Hessenpark - Hessens größtes Freilichtmuseum ist ein tolles Ausflugsziel

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Freilichtmuseum Hessenpark

Das Freilichtmuseum Hessenpark befindet sich im Hochtaunuskreis im Neu-Anspach in der Nähe von Obernhain. Der Hessenpark wurde 1974 eröffnet. Jedes Jahr finden viele Besucher, die erfahren möchten, wie unsere Vorfahren gelebt und gearbeitet haben, den Weg hier hin. Manchmal sind das auch etwas bekanntere Menschen, wie der 14. Dalai Lama (Tendzin Gyatsho), der den Hessenpark im Herbst 2007 aufgesucht hat.

Wer einmal einen Tag in der Vergangenheit des Landes Hessen verbringen und sehen möchten, wie die Menschen vor dreihundert oder vierhundert Jahren gelebt haben, ihr tägliches Brot verdient und ihre Freizeit verbrachten, kann sich mit einem Besuch im Hessenpark auf eine Zeitreise über vier Jahrhunderte begeben. Im Freilichtmuseum Hessenpark gibt es mehr als 100 originale historische Gebäude. Man kann die Kulturgeschichte aus über 400 Jahren nachvollziehen. Sehen, wie damals Landwirtschaft betrieben wurde und wie die Menschen die Gegenstände des täglichen Bedarfs selbst oder von Handwerkern dieser Jahrhunderte haben herstellen lassen.

Das Freilichtmuseum Hessenpark hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem interessierten Besucher die geschichtliche Entwicklung der ländlichen Kultur in einer lebendigen Form aufzuzeigen. Daher nimmt das Museum Kulturgüter in seinen Bestand auf, erhält sie und stellt sie wissenschaftlich in einen Gesamtzusammenhang. Die Ergebnisse dieser Bemühungen finden in lebensnahen Ausstellungen und Museumsführungen sowie bei unterhaltenden Präsentationen und Events ihren Niederschlag. So ist es dem Besucher möglich, einen ziemlich guten Einblick in das Leben der Menschen im ländlichen Raum längst vergangener Zeiten erhalten und diese mit dem Leben von heute in Beziehung setzen.

Historische Gebäude im Hessenpark

Der Hessenpark beinhaltet überwiegend historische Bauwerke aus ganz Hessen, die an ihrem vorherigen Standort nicht mehr erhalten werden können. Sie sind heute Exemplare für die einzelnen hessischen Regionen, für bestimmte historische Zeitabschnitte und die Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Daher werden die Gebäude in einen zeitgenössisch gestalteten Kontext gesetzt, z. B. in ein Dorf oder eine Hofanlage. Sofern es möglich war, wurden die Gebäude auch für ihre Zeit stilgerecht eingerichtet. Somit haben Sie die Möglichkeit, die geschichtliche Realität aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. 

Im Hessenpark können sie die unterschiedlichen historischen Haus- und Hofformen besichtigen. Es gibt hier auch die nordhessische Sonderform des niederdeutschen Hallenhauses, Wohngebäude mit Stallungen und Scheunen, Rathäuser, Schulen, Kirchen, eine Synagoge und Werkstätten.

Daneben werden im Hessenpark auch Eindachhöfe, bei denen sich der Wohn-, Stall- und Vorratsbereich unter einem Dach vereint sowie mehrseitige Gehöfte gezeigt.

Die am häufigsten vorkommende Bauform im Hessenpark sind die Fachwerkhäuser. Sie haben in der Regel ein tragendes Holzgebälk und die Zwischenräume, Gefache genannt, wurden mit verschiedenen Baumaterialien verfüllt. Dazu wurde Lehm, der auf ein Strohgeflecht aufgetragen wurde oder aber auch Natur- und Ziegelsteine verwendet. Bei den ältesten Fachwerkhäusern herrscht der sogenannte Ständerbau vor, bei denen die senkrechten Balken durch alle Geschosse reichen. Bei den etwas neueren Fachwerkhäusern wurde jedes einzelne Geschoss getrennt gezimmert.

Vielfach haben die Fassaden der Fachwerkhäuser Verzierungen. Die Holzbalken sind bemalt, geschnitzt oder mit Inschriften versehen. Hin und wieder findet man auch den sog. „Fränkischen Erker“. Hier werden die Fenster durch plastische Ornamente zu einem Erker hervorgehoben. Die Gefache sind vielfach mit Kratzputz oder gemalten farbenfreudigen Motiven aus der bäuerlichen Umwelt verziert.

