Residenzschloss in Darmstadt
Das Residenzschloss von Darmstadt, in vielen Publikationen auch als Stadtschloss bezeichnet, liegt im Zentrum der Stadt Darmstadt und war der Sitz der landgräflichen Verwaltung und von 1806 bis 1919 die Residenz der Großherzoge von Hessen-Darmstadt. Das Residenzschloss befindet sich am Ende der Rheinstraße im Zentrum der Stadt.
Die Zeit derer von Katzenelnbogen legte die Grundlage für das Schloss. In der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde von den Grafen von Katzenelnbogen, zu ihrer Zeit eine bedeutende und mächtige adlige Familie, in Darmstadt eine Wasserburg erbaut. Erstmals urkundlich wird diese Burg im Jahre 1376 erwähnt. In den zwei nachfolgenden Jahrhunderten wurde die Wasserburg von den Grafen von Katzenelnbogen immer wieder umgebaut oder erweitert. In der Mitte des 15. Jahrhunderts ist durch die Veränderungen aus der Burg ein repräsentatives Schloss geworden und so wurde Darmstadt zu einer Nebenresidenz der Familie Katzenelnbogen. Im Jahre 1479 starb der letzte Graf von Katzenelnbogen und der Familienbesitz, darunter auch Darmstadt, ging auf den Landgrafen Heinrich III. von Hessen über.
Im Jahre 1518 übernahm Philipp der Großmütige die Regierungsgeschäfte und in diesem Jahr wurde das Schloss bei einem Angriff der Truppen des Franz von Sickingen zum ersten Mal zerstört. Das Schloss wurde in den nachfolgend Jahren wieder aufgebaut, aber man hat die Verteidigungsanlagen nach den alten Plänen neu errichtet. Daher kam es im Schmalkaldischen Krieg von 1547 wiederum zur Zerstörung des Schlosses, diesmal durch die kaiserlichen Truppen. Erst Landgraf Georg I., der den Beinamen „der Fromme" trug, ließ das Schloss bei einer gleichzeitigen Erweiterung durch einen Graben und Bastionen sicherer machen. Darüber hinaus richtete er hier im Jahre 1594 Unterrichtsräume für Waisenkinder ein.
Das in der nördlichen Schlossanlage befindliche Wallhäuschen wurde von Jakob Müller im Jahre 1627 erbaut. In der Zeit von 1663 bis 1617 wurde der Glockenturm nach den Plänen des Architekten Johann Wilhelm Pfannmüller gebaut.
Im Jahre 1693 wurde Darmstadt Opfer eines Angriffs der Franzosen und bei diesem Angriff
wurde der zum Schloss gehörige Bergfried zerstört. Der französische Architekt Louis Remy de la Fosse wurde vom Landgrafen Ernst Ludwig im Jahre 1715 den Auftrag, ein neues Schloss im Barockstil mit vier Flügeln zu errichten, nachdem die Schlosskanzlei ein Raub der Flammen geworden war. Mit diesem Neubau sollte das alte Schloss komplett ersetzt werden. Aber dazu kam es nicht. Irgendwie ging dem Landgrafen das Geld aus und so wurden bis zum Jahre 1726 nur zwei Flügel erbaut. Dies war dann auch die letzte große bauliche Veränderung an der Schlossanlage. Hessen-Darmstadt trat im Jahre 1806 dem Rheinbund bei und daher wurde das Schloss die Residenz der Großherzöge von Darmstadt.
Durch die Bombenangriffe auf Darmstadt in der Brandnacht vom 11. auf den 12. September 1944 brannte das Schloss bis auf seine Grundmauern nieder. Nach dem Krieg wurde in nahezu 20 Jahre langer Arbeit das Schloss von Außen wieder so hergerichtet, dass das Bauwerk wieder dem Zustand vor dem 2. Weltkrieg entsprach.
Rekonstruktion und aktuelles Erscheinungsbild
Heute besteht das Residenzschloss Darmstadt aus zwei senkrecht aufeinanderstoßenden Flügelbauten, die einen S-förmigen Grundriss bilden. Die beiden Flügel haben ein Mansarddach. Der Westflügel hat zwei Etagen, der Ostflügel ist dagegen lediglich eingeschossig.
