ExperiMINTa – ScienceCenter FrankfurtRheinMain

ExperiMINTa - Erlebnis- und Erfahrungsmuseum in Frankfurt

Jeder kennt das erhabene Gefühl, die ehrenhafte Atmosphäre, die von einem Museum ausgeht. Wie in einer Bibliothek wird hier äußerste Disziplin vom Besucher abverlangt. Leise und bedächtig werden die Werke betrachtet und die Gedankengänge vollzogen, die durch das Gesehene angestoßen werden. Fällt das Staunen des Betrachters zu laut oder unkontrolliert aus, werden schiefe Blicke geworfen oder unter zusammengezogenen Augenbrauen Zeigefinger vor die Münder gehalten. Nein, ein Museum ist kein Ort, an dem man mit Lust und allen Sinnen auf eine Entdeckungstour begeben darf. Meist geht es über die Augen, den Kopf und den Kopf. Und damit hat es sich.

Das ExperiMINTa – ScienceCenter FrankfurtRheinMain stellt diese Bedingungen gehörig auf den Kopf. Etwa 100 interaktive Experimentierstationen bietet das Wissenschaftszentrum den jungen als auch den älteren Besuchern zum aktiven Lernen und spielerischen Experimentieren durch Ausprobieren, Anfassen und sinnliches Begreifen. Eine bedeutsame Mission!

Bilder aus dem ExperiMINTa Science Center

Mit Solarautos um die Wette fahren im ExperiMINTa
Mit Solarautos um die Wette fahren (alle Bilder (c) ExperiMINTa)
Besucher vor dem begehbaren Auge im Science Center
Besucher vor dem begehbaren Auge
Die Fresnel-Linsel, eine sehr flache Linse, erzeugt erstaunliche Bilder
Die Fresnel-Linsel, eine sehr flache Linse, erzeugt erstaunliche Bilder
Beim Streifenspiegel stehen sich zwei Personen gegenüber. Wenn beide auf einer Augenhöhe sind, „vermischen” sich beide Gesichter streifenweise.
Beim Streifenspiegel stehen sich zwei Personen gegenüber. Wenn beide auf einer Augenhöhe sind, „vermischen” sich beide Gesichter streifenweise.

Von "Experimetiere" zum "ExperiMINTa"

Geboren wurde die Idee zum Mitmach-Museum 2006, als sich die Bürgerinitiave „Zentrum für mathematisch-naturwissenschaftliche Kultur“ mit anderen Vereinen kurzschloss und 2007 an einem Runden Tisch mit Vertretern des Landes Hessen, der Stadt Frankfurt, der Universität und der Wirtschaft ein Konzept erstellte, das an das Gießener Mathematikum und die Phänomenta Ausstellungen in Bremerhaven, Flensburg, Lüdenscheid und Peenemünde angelehnt war. Die ersten Früchte dieser Konzeptionsarbeit waren dann bereits später im gleichen Jahr bei der ersten vierwöchigen Ausstellung „Experimentiere!“ im Gebäude des Physikalischen Vereins im Frankfurter Stadtteil Bockenheim sichtbar, die mitsamt der zusätzlichen Workshops und Vorträge ungefähr 10.000 Besucher anzulocken vermochte. Aufgrund dieses großen Erfolges formte sich daraufhin 2008 der gemeinnützige Förderverein „ExperiMINTa Frankfurt am Main e.V.“, welcher das zukünftige Ausstellungskonzept weiter herausarbeitete und verfeinerte. Der Name des Vereins ist dabei richtungsweisend für das angestrebte Ziel, Menschen ein wechselwirkendes Experimentieren in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (Initialwort: Mint) zu ermöglichen. Drei Jahre später, seit dem 1. März 2011 präsentiert ExperiMINTa ihre rund 400.000 Euro teuren Exponate in einer Daueraustellung auf 2.400 Quadratmetern über vier Etagen verteilt im ehemaligen Finanzamt des Landes Hessen in der Hamburger Allee 22-24 in Frankfurt-Bockheim. Das Quasi-Museum wird ehrenamtlich geführt, ohne Gewinne zu erzielen aber mit dem Ziel sich, durch die Eintrittsgelder und auch mithilfe der zahlreichen Förderer, selber tragen zu können. Jene Förderer, hauptsächlich Frankfurter Unternehmen, brachten dem Zentrum Finanzierungshilfen in Höhe von ungefähr 300.000 Euro, und auch die Stadt Frankfurt lieferte einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 220.000 Euro für den Bau der Versuchsstationen. Die anvisierte jährliche Besucherzahl von 130.000 scheint, dem Testlauf aus dem Jahr 2007 nach zu urteilen, überaus machbar.

