Das Landesmuseum Mainz mit seinen Exponaten und Gemälden

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Landesmuseum Mainz

Museum in Mainz
© Ursula Rudischer Landemuseum Mainz

Dass Besatzer nicht nur zerstören, sondern auch aufbauen können, bewies der französische Kaiser Napoleon Bonaparte im Jahre 1803, als er der „bonne ville de l'Empire“ Mayence (so hieß Mainz zu dieser Zeit offiziell) und Hauptstadt des Départements Donnersberg ein Geschenk von 36 Bildern als Grundstock für eine Gemäldegalerie schenkte. 
Diese Gemäldesammlung und eine Sammlung von vor allem römischer Steindenkmäler wurde dann in der sogenannten Antiquitätenhalle ausgestellt. Die Gemäldesammlung wurde im Laufe des gesamten 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts stetig erweitert. So wurde beispielsweise das städtische Kupferstichkabinett mit der Gemäldegalerie zusammengelegt. 
Im Jahre 1903 schenkte der Justizrat Adolf Laské der Gemäldegalerie ungefähr 13.000 Grafiken. Die Sammlung der hauptsächlich aus der Römerzeit stammenden Funde wurde zum Altertumsmuseum zusammengefasst und stetig erweitert. Durch die intensive Bautätigkeit in Mainz wurden auch weitere Steindenkmäler, wie der Dativius-Victor-Bogen und die Große Mainzer Jupitersäule, zutage gefördert und mit ihnen wurde die schon bedeutende Sammlung an römischen Denkmälern erweitert. 

Die Gemäldegalerie und das Altertumsmuseum zogen dann im Jahre 1937 in den früheren Marstall des Kurfürsten um. Wegen der goldenen und überdimensionalen Pferdefigur des Daches wurde dieser im Volksmund auch „Goldenes Ross Kaserne“ genannt. Der Marstall befindet sich an der Großen Bleiche in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kurfürstlichen Schloss mit seinem Römisch-Germanischen Zentralmuseum. Obwohl im 2. Weltkrieg die Gebäude des Marstalls zerstört wurden, blieben die Exponate weitgehend unbeschädigt. Nach massiven Sanierungs- und Umbaumaßnahmen wurde der Marstall als Museum wiedereröffnet. 

Im Jahre 1967 übernahm das Land Rheinland-Pfalz unter gleichzeitigem Zusammenschluss der Gemäldegalerie mit dem Altertumsmuseum zum Mittelrheinischen Landesmuseum Mainz die finanzielle Verantwortung. Die Umbenennung in Landemuseum Mainz erfolgte 1986. 

Aufgrund des breit gefächerten Ausstellungsangebotes des Landesmuseum Mainz wollen wir uns im nachfolgenden nur auf einige Abteilungen beschränken. 

Vorgeschichtliche und römische Abteilung

In dieser Abteilung des Landemuseums sind Exponate aus der Zeit von rund 300.000 vor Christus bis zu Christ Geburt ausgestellt, die im Raum Mainz gefunden wurden. 
Die Venus von Linsenberg, eine altsteinzeitliche Frauenstatue (circa 23.000 vor Christus) gehört hier zu den bedeutenden Exponaten der Vorgeschichte. Eine weitere Figur ist nur fragmentarisch erhalten. Beide Skulpturen sind wohl die ältesten im Mainzer Raum gefundenen Kunstwerke.
   Weiterhin hat der Fund von fünf Beilen aus Jadeit aus der Jungsteinzeit (2800 bis 2200 vor Christus), die in Mainz-Gonsenheim ausgegraben wurden, von überregionaler Wichtigkeit. Vermutlich sind sie von frühgeschichtlichen Händlern von den Seealpen nach Mainz gebracht worden. 

Aus dem 2. Jahrhundert stammt der „Glashund von Wallertheim“. Er ist eine nur 2,1 cm lange und 1,6 cm hohe Glasfigur, die aus mit weißen, blauen und gelben Glasfäden geschmückten Glas besteht. Der Glashund wurde in einem Doppelgrab aus der Keltenzeit in der Gemeinde Wallertheim in Rheinhessen gefunden. Die Grabbeigaben des „Fürsten- oder Wagengrabes aus Armsheim“ dürften aus derselben Zeit stammen. Daneben gibt es in dieser Abteilung noch weitere Funde aus der Römerzeit aus Glas, Bronze und Keramik sowie Alltags- und Kunstgegenstände sowie Wandmalereien zu betrachten. 
Die umfangreiche Sammlung an römischen Gläsern ist nördlich der Alpen eine der bedeutendsten.