Landwirtschaft im Hessenpark

Im Hessenpark gibt es auch eine eigene Landwirtschaft, mit der die eigenen Felder nach historischen Verfahren oder aber auch mit moderner Landbautechnik bearbeitet werden. So werden die früher in den Ebenen üblichen gewölbten Äcker bestellt und auch die in den Mittelgebirgen Hessens vorherrschenden Terrassenäcker bearbeitet. Das Museum hat auch einen eigenen Weinberg, in dem zur Demonstration der alten Techniken beim Weinbau die Rebsorte Riesling nach drei historischen Methoden ausgebaut wird. 

Auf dem Gelände des Hessenparks wachsen natürlich alle Getreidearten, daneben aber auch Hopfen, Tabak, Faser- und Ölpflanzen. Es wird Lein und Hanf geerntet, die in Präsentationen und Projekten mit traditionellen Verfahren zu Seilen oder Garn verarbeitet werden. Es sind Streuobstwiesen vorhanden und auch einige Häuser mit einem Bauerngarten. Die Düngung erfolgt, genau wie früher, nur mit Mist aus dem Stall. Daneben wird versucht, die alten Nutzpflanzenarten genetisch zu erhalten.

Die Haltung der Nutztiere geschieht ebenfalls in traditioneller Weise. Es gibt freilaufende Hühner, Enten und Gänsen sowie alte Landrassen an Rindern, Schweinen und Schafen. Dazu gehört beispielsweise eine genügsame Rinderrasse, das Vogelsberger Rote Höhenvieh. Auch hier ist es die Aufgabe des Museums, diese alten Rassen genetisch zu erhalten.

Handwerk und Handel

Für die Bewohner der Dörfer Hessens war neben der Landwirtschaft das Handwerk eine wichtige Einnahmequelle. Die Berufe waren darauf ausgerichtet, die Gegenstände herzustellen oder Dienstleistungen zu erbringen, die von den Bauern nicht selbst für die Arbeit oder den bäuerlichen Haushalt hergestellt oder geleistet werden konnten. Daher waren die im ländlichen Raum vorherrschenden Berufe Müller, Schreiner, Wagner und Schmied. Im Hessenpark werden daher nicht nur die Werkzeuge und Geräte des ländlichen Handwerks konserviert sondern auch die historischen Arbeitstechniken. Es gibt hier zahlreiche Präsentationen, bei denen Sie den Handwerkern bei der Arbeit über die Schulter sehen können. 

Da es im Hessenpark auch ein kleines Dorf mit einem Marktplatz gibt, kann man hier auch die Produkte des Museums hier kaufen. Daneben gibt es viele kleine, zeitgenössisch eingerichtete Geschäfte, in denen Sie viele auf traditionelle Art hergestellte Produkte aus Hessen kaufen können.

Es gibt eine Bäckerei, die Brot auf die traditionelle Weise mit selbst angesetzten Sauerteig in einem über 100 Jahre alten Steinofenbrot backt. Auch das alte Handwerk des Bürstenmachers ist hier vertreten. Im Käsehaus können Sie unter mehr als 70 hessischen biologisch hergestellten Käsesorten aus Kuh-, Ziegen- oder Schafsmilch. Daneben gibt es einen Kräuterladen, ein Trachtenmodengeschäft. Hier kann man auch die südhessischen Schawellsche (Schemel) kaufen, die in Behindertenwerkstätten per Hand hergestellt werden.

Lageplan des Freilichtsmuseums
Informationen für Besucher

Öffnungszeiten
März – Oktober: 9:00 – 18:00 Uhr
November: 10:00 – 17:00 Uhr
Dezember – Februar: geschlossen
Letzter Einlass ist jeweils eine Stunde vor Parkschließung 

Eintrittspreise 
Erwachsene: 6€
Kinder und ermäßigte Personen: 2,70€
Familienkarte (Eltern mit bis zu 4 Kindern): 11€
Hunde: 1€

In den Gebäuden des Hessenparks gilt absolutes Rauchverbot.
Buggys für Kleinkinder können an der Kasse ausgeliehen werden.

 
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Events im Hessenpark

Ein besonderes Highlight des Freilichtmuseums ist, dass man hier in historischer Umgebung seine Hochzeit oder eine Taufe feiern kann. Im Hessenpark gibt es ein Standesamt, dass in einem Fachwerkhaus untergebracht ist. Für die Taufe oder die kirchliche Trauung können Sie sich eine der alten ländlichen Kirchen aussuchen und die im Park vorhandene Gastronomie kann für das leiblich Wohl sorgen.

Adresse

Freilichtmuseum Hessenpark
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach / Taunus
Tel. 06081-5880