Städel Museum am Museumsufer
Am Museumsufer am Main in Frankfurt befindet sich das Städelsche Kunstinstitut und Städtische Galerie, auch gerne kurz Städel, genannt. Es zählt zu den wichtigsten Kunstmuseen Deutschlands. Das Städelsche Kunstinstitut wurde durch eine Stiftung von Johann Friedrich Städel, der ein Privatbankier und Kunstmäzen war, im Jahr 1816 gegründet. Das Gebäude am Main wurde im Jahre 1878 bezogen.
Das Städelsche Kunstinstitut sollte nach dem Willen des Stifters auch eine Kunstschule haben, an der jeder unentgeltlich ohne Ansehen des Geschlechts und der Religion unterrichtet werden kann. Die Städelschule ist heute die staatliche Kunsthochschule. Dies war wohl die erste Gründung dieser Art auf bürgerliche Initiative hin. Die von Städel gesammelten Kunstwerke gingen ebenfalls in die Stiftung ein, wurden aber erst einmal im Wohnhaus des Bankiers belassen.
Die Errichtung der Stiftung und ein nachfolgender gerichtlicher Erbstreit hat sogar Niederschlag im heutigen Bürgerlichen Gesetzbuch gefunden. Die Verwalter der Stiftung hatten nach Einholung der Genehmigung die Stiftung errichtet und in ihrem Namen auch die Erbschaft angenommen. Im Jahre 1817 meldeten sich zwei weitläufig verwandte Frauen aus Straßburg, die die Erbschaft anfochten, da nach ihrer Meinung niemand etwas erben kann, der zum Zeitpunkt des Erblassers noch nicht rechtlich existent war. Der Rechtsstreit zog sich ganze 12 Jahre durch die zeitgenössischen Gerichtsinstanzen und er wurde durch einen Vergleich beigelegt. Erst nach Ende dieser Rechtsstreitigkeiten konnte das Städel Kunstinstitut seine Arbeit richtig aufnehmen.
Die durch das Testament und die Stiftung aufgeworfene Rechtsfrage ist später in den § 84 des Bürgerlichen Gesetzbuches aufgenommen worden und gelöst. Daher gilt heute eine Stiftung für die Zuwendungen eines Stifters schon vor dessen Tod als vorhanden, auch wenn erst nach seinem Tod rechtsfähig wird. Damit kann eine Stiftung letztendlich auch Erben.
Dies Sammlung des Städel Museums zeigt Kunstwerke aus über sieben Jahrhundert. Die ältesten Exponate stammen aus dem frühen 14. Jahrhundert und setzen sich über die Spätgotik, die Renaissance, das Barock, die Goethezeit bis in die Gegenwart fort.
Epochen und Werke im Städel
Kunst des Spätmittelalters
Die Abteilung des Spätmittelalters zeigt hauptsächlich Werke aus dem deutschsprachigen Raum und Italien. Das Bild „Trauernder Johannes“, entstanden um 1300, von Deodato di Orlando war einst ein Teil eines Tafelkreuzes und ist eines der ältesten im Städel vorhandenen Kunstwerke. Daneben wird auch die erste Neuerwerbung des Museums aus dem Jahre 1830, die „Madonna mit Kind“ von Barnaba da Modena gezeigt. Der Farbauftrag im Gemälde und seine Farbtöne weisen auf byzantinische Einflüsse sowie die sehr menschelnden Darstellungen der Heiligen auf die zeitgenössische Malkunst des 14. Jahrhunderts in Siena und Florenz hin. Die drei von Gherardo Stanina angefertigten Altartafeln müssen aus dieser Zeit stammen.
Die Kunst des späten Mittelalters aus dem deutschsprachigen Raum wird durch Altartafeln dargestellt. Die ältesten Beispiele der altdeutschen Malerei im Städel stellen die beiden Altartafeln des Altenberger Altars des rheinischen Meisters dar. Ein weiteres beachtenswertes Werk der Abteilung ist das „Paradiesgärtlein“ des oberrheinischen Meisters. In diesem Bild hat der Maler die Natur recht eindrücklich und präzise abgebildet, so genau sogar, dass zwölf Vogel- und 24 Pflanzenarten ganz eindeutig erkannt werden können. Die „Auferstehung Christi“ ist ein weiteres prominentes Exponat dieser Sammlung. Dieses Gemälde stammt vom Meister des Hausbuchs. Da in diesem Bild die Landschaft proportional mehr Raum als in anderen vergleichbaren Gemälden dieser Zeit, kann dies auf eindeutige niederländische Einflüsse hinweisen.
