Naturhistorisches Museum Mainz - Museum für Naturkunde und Erdgeschichte in Mainz

Naturhistorisches Museum in Mainz

Das Mainzer Naturhistorische Museum ist in Rheinland-Pfalz das größte seiner Art. Die Schwerpunkte in den Ausstellungen und Sammlungen sind bio- und geowissenschaftliche Erkenntnisse aus Rheinland-Pfalz und dem Partnerland Ruanda. 

Die Sammlungen des Naturhistorischen Museums in Mainz gehen auf die Arbeiten der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft, die 1834 gegründet wurde, zurück. Das Museum wurde im Jahre 1910 im ehemaligen Klarissenkloster St. Klara, auch Reichklara genannt, eingerichtet. Die Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz wurde im Jahre 1988 vom Land Rheinland-Pfalz und der Stadt Mainz gegründet und dem Naturhistorischen Museum angegliedert. 

In den einzelnen Ausstellungen können die Besucher Informationen zur Entwicklung der Erde und des Lebens erhalten. Die Bereiche der Geologie und der Tierwelt aus dem Tertiär des Mainzer Beckens sowie der Tierwelt der Eiszeit werden in eigenen Ausstellungsbereichen präsentiert. Mit der Mineraliensammlung wird ein Überblick über die Bodenschätze von Rheinland-Pfalz gegeben. Die in Rheinland-Pfalz heimische Tierwelt, u. a. Vögel und Säugetiere, werden in sogenannten Lebensraumdioramen (Feld, Wald und Feuchtgebiete) gezeigt. Die besonderen Ausstellungsstücke der wissenschaftlichen Sammlungen stellen neben dem Beutelwolf und dem Java-Nashorn die präparierten südafrikanischen Quaggas dar. 

Im Naturhistorischen Museum werden derzeit 1,5 Millionen einzelne Objekte aufbewahrt. Sie sind auf die unterschiedlichen fachlich spezifischen und regionalen Sammlungen verteilt. Die umfassende Sammlung der weltberühmten Fossilien aus dem Devon aus dem Hunsrückschiefer ist ein geowissenschaftlicher Schwerpunkt dieses Fachbereichs. Diese Exponate haben in ihrer Qualität und Bedeutung eine internationale Topposition. Außer zahlreichen Nachweisen über die Flora des Saar-Nahe Beckens (Permzeit) befinden sich in den Fachgebietssammlungen auch Tier- und andere Lebensspuren und auch vollständige Skelette von Amphibien aus dem Perm. 

Daneben befinden sich im Naturhistorischen Museum z. B. die Sammlung „Victor Goldschmidt“ oder die Sammlung des ehemaligen Bayrischen Geologischen Dienstes, die von internationalem Rang sind. Daneben existieren hier das geschichtliche Herbar „Geisenheyner mit seiner Sammlung von Moosen aus Rheinland-Pfalz und die Sammlung „Dr. Hecker“ mit Tausenden von Früchten und Samen. Besondere Beachtung finden die Schwebfliegen Sammlung „Dr. Malec“ und die Wanzensammlung mit über 100 unterschiedlichen Typen von Wanzen von „Dr. Günther“. 

In der Geologischen Sammlung findet man Exponate aus Rheinland-Pfalz und den   benachbarten Bundesländern. Die rund 5.000 Gesteinsproben aus der „Rheinpfalz-Sammlung und die zahlreichen Funde bei wissenschaftlichen Projektarbeiten der letzten Jahre sind von herausragendem wissenschaftlich-historischen Wert. Die Sammlung „Dr. Martin“ zeigt viele Bau- und Dekorationssteine, auch zahlreiche Beispiele aus der Stadt Mainz. 

Die botanische Sammlung besteht aus einem Herbarium über die rheinland-pfälzische Pflanzenwelt. Es enthält rund 48.500 Belege insbesondere aus Naturschutzgebieten und schutzwürdigen Landstrichen und damit wird der Artenbestand dieser Gebiete festgehalten und einen Grundlage für Beurteilung zukünftiger Veränderungen geschaffen. Besonders hervorzuheben sind das geschichtliche „Herbar Geisenheyner“, was eine Sammlung von Moosen des Bundeslandes ist und die umfangreiche „Sammlung Dr. Hecker“ mit ihren Tausenden Nachweisen von Früchten und Samen aus der ganzen Welt. 

In der zoologischen Sammlung findet man Belege zur derzeitigen Tierwelt in Rheinland-Pfalz sowie angrenzender Bundesländer. Schwerpunkte sind dabei die Mollusken, die Wirbellosen aus dem Rhein, Säugetiere, Vögel und Insekten. Eine besonders umfangreich entomologische Sammlung ist die Schwebfliegensammlung des Dr. Franz Malec, die über 200.000 Tiere aus Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen beinhaltet. Auch für die Wanzen findet man hier erschöpfende Sammlungsbestände. Die bekanntesten Ausstellungsstücke dieser Abteilung sind sicherlich die drei Mainzer Quaggas, die ein Fohlen, eine Stute und ein Hengst sind. Von dieser seit Beginn des 20. Jahrhunderts als ausgestorben geltenden Tierart gibt es in Museen noch 23 Belegexemplare. 

