Bürogemeinschaft in Mainz - Bürogemeinschaft für Start-Ups in Mainz

Start-Ups in Mainz

Ungewöhnliche Kombination:
200 Quadratmeter für unterschiedliche Büros

Junge Unternehmen in Mainz sind am Anfang alle mit derselben Frage beschäftigt:
Wo finden wir Büroräume, günstig gelegen, passend in der Größe und zudem noch bezahlbar? Viele müssen lange suchen – denn unkonventionelle Lösungen sind Mangelware.

Heike Schumann und Martin Frey haben die vergangenen beiden Jahre so etliche Erfahrungen gemacht: „Wir haben die ganze Stadt durchstreift und hatten unzählige Besichtigungen, aber nie war etwas passendes dabei“, so Schumann, die ein Bürodienstleistungsunternehmen und zwei weitere Firmen aus dem Bereich Buchhaltungsservice und Lohnsteuerhilfeverein führt. Beide suchten für sich Räume mit jeweils 40 bis 80 Quadratmeter Fläche.
Doch was der Mietmarkt hergab war entweder viel zu groß oder aber für eine Bürogemeinschaft zu klein. In großen Bürokomplexen stehen ganze Etagen oder gar ganze Gebäudeflügel leer, doch kein Vermieter will die Flächen teilen oder an mehrere kleine Unternehmen vermieten. In anderen Fällen lagen die freistehenden Büros ganz am Rand der Stadt, wo man schlecht mit Bus oder Bahn hinkommt und auch für die Mittagspause wenig im Umfeld geboten wird.
Gerade Frau Schumann suchte auch etwas zentral gelegenes für Ihre Kundschaft. Oder es war zu luxuriös für junge Unternehmer: „Einiges war unbezahlbar weil es zu aufwändig ausgestattet war“, formuliert es Frey, der als Fachjournalist für Erneuerbare Energien arbeitet und der auch beim Thema Büro eher pragmatisch denkt als etwa Kunden mit seinem Büro beeindrucken will.
Die lange erfolglose Suche führte auch über offizielle Wirtschaftsberatung, die Makler der Stadt oder große Wohnbaugesellschaften. Immer Fehlanzeige!

Die schlechten Erfahrungen machten die beiden pragmatisch. Sie trafen in der Innenstadt in der Gymnasiumstraße den Vermieter der Räume, in denen bis vor zwei Jahren die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz beheimatet war: Helmut Fickelscherer, Hausbesitzer und Inhaber des Raumausstatters Tabotex, zwischen Alnatura und Theater gelegen.
Er verstand sofort die Lage der jungen Leute und fand die Idee von Frau Schumann attraktiv, einer Bürogemeinschaft in einer seinen Etagen zuzustimmen. „Das war auch für mich etwas Neues – aber ich fand die Idee der jungen Leute einfach überzeugend“.
„Die Etage ist 200 Quadratmeter groß“, so Heike Schumann, das wäre natürlich für uns beide zu groß gewesen. Daher haben wir übers Internet einen Aufruf gestartet und vier weitere Jungunternehmer gefunden. Wir haben neben dem Internet auch noch andere Kanäle genutzt.
Die Unternehmen kommen aus den Branchen Webdesign und Suchmaschinenoptimierung, Versicherungsmaklerin, Rechtsanwältin und ein Architekturbüro.
Heike Schumann ist die Hauptmieterin und untervermietet an die anderen. „Kunterbunt, aber die Mischung machts“, hat mir jemand gesagt. Das trifft es richtig gut.
„Dabei geht es mir nicht darum, um an den Untermietern zu verdienen“, versichert Schumann. Stattdessen gibt sie den Mietpreis direkt an die anderen Mieter auf der Etage weiter. Dieses Modell ist unkonventionell und genau auf die Bedürfnisse aller zugeschnitten: „noch immer kommen Anfragen von Leuten, die gerne dazukommen würden“, so Heike Schumann. „Daran ist zu sehen, dass in Mainz ein großer Bedarf nach solchen Mietmodellen besteht“.

Autor: Martin Frey
www.hs-bueroservice.net