Das Johannisfest in Mainz - Programm der Mainzer Johannisnacht

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Johannisfest in Mainz

Weinmarkt auf dem Johannisfest

Die Mainzer Johannisnacht im Herzen der Innenstadt ist ein Sommerfest, das alljährlich zu Ehren des wohl prominentesten Mainzer Sohnes – Johannes Gutenberg (um 1400; † 1468) – gefeiert wird. Der Erfinder des Buchdrucks mit mobilen Metalllettern in Europa sowie der Druckerpresse erlangte im 15. Jahrhundert mit seinen Innovationen, die unsere moderne Welt erst ermöglicht haben, weltweit Ruhm.
Grund genug also, um jedes Jahr um den Johannistag herum, der wiederum am 24. Juni begangen wird, in Gedenken an ihn ein Fest über vier Tage zu schmeißen, das die 500.000-Besuchermarke stets locker überschreitet. Da Mainz aber nur über etwa 200.000 Einwohner verfügt, veranschaulicht diese Zahl sehr gut den überregionalen Charakter, den das Johannisfest mittlerweile gewonnen hat. Seit 1968 wird die Johannisnacht als Volks- und Kulturfest abgehalten und hat sich neben den anderen beiden Hauptfestlichkeiten – der Mainzer Fastnacht und dem Weinmarkt – als feste Größe im Kulturleben der Stadt etabliert. Die Herzen der Mainzer Bevölkerung hat sie unbestreitbar schon lange erobert und gehört somit zu den Mainzer Ritualen am Sommeranfang, die sich keiner wegzudenken vermag.

Gaststätten und Restaurants
  • Weinstuben
  • Pizzeria
  • MoschMosch
  • Best Worscht in Town
  • Gutbürgerliche Küche
  • Subway

Die Ursprünge der Mainzer Johannisnacht

Angefangen hatte alles, wie bereits erwähnt, mit dem 500. Todestag von Gutenberg im Jahre 1968. Impulsgeber war das damalige Mitglied des Stadtvorstands und der SPD-Vorsitzende der rheinland-pfälzischen Stadt, Karl Delorme (1920; † 2011), der in seinen jungen Jahren selbst eine Lehre als Buchdrucker absolviert hatte. Er kam auf die Idee, ein Volksfest zu veranstalten, auf dem eine alte Buchdruckertradition, das ’Gautschen’, mit einem Kostümfest in aller Öffentlichkeit kombiniert wird, um Gutenberg auf diese Weise wieder stärker in das Bewusstsein der Mainzer Bevölkerung zu rücken. Beim ’Gautschen’ handelt es sich um eine Art Buchdruckertaufe, bei der die ausgelernten Buchdrucker die Fehlgriffe der Lehrjahre und den beim Drucken entstandenen Bleistaub sinnbildlich runtergewaschen bekommen. Da die Buchdruckergilde das Johannisfest von jeher gefeiert hatte, wurde der Termin für das Volksfest fortan um den Johannistag gelegt und ’Johannisnacht’ genannt.

Programmpunkte beim Johannisfest

Rummel auf dem Johannisfest

Die Johannisnacht bietet heutzutage über das oben angeschnittene Gautschen hinaus natürlich noch viele weitere Veranstaltungen. Dennoch bildet das Gautschen nach wie vor die zentrale Zeremonie während der 4-tägigen Festivitäten, auf die sich jeder Besucher besonders freut. Drucker und Setzer werden dabei am Ende ihrer Lehrjahre vor Publikum als frische Gesellen geweiht, indem sie in einen riesigen Wasserbehälter eingetaucht werden und sich danach als voll anerkannte Mitglieder der Berufsgilde symbolisch frisch und gewaschen auf den Weg machen und in Gutenbergs Fußstapfen treten.

Andere Aktivitäten umfassen Angebote rund um die Buchdruckerei, die am Ballplatz, in der Umgebung vom Gutenbergmuseum sowie in dessen Druckladen stattfinden. Die Angebote sind meistens praktischer Natur, um die Buchdruckkunst Jung und Alt näherzubringen. So kann beispielsweise die Herstellung von Kalligrafien oder Papier live mitverfolgt werden. Andere Angebote wiederum lassen es zu, dass die Besucher etwa bei den einzelnen Schritten des Druckens mit der Unterstützung von Experten auf diesem Gebiet selbst Hand anlegen können. Die Resultate – Flyer, Ablassbriefe und ähnliche Druckerzeugnisse – dürfen dann von den stolzen ’Druckerlehrlingen’ mit nach Hause genommen werden.

Ebenfalls am Ballplatz sowie um den Schillerplatz stellen die angebotenen Artikel auf einem Antikmarkt – unter der lokalen Bevölkerung als ’Johannis-Büchermarkt’ bekannt – besonders für Buchwürmer und Sammler von alten Grafiken Augenweiden der besonderen Art dar. Der Johannis-Büchermarkt, welcher nicht an allen vier Tagen, sondern nur von Samstag bis Montag stattfindet, hat sich bereits zu einem der deutschlandweit größten Märkte seiner Art gemausert.
Auch Angebote, die bei keinem Volksfest fehlen dürfen, finden sich selbstverständlich beim Johannisfest. Musik, Kultur, Kunst und Kulinarisches gehen immer zusammen einher – auch für Kinder. Insgesamt heizen ganze sechs Musikbühnen die Innenstadt ordentlich ein. Dabei gibt es für jeden Musikgeschmack den passenden Stil, ob nun Schlager oder Jazz. Bei der Johannisnacht wimmelt es nur so von Straßenmusikern, Kabarettisten und Künstlern. Für das leibliche Wohl ist auf den Grünanlagen gesorgt, wo am Rheinufer das ’Mainzer Culinarium’ Leckereien von den besten Mainzer Köchen anbietet und gleichzeitig natürlich auch die besten Weine – die dann allerdings auf Leichhof und Markt.
Als feierlichen Abschluss eines überlangen Johannisnacht-Wochenendes wird dann am Montagabend traditionell ein Feuerwerk über dem Rhein abgebrannt. Wenn alle Festbesucher dann beseelt nach Hause gehen, fangen in ganz Mainz die Uhren an, den Countdown bis zur nächsten Johannisnacht im darauffolgenden Jahr rückwärtszuzählen.

Unter www.mainz.de/johannisnacht können sich Interessierte über die Angebote der Johannisnacht informieren und sich so schon mal eine kleine Route durch das treibende Gewimmel vorzubereiten.

Das Festgelände in der Mainzer Innenstadt

Johannisnachtareal in Mainz auf einer größeren Karte anzeigen