Hessisches Landesmuseum in Darmstadt - Überblick & Informationen

Das Hessische Landesmuseum Darmstadt

Das Hessische Landesmuseum Darmstadt (HLMD) am Friedensplatz 1 ist kein Museum, welches nur Objekte einer Gattung ausstellt, sondern ein interdisziplinäres Museum, das neben Sonderausstellungen eine Dauerausstellung von umfangreichen Sammlungen aus unterschiedlichen Bereichen präsentiert, und wird daher auch als Universalmuseum bezeichnet. Diese Sammlungen bauen auf eine Stiftung des damaligen Großherzogs Ludwig I. von Hessen-Darmstadt (1753; † 1830) zehn Jahre vor seinem Tod an den Staat auf und setzen sich zusammen aus den Bereichen Kunst- und Kulturgeschichte, Geologie/Paläontologie, Zoologie und Mineralogie.

Die Dynastie der Landgrafen von Hessen-Darmstadt hatte die Kunst- und Naturaliensammlung bereits seit dem 17. Jahrhundert von Erbfolge zu Erbfolge weitergereicht und gleichzeitig auch durch Glasmalereien, altdeutsche Altäre und niederländische Malereien ausgebaut. Bis eben zu jenem Ludwig I., der vor der Annahme des Titels Großherzog von 1790 bis 1806 als Ludwig X. die Position des regierenden Landgrafen von Hessen-Darmstadt einnahm. Danach erfuhr die nun öffentlich zugängliche Sammlung unter Aufsicht des Staates durch weitere Ankäufe und Schenkungen wesentliche Erweiterungen. Zu den wichtigsten Exponaten gehören etwa der früheste Fund (Oberschenkelknochen) eines fossilen Menschenaffen, das 1926 gefundene Skelett des ältesten Darmstädters aus der Glockenbecherkultur (ab 2.000 v. Chr.) oder aber das komplette druckgrafische Werk vom europaweit geachteten deutschen Maler und Grafiker aus der Zeit des Humanismus und der Reform – Albrecht Dürer der Jüngere (1471; † 1528) – sowie des bedeutenden niederländischen Barock-Künstlers Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606; † 1669), das Ludwig I. 1802 erworben hatte.

Derzeitig wird das einst vom deutschen Architekten Alfred Messel (1853; † 1909) entworfene und zwischen 1897 und 1906 erbaute HMDL umfangreicher Bau- und Sanierungsarbeiten unterzogen, deren Ende im Jahr 2013 geplant ist. Während die Werkstätten und Museumsverwaltung im Schenck Technologie- und Industriepark in der Landwehrstraße ihr Übergangsquartier bezogen haben, bleibt das Hauptgebäude des Museums geschlossen.

Nach der Verlegung der Sammlung vom alten Residenzschloss in das Neue Schloss wurde ein Neubau ab 1855 angesichts der kontinuierlich anwachsenden Sammlung unausweichlich. Als die Ergebnisse eines 1892 ausgerufenen Architekturwettbewerbs vieles zu wünschen übrig ließen, beauftragte Ernst Ludwig Karl Albrecht Wilhelm (1868; † 1937) – seinerzeit Großherzog von Hessen und bei Rhein – den eingangs erwähnten gebürtigen Darmstädter Architekten Messel mit dem Bau des Museums in seiner heutigen Form mit historischen Stilräumen und den heute noch existierenden tiergeografischen Dioramen.
Den Mittelpunkt der Ausstellung im 19. Jahrhundert bildete dann eine großzügige Stiftung von wichtigen Gemälden des Schweizer Malers und Bildhauers des Symbolismus Arnold Böcklin (1827; † 1901) durch den deutschen Unternehmer und Mäzen Freiherr Maximilian von Heyl (1844; † 1925) ein Jahr vor seinem Tod.

Dass die Kunstrichtung des Expressionismus ihnen ein Dorn im Auge war, bewiesen die Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkriegs, als sie explizit in der Grafischen Sammlung des Landesmuseums und in den Gemäldebeständen des deutschen Expressionismus regelrecht wilderten. Taten, deren Folgeschäden auch nach Beendigung des Krieges, nur teilweise behoben werden konnten. Was glücklicherweise verhindert werden konnte, war die Zerstörung der bedeutendsten Sammlungsstücke, die größtenteils rechtzeitig ausgelagert worden waren. Ebenso konnten jene Teile des Gebäudes, die 1944 durch Bombenangriffe der Alliierten in Mitleidenschaft gezogen waren, wiederhergestellt werden.

Bereits 1955 konnte das Hessische Landesmuseum Darmstadt wieder seine Türen öffnen und die Sammlung mit weiteren wesentlichen Erweiterungen bedacht werden. Etwa 1963 mit der Jugendstil-Kollektion des holländischen Juweliers Karel A. Citroen (geboren 1922) oder 1966 mit dem Beginn der planmäßigen Grabungen nach Fossilien in der Grube Messel, deren spektakulären Funde in den 1990er Jahren zum neuen Herzstück der geologisch-paläontologischen Sammlung werden sollten. Um dem enormen Zulauf an Kunst des 20. Jahrhunderts gerecht zu werden, ließ das HLMD Anfang der 1980er Jahre einen Erweiterungsbau durchführen, der nach seiner Einweihung 1984 mit Malerei und Skulptur der damals aktuellen Kunst bestückt wurde. Im zweiten Stock des HLMD befinden sich indes 40 Skulpturen aus dem Bestand des Schweizer Kunstsammlers und Mäzens Simon Spierer (1926; † 2005) sowie der sogenannte “Block Beuys“ – der weltweit größten kohärenten Werksammlung an Plastiken, Arbeiten auf Papier und Relikten vieler Performances, vom Aktionskünstler Joseph Beuys (1921; † 1986) 1970 höchstpersönlich installiert –, welcher 1989 vom Darmstädter Unternehmer und Kunstmäzen Karl Ströher (1890; † 1977) angekauft wurde. Eben jener Erweiterungsbau wurde 2007 im Zuge der angehenden Grundsanierung und Erweiterung des HLMD abgerissen und soll in erneuter, moderner Form mit einer Gesamtfläche von 7300 m² wieder aufgebaut werden.

Außenstellen des Landesmuseums bilden das Museum und die Werkstätten der Abteilung Schriftguss, Satz und Druckverfahren in der Kirschenallee 88 in Darmstadt sowie die volkskundliche Sammlung im Museumszentrum in Lorsch.

Im Museumsshop finden sich neben Ausstellungskatalogen viele weitere Artikel, deren Palette von Postkarten über Fossilien bis zu Schmuck nach historischen Originalen allerhand potenzielle Souvenirs umfasst.
Sollten Sie sich über aktuelle Ausstellungen informieren wollen, besuchen Sie gerne die Startseite des HLMD.

Große Feste in Darmstadt
  • Das Heinerfest ist eines der größten Innenstadtfeste Deutschland und findest seit 1951 statt
  • Das Schlossgrabenfest in Darmstadt ist eines der größten Musik-Festivals in Hessen und dem Rhein-Main-Gebiet
Essen & Trinken in Darmstadt
  • Beim Starbucks in Darmstadt gibt es köstliche Kaffeespezialitäten, Tee und verschiedene Snacks
  • Höllisch scharfe Currywurst oder eine ganz normale Wurst mit Pommes Frites gibt es bei Best Worscht in Town Darmstadt

Lage des Museums in Darmstadt


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