Malerei der Renaissance
Die Sammlung der italienischen Renaissance umfasst unter anderem die von Sandro Botticelli sowie Bartolomeo Veneto gemalten „Weibliche Idealbildnisse“. Die Frauen sind sehr wirklichkeitsgetreu und mit sehr auffälligen Ausstattungen ausgeführt. Obwohl die Darstellungen sehr idealisiert sind, wird angenommen, dass wirkliche Frauen als Modelle dienten. Auf dem Gemälde von Botticelli ist eine Gemme zu sehen, wie sie sich auch in der Sammlung der Medici befinden. Daher wird vermutet, dass die abgebildete Frau Simonetta Vespucci gewesen sein könnte, die eine Geliebte des Giuliano de Medici war. Bei dem Bildnis von Veneto soll es sich ein Gemälde der unehelichen Tochter des Papstes, Lucrezia Borgia, gehandelt haben. Daneben gibt es in der Sammlung auch religiöse Arbeiten, wie das Andachtsbild „Madonna mit Kind, Johannes dem Täufer und der heiligen Elisabeth“, das Anfang des 16. Jahrhunderts von Giovanni Bellini und Mitarbeitern seiner Werkstatt erschaffen wurde. Das Bild ist besonders dadurch interessant, das sämtliche Blautöne unter Verwendung des kostspieligen Pigments Ultramarin erreicht wurden. Aus der Zeit vor dem Jahr 1500 stammt das Gemälde von Raffael und Perugino, Madonna mit Kind und Johannesknaben.
Die Malerei der niederländischen Renaissance wird insbesondere durch die in den Jahren 1437 bis 1438 gemalte „Lucca Madonna“ von Jan von Eyck repräsentiert. Dieses Bild ist eines der frühen Ölgemälde und ist dem ab dem Jahre 1420 sich entwickelten Naturalismus einzuordnen. Das von Hieronymus Bosch geschaffene Gemälde „Ecce Homo“ aus der Zeit zwischen 1480 bis 1490 ist ein weiteres sakrales Werk, in dem die Verurteilung Jesus Christus durch die Menschenmenge dargestellt wird. Der „Gnadenstuhl“, die „Stillende Gottesmutter“ und die „Heilige Veronika mit dem Schweißtuch“ wurden alle um 1430 von Robert Campin gemalt.
Die deutsche Renaissanceepoche in der Malerei ist durch den Hochaltar der Frankfurter Dominikanerkirche, der von Hans Holbein dem Älteren geschaffen wurde, repräsentiert. Auch sind die Gemälde dessen Sohnes, Hans Holbein dem Jüngeren“ zu sehen, wie z. B. das „Bildnis des Simon George of Cornwall“ und die „Madonna des Bürgermeisters Meyer“. Das Letztgenannte wird zu den Hauptwerken der Malerei des 16. Jahrhunderts in Europa gerechnet. Lucas Cranach der Ältere ist mit seiner „Venus“, dass sich an die Aktdarstellungen der antiken Mythologie anlehnt, und der „Torgauer Altar mit der Heiligen Sippe“ vertreten, auf dem sich auch die Finanziers, Friedrich der Weise und Johann der Beständige haben verewigen lassen.
Barocke Malerei im Städel Museum
Im Städel sind auch einige Meisterwerke der niederländischen Malerei des Goldenen Zeitalters im Barock zu sehen. Das Gemälde „Der Geograph“ aus den Jahren 1668-1669 von Jan Vermeer und „Der Astronom“ zeigen zeitgenössische Wissenschaftler bei ihrer Arbeit. Auch sind mit „David spielt die Harfe vor Saul“ und „Die Blendung des Simon“ Werke von Rembrandt von Rijn zu sehen. Das Letztgenannte wird heute zu seinen bedeutendsten Arbeiten gezählt. Die beiden ovalen „Bildnisse eines Mannes und einer Frau“ von Frans Hals sind Lehrstücke der Porträtmalerei dieser Zeit.