Die im Museum befindliche Bibliothek sammelt naturwissenschaftliche Literatur in der Hauptsache aus den Disziplinen Biologie, Paläontologie, Geologie und Naturschutz sowie Literatur für den museumspädagogischen Einsatz. Es gibt rund 12.500 Bände an Monografien, die vorwiegend der älteren Literatur zugerechnet werden. Ergänzt wird dies von rund 1.100 Schriftenreihen und Zeitschriften, die in der Regel über einen nationalen und internationalen Austausch in die Bibliothek integriert werden. 
Eine besondere Bedeutung hat hierbei der Nachlass des Paläontologen Heinz Tobien. Sie hat rund 1.450 Monografien und über 20.000 Separata. Daneben verfügt die Museumsbibliothek über eine umfangreiche Sammlung von Separata.

Die Darstellung der Erdgeschichte im Naturhistorischen Museum

Die Paläontologische Sammlung ist in folgende verschiedene Zeitabschnitte der Erdentwicklung eingeteilt:

Devon
Hier befinden sich die auf der ganzen Welt berühmten Fossilien aus dem Hunsrückschiefer. Da in den letzten Jahren die Sammlung intensiv ausgebaut wurde, ist sie heute eine der wichtigsten Zusammenstellung der Funde im Hunsrückschiefer. Daneben ist auch die Tierwelt des sandigen Devons im Lahn-Dill-Raum und der Riffkalke des Rheinischen Schiefergebirges dokumentiert. 

Perm (Rotliegend)
In den letzten Jahren konnten viele neue Belege zur Fauna und Flora aus dem Saar-Nahe Becken aufgenommen werden. Besonders gut nachgewiesen sind die Gesteinsplatten von Nierstein mit darauf enthaltenen Tier- und Lebensspuren.

Tertiär (Eozän)
Am Eckfelder Maar bei Manderscheid in der Eifel unternimmt das Naturhistorische Museum eigene Ausgrabungen. In den Ablagerungen des Maares findet man nicht nur eine Menge an tierischen und pflanzlichen Mikro- und Makrofossilien und Chemofossilien, sondern auch paläoklimatische Nachweise. 

Tertiär (Oligozän)
Die Lebenswelt des Mainzer Beckens ist derzeit schon sehr gut nachgewiesen. Dies geschah durch eigene Einsammlungen und Grabungen. Daneben wurden verschiedene Sammlungen erworben. Daher sind derzeit fast alle bekannten Arten dieses erdgeschichtlichen Zeitraums nachgewiesen. 

Tertiär (Miozän)
Das Museum betreibt auch in Eppelsheim in Rheinhessen eigene Ausgrabungen. Hier soll der Verlauf des Urrheins rekonstruiert und die Pflanzen- und Tierwelt dieses Zeitraumes nachgewiesen werden. Für die bisher 45 nachgewiesenen Säugetierspezien hat das Museum eine Reihe von Fundstücken. 

Quartär
Den historischen Arbeits- und Sammlungsschwerpunkt des Museums bilden die Überreste der Säugetiere aus dem mittleren Pleistozän. Das Museum besitzt daher Tausende an Fundstücken aus den Mosbacher Sanden, einem der an Arten und Individuen reichsten Fundgebiete von eiszeitlichen Ablagerungen Mitteleuropas. Diese Sammlungen dienen Wissenschaftler aus der ganzen Welt als Referenzen. 

Grünanlagen in Mainz

  • Entlang der Römersteine lässt sich ein gemütlicher Spaziergang unternehmen
  • Volkspark & Stadtpark gehen ineinander über und sind die größte künstliche angelegte Grünfläche in Mainz
  • Im Naturschutzgebiet Mainzer Sand lassen sich viele seltene Tierarten beobachten
  • Lennebergwald und Gonsenheimer Forst sind attraktive Ausflugsziele am Stadtrand von Mainz

Sehenswürdigkeiten in Mainz

Lage des Museums in Mainz

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Erreichbarkeit des Naturhistorischen Museums

Mit dem Bus
Einige Bushaltestellen liegen nur wenige Gehminuten entfernt.
Bushaltestelle Bauhofstraße: 6, 6a, 62, 63, 64, 65, 68
Bushaltestelle Brückenplatz / Landtag: 6, 6a, 28, 54, 55, 56, 57, 68, 70, 91

Mit dem Auto
In der Nähe dieses Museums gibt es folgende Parkmöglichkeiten:
Parkhaus Deutschhausplatz
Parkhaus Kaufhof
Parkplatz am Flachsmarkt