Das Residenzschloss beherbergt derzeit die Hessische Universitäts- und Landesbibliothek (ULB), Institute der TU Darmstadt, das Theater im Schloss und den Kellerclub, eine Studentenkneipe. Im älteren Teil der Schlossresidenz ist das im Jahre 1924 gegründete Schlossmuseum in insgesamt 22 der Räume untergebracht. Es zeigt einen Überblick über das höfische Leben über 250 Jahre sowie die Geschichte der früheren Landgrafschaft und dem späteren Großherzogtum von Hessen. Die ULB ist derzeit ausgelagert und dafür soll im Schloss ein modernes Informations- und Kommunikationszentrum mit einem Investitionsvolumen von rund 60 Mio. Euro entstehen.
- Die Mathildenhöhe ist das deutsche Zentrum des Jugendstils
- Bahnfreunde kommen in der Darmstädter Bahnwelt auf ihre Kosten
- Die Waldspirale zählt zu den eindrucksvollsten Gebäuden der Stadt
- Sehenswert ist auch der Luisenplatz in Darmstadt
- Die Großherzoglich-Hessische Porzellansammlung ist in ihrer Art einzigartig
- Auch im Schloss Kranichstein gibt es ein Museum
- Im Bioversum geht es um die biologische Vielfalt
- Umfangreiche Sammlungen und abwechslungsreiche Sonderausstellungen sind das Aushängeschild des Landesmuseums
Das Schlossmuseum
In den ehemaligen Repräsentations- und Wohnräumen des Altschlosses von Darmstadt wurde auch Anregung des letzten Großherzogs von Hessen, Ernst Ludwig, ein Schlossmuseum eingerichtet. Das Museum wurde im Jahre 1924 eröffnet und die hier ausgestellten Kunstwerke wurden in der Hauptsache dem alten Schlossinventar entnommen, welches dem Großherzog Ernst Ludwig als privates Eigentum überlassen worden war. Während der Darmstädter Brandnacht im Herbst 1944 wurde das Schloss fast komplett ein Raub der Flammen und dabei wurden auch alle Ausstellungsräume und Magazine sowie große Teile der nicht völlig ausgelagerten Sammlung unwiederbringlich vernichtet wurden.
Das Museum konnte im Jahr 1965 nach dem Wiederaufbau und der Rekonstruktion der historischen Zimmer wieder eröffnet werden. Das Schlossmuseum befindet sich heute im Kirchen- und Glockengebäude. Anhand der dort ausgestellten Sammlung von Möbeln, Bildern, Gebrauchsgegenständen und Schmuck kann man sich einen guten Überblick über die fürstliche Lebens- und Wohnkultur des 17. bis 19. Jahrhunderts verschaffen. Es wird zusätzlich auch die Geschichte Darmstadts, des Fürstenhauses von Darmstadt und seine Verbindungen zu anderen europäischen Adelsgeschlechtern dokumentiert. Durch eine Militärsammlung, die zumeist von Hessen-Darmstädter Herkunft sind, wir der Charakter eines Museums für Landesgeschichte hervorgehoben.
Mit seiner vielseitigen Sammlung lädt das Darmstädter Schlossmuseum mit seinen vielen Bezügen zur Region und der Familiengeschichte auf eine Zeitreise durch mehrere Jahrhunderte ein. Die 22 Ausstellungsräume sind nach den einzelnen Zeitabschnitten eingerichtet und zeigen außer Gemälden und Skulpturen Werke der angewandten Kunst aus der Zeit des 16. bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein, darunter befinden sich unter anderem Gold- und Silberschmiedearbeiten, Uhren, Glas, Keramiken, Tapisserien und Möbel. Die im Parterre des Glockenbaus gezeigten Kutschen, Sänften, Schlitten und Pferdegeschirre aus dem früheren fürstlichen Marstall und die nur bei besonderen Veranstaltungen geöffnete Militariasammlung mit Exponaten überwiegend hessen-darmstädtischen Ursprungs bilden ein weiteres Highlight des Schlossmuseums.
In den Ausstellungsräumen befand sich bis zum Jahre 2003 auch die Darmstädter Madonna, die sich nun als Dauerleihgabe des Schlossmuseums im Frankfurter Städelmuseum befindet.
Lage von Schloss und Schlossmuseum in Darmstadt
Residenzschloss Darmstadt auf einer größeren Karte anzeigen
Ärztliche & andere Notdienste
Krankenhäuser
Apotheken
Ämter & Behören
Anwälte
Fastnacht in Rhein-Main
Wörterbuch Hessisch - Hochdeutsch
Kulinarisches
Sehenswürdigkeiten
Flüße und Seen
Sport im Rhein-Main-Gebiet
Tourimus & Urlaub
Hotels & Übernachten
Weihnachtsmärkte im Rhein-Main-Gebiet