Malerei des 19. Jahrhunderts und Moderne
Die Zeit der Malerei im Frankreich des 19. Jahrhunderts wird unter anderem durch Werke von Eugène Delacroix, Jean-Baptiste-Camille Corot, Gustave Courbet, Charles-Francois Daubigny, Claude Monet, Edouard Manet und Edgar Degas dargestellt. Mit Gemälden von Carl Friedrich Lessing, Caspar David Friedrich, Carl Spitzweg, Max Liebermann und Arnold Böcklin ist die deutsche Malerei dieses Jahrhunderts vertreten.
Die Abteilung für moderne Kunst zeigt alle bedeutenden Stilrichtungen von Pablo Picasso bis zu Andy Warhol.
- Dialogmuseum - den Dialog im Dunkeln mit eigenen Sinnen erfahren
- Science-Center in Frankfurt: Experimenta
- das Historische Museum macht Kulturgeschichte erfahrbar
- die Schirn Kunsthalle ist eines der rennomiertesten Ausstelungshäuser Europas
- Historische Straßenbahnen und andere Fahrzeuge im Verkehrsmuseum bewundern
- weltbekannt: Gutenbergmuseum in Mainz
- Museum Wiesbaden für Kunst, Naturwissenschaften & Mehr
- Darmstädter Schlossmuseum im Residenzschloss
- sehenswert ist das Deutsche Ledermuseum in Offenbach am Main
- einen Ausflug wert: Grube Messel in Hessen
- die Welt der Mytehn und Sagen im Nibelungenmuseum in Worms
Lageplan des Städel Museums am Mainufer in Frankfurt
Städel Museum auf einer größeren Karte anzeigen
Städel Museum
Hohlbeinstraße 1
60596 Frankfurt am Main
U-Banh Haltestelle Schweizer Platz: U1, U2, U3
Straßenbahnhaltestelle Otto-Hahn-Platz: 15, 16
Bushaltestelle Städel: 46 (Museumufer Linie)
Parkhäuser:
Die folgenden Parkhäuser befinden sich ca. 10 Minuten Gehzeit entfernt
Parkhaus Alt-Sachsenhausen, Walter-Kolb-Straße 16 (B43), 60594 Frankfurt
Parkaus am Theater, Willy-Brandt-Platz 5, 60311 Frankfurt
Parkhaus Untermainanlage, Untermainanlage 1, 60329 Frankfurt
- Ämter & Behörden
- Ausgehen
- Freizeit
- Krankenhäuser
- Sehenswürdigkeiten
- Shopping
- Sport
- Stadtteile
- Stadtverkehr @ Frankfurt
- Tourismus
- Hotels
- Museen
- Sehenswürdigkeiten
- Berühmte Bauwerke
- Burgen & Schlösser
- Hochhäuser
- Ins Grüne
- Kirchen & Klöster
- Museen
- Deutsches Architekturmuseum
- Deutsches Filmmuseum
- Dialogmuseum
- Dommuseum
- ExperiMINTa
- EXPLORA
- Feldbahnmuseum
- Goethe Haus & Goethe-Museum
- Historisches Museum
- Museum für Kommunikation
- Museum für Moderne Kunst / MMK
- Museumsufer
- Schirn Kunsthalle
- Senckenberg Museum
- Städel Museum
- Struwwelpeter-Museum
- Verkehrsmuseum
- Veranstaltungsorte
- Touristinformation
- Übernachten
- Veranstaltungen
- Wirtschaft
- Wohnen
- Starseite Frankfurt
- Sitemap Frankfurt
Ärztliche & andere Notdienste
Krankenhäuser
Apotheken
Ämter & Behören
Anwälte
Fastnacht in Rhein-Main
Wörterbuch Hessisch - Hochdeutsch
Kulinarisches
Sehenswürdigkeiten
Flüße und Seen
Sport im Rhein-Main-Gebiet
Tourimus & Urlaub
Hotels & Übernachten
Weihnachtsmärkte im Rhein-Main-Gebiet