Die Abteilung römischer Steindenkmäler

Diese Abteilung umfasst über 2000 Einzelstücke, wovon rund 1050 vollständig erhalten sind. 

Einige der herausragenden Exponate sind:

Der Kopf der Rosmerta
Er wurde im Jahre 1844 zusammen mit Überresten eines Merkurtempels in Mainz-Finthen gefunden. Er ist ein bronzener Kopf einer Göttin mit dem Bildnis der Rosmerta, einer keltischen Göttin. Sie wurde häufig gemeinsam mit dem Gott Merkur verehrt. Die hochwertig gearbeitete Bronze ist trotz ihres deutlich römischen Stils vermutlich in Mainz hergestellt worden. 

Der Mainzer Marmorkopf
Dieser Marmorkopf eines jungen Mannes in Lebensgröße wurde in der Mainzer Neustadt bei Ausschachtungsarbeiten gefunden. Die Archäologen nahmen zunächst an, dass es der Kopf des jugendlichen Augustus sei. Jüngere Untersuchungen gehen jedoch davon aus, dass es sich um einen Prinzen aus dem Kaiserhaus des Gaius Ceasar handeln muss. 

Die Große Mainzer Jupitersäule
Sie ist wohl in der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts nach Christus in dem damals Mogontiacum heißenden Mainz zu Ehren des Gottes Jupiter erbaut worden. Sie zählt zu den größten und aufwendigsten verarbeiteten Jupitersäulen im deutschsprachigen Raum. Sie war Vorbild für im 2. und 3. Jahrhundert aufgestellte Jupitersäulen und Jupitergigantensäulen.

Der Dativius-Victor-Bogen
Er wurde zwischen 1898 und 1911 beim Abbruch der Stadtmauer im Bereich des Gautors gefunden. Nördlich der Alpen zählt der Dativius-Victor-Bogen zu den beeindruckendsten Monumenten der Römerzeit. Er stammt wahrscheinlich aus der Zeit Mitte des 3. Jahrhunderts und war zur Überspannung einer Säulenhalle gedacht. Die vollständig erhaltene Inschrift des Stifters besagt, dass die Söhne des verstorbenen Ratsherrn (decurio) Dativius Victor eine Säulenhalle (Portikus) und den Bogen zu Ehren des Gottes Jupiter und des Kaiserhauses haben errichten lassen.

Weitere Abteilungen im Landesmuseum Mainz

Aus der Mittelalter-Abteilung wollen wir hier nur die Elfenbeinmadonna erwähnen. Sie ist eine aus einem einzelnen vollständigen Elefantenzahn geschnitzte auf einem Thron sitzende Madonna mit dem Jesuskind. Sie dürfte um das Jahr 1000 nach Christus entstanden sein. Die Figur ist als Hochrelief vollplastisch aus dem Zahn herausgearbeitet. Sie lässt sich vom Stil her mit den ottonischen oder frühsalischen Großplastiken vergleichen. Vermutlich war die Figur eine Frontverkleidung eines Altars oder ein Schmuckstück des Bucheinbandes eines liturgischen Buches. 

 Den Mittellpunkt der Renaissance-Gemäldegalerie bilden die Gemälde Madonna mit Christuskind von Lorenzo di Creid und das Elternpaar der Menschheit oder auch Adam und Eva, einer Kopie des berühmten Dürer Werks, die wahrscheinlich von Hans Baldung Grien angefertigt wurde. Die beiden Gemälde gehören zu der eingangs erwähnten Schenkung Napoleons zur Begründung der Gemäldesammlung. 

Die Sammlung der niederländischen Malkunst besteht aus Bildern der unterschiedlichen Malschulen Hollands und Flanderns. Daneben sind im Landesmuseum auch Gemälde aus dem 19. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts zu sehen.

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Große Bleiche 49 - 51 

55116 Mainz 

Tel.: 06131 / 28 57-0 


Bushaltestelle Bauhofstraße: 6, 6A, 63, 64, 65, 68

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