Das Konzept der 100 Experimentierstationen liegt durchaus in einer Linie mit bedeutenden Denkern und Wissenschaftlern wie Francis Bacon, René Descartes, Gottfried Wilhelm Leibniz oder Alexander von Humboldt, orientiert sich jedoch speziell an die vielen Science-Center weltweit. Das erste dieser Art öffnete 1969 in San Francisco, USA, in dem der „Hands-on“ Ansatz verfolgt wurde und die Besucher somit aufgefordert wurden, selbst Hand anzulegen und zu experimentieren. In den folgenden 40 Jahren schossen über 300 solcher Wissenschaftszentren aus dem Boden, während es Deutschland derzeit nur auf 20 derartige interaktive Museen bringt. Die Exponate der ExperiMINTa-Ausstellung sind neun Themenkreisen zugeordnet, die sich mehr oder weniger stark an Physik ausrichten: „Schnell & Langsam“ (Bewegung), „Stark & Schwach“ (Kraft), „Sparsam & Verschwenderisch“ (Energie und Umwelt), „Wind & Wetter“ (Luft), „Hin & Her“ (Schwingungen / Wellen), „Abstrakt & Konkret“ (Muster und Zahlen), „Passt & Passt nicht“ (Puzzle / Parkettierung), „Jung & Jünger“ (Spiel- und Ruheraum) sowie „Sichtbar & Unsichtbar“ (Optik). Hier sind Berühren nicht verboten, sondern Anfassen ausdrücklich erwünscht, um naturwissenschaftliche Phänomene und mathematische Korrelationen mittels Experimentieren unmittelbar erfahrbar, lebendig und verständlich zu machen. In Zeiten des akuten Mangels an Fachkräften wie jungen Ingenieuren und der volkswirtschaftlichen Folgeerscheinungen in Deutschland schlägt das Science Center eine wichtige Brücke für Technik, Wissenschaft und notwendige zukunftssichernde Innovationen, denen das allgemeine Desinteresse der heutigen Schüler gewiss nicht zuträglich ist. ExperiMINTA veranlasst Besucher aus allen Altersstufen zum Staunen, Anfassen, Nachdenken, Nachfragen, Forschen, Be-greifen und Erfinden. 

Bei den einzelnen Versuchsstationen haben die Museumsmacher, wie man an der oben genannten Namensgebung der neun Themenkreise bereits unschwer erkennen kann, wohlüberlegt kopflastige Fach-Bezeichnungen weggelassen. Im Mitmach-Museum sollen Jung und Alt nach Herzenslaune das Angebot selbst erkunden. Auf dem faszinierenden naturwissenschaftlichen Rundgang stellen sich Fragen über Fragen, die allesamt einen Bezug zur Alltagswirklichkeit der Besucher herstellen wollen und somit umso dringender zum Ausprobieren animieren. Ist eine randvoll gefüllte Flasche leichter oder schwerer als ein wenig gefüllter großer Behälter? An welcher Stelle der Riesen-Beißzange muss ich mich ranhängen, um sie kraftsparsam zu bewegen? Wie fühlt sich eine Ganzkörper-Seifenblase an? Wieviele Rollen muss ich beim Flaschenzug verwenden, um mich selbst hochzuziehen? Welches Auto mit welcher Segelform ist schneller? Welches Material auf der Riesenhand leitet Wärme am besten? Um die Antworten herauszufinden, hilft nur eines: ausprobieren, interagieren, kooperieren! Das Einmaleins eines jeden Wissenschaftlers!

Neben den unterhaltsamen und spannenden Stationen finden die Besucher Tafeln vor, die das Experiment auf kürzeste und einfachste Weise erklären, um so Fragen anzuregen. Vertiefende Erläuterungen ohne Fremdwortgebrauch finden sich dann beim Umblättern der Tafeln. Sollten die Besucher dennoch Fragen haben, steht das Fachpersonal selbstverständlich gerne zur Aufklärung zur Verfügung. Das Wissenschaftszentrum stellt mit Gewissheit eine gewinnbringende Ergänzung zum schulischen Lernstoff dar.

Das Angebot der Experimentierstationen und zahlreicher weiterer Aktivitäten innerhalb des ExperiMINTA Zentrums wird ergänzt durch Workshops, Einzelvorträge und Vortragsreihen akkreditierter Experten, Sonderausstellungen, Einführungsseminare, Aus- und Fortbildungsangebote für Lehrkräfte sowie ausgefallene Kindergeburtstage und andere Feiern für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren, die etwa 3,5 Stunden dauern und je nach Wahl eine Entdeckertour oder Führung und/oder Mitmach-Aktion beinhalten. Die Workshops dienen der Wissensvertiefung und Stimulierung des Schüler-Interesses. Es werden jedes Wochenende reguläre 90 bis 120-minütige Workshops für Schüler in den Altersgruppen 5-7, 8-10 und 11-13 Jahre als auch außerordentliche Workshops während der Schulferien zu spezifischen Themenbereichen durchgeführt.

Dem Mitmach-Zentrum ist ein Shop mit einem Sortiment an Geschenken zum Spielen, Lesen, Tüfteln und Vergnügen, eine Cafeteria und ein Picknick-Bereich angefügt. In dem Shop ist auch ein Katalog mit weiteren einfachen Erklärungen zu den Versuchsstationen erhältlich.

Für einen Besuch der ExperiMINTA sollte man etwa 2,5 Stunden einplanen.

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Lage des ExperiMINTa Science Center

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Anfahrt zum ExperiMINTa Museum

Die Anreise zum Wissenschaftszentrum ist sehr einfach. Fahren Sie vom Hauptbahnhof aus mit den Straßenbahnen 16 oder 17 fünf Stationen und steigen an der Station Varrentrappstraße aus. Das Museum befindet sich direkt an der Station. Desweiteren sind 16 Pkw-Parkplätze unmittelbar vor dem Museum vorhanden, ebenso gibt es andere Parkhäuser und Parkplätze in direkter Umgebung. Das Science Center ist für Rollstuhlfahrer geeignet.