Besuchen Sie auch den Wetter-Park
Lage der Frankfurter Börse

Frankfurter Börse auf einer größeren Karte anzeigen
So erreichen Sie die Börse in Frankfurt

Mit der S-Bahn an die Haltestelle "Hauptwache"
S1, S", S3, S4, S5, S6, S8, S9

Mit der U-Bahn an die Haltestelle "Hauptwache"
U1, U2, U3, U6, U7


Mit dem Auto
Parkauhaus Börse
Meisengasse
60313 Frankfurt