Spielbank Wiesbaden - Spielbank und Casino am Kurhaus

Spielbank und Spielcasino Wiesbaden

Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden ist neben ihrer Eigenschaft als Kurstadt auch als eine Stadt mit einem traditionsreichen Spielcasino oder Spielbank genannt, ausgestattet. Dass das Spiel mit und gegen das Glück Verluste und Gewinne einbringt, ist ganz normal, aber dass Verluste auch zu einem Stück Weltliteratur werden können, passiert im Zusammenhang mit einer Spielbank eher selten. 

So gelangte die Spielbank Wiesbaden durch den russischen Schriftsteller und Dichter Fjodor Michailowitsch Dostojewski zu Weltruhm. Im September 1863 besuchte Dostojewski die Spielbank zum ersten Mal und hatte auch gleich Glück und gewann 10.400 Franken. Bei seinem zweiten Besuch in Wiesbaden im Jahre 1865 wollte er sein Glück nochmals versuchen, aber er verlor sogar seine gesamte Reisekasse. Diesen Verlust konnte er wohl nicht ganz verwinden und so schrieb er in nur 26 Tagen den Roman „Der Spieler“, der heute zu seinen wohl bekanntesten Werken der klassischen Weltliteratur gezählt werden kann.

Die Geschichte der Spielbank in Wiesbaden

Dabei begann die Geschichte der Spielbank Wiesbaden 91 Jahre vor dem ersten Besuch Dostojewskis. Bereits im Jahre 1771 erteilte der Fürst von Nassau-Usingen die ersten Konzessionen für die damals beliebten und durchaus beliebten Kartenspiele. Damals wurde jedoch zunächst in Gast- und Wirtshäusern dem Glücksspiel gefrönt. Im Jahre 1782 kam erstmals das Roulette Spiel auf und im Jahre 1810 fand die Spielbank ihre Heimat im damals neu errichteten Alten Kurhaus. 

Im Jahre 1830 wurden in Frankreich Spielbanken verboten. Daher suchten die dortigen Pächter ein neues Betätigungsfeld. Daher pachtete der Franzose Chabert im Jahre 1834 nicht nur die Spielbank in Baden-Baden, sondern auch die von Wiesbaden. Das Geschäft verlief für die Stadt, aber weit mehr für den Pächter der Spielbankkonzession, formidabel. So konnte Chabert im Jahre 1847 mit 7 Millionen Goldmark aus dem Geschäft aussteigen. Dann wurden im Jahre 1872 per Reichsgesetz die Spielbanken des Deutschen Reiches geschlossen. 

Nach diesem gelungenen Schlag gegen das Glücksspiel in Wiesbaden konnte erst wieder nach dem 2. Weltkrieg der Glücksspielbetrieb aufgenommen werden. Im Jahr 1949 eröffnete das Spielkasino Wiesbaden seine Tische im Foyer des Hessischen Staatstheaters. Ab 1955 konnte das Spielkasino Wiesbaden allmählich in den Nordflügel des Kurhauses umziehen, das von den amerikanischen Truppen, die ihn bis zu diesem Zeitpunkt besetzt hatten. 

Großes und Kleines Spiel in der Spielbank

Nach der Renovierung des Kurhauses im Jahre 1985 ist die Spielbank, Großes Spiel genannt, im ehemaligen Weinsaal des Kurhauses untergebracht. Die ist ein Saal, der mit seinen Decken- und Wandvertäfelung aus Kirschbaumholz und ausladenden Lüstern aus Kristallglas im Stil des Neoklassizismus ausgestattet ist. Seine vornehme Atmosphäre bietet den richtigen Rahmen für eine Spielbank. Die Spielautomaten, auch als Einarmige Banditen bekannt, sind in den an das Kurhaus angrenzenden Kurhauskolonnaden aufgestellt. Diese sind am Stück 129 Meter lang und gehörten zu den längsten Säulenhalle Europas. 

Die klassischen und vornehmen Tischspiele wie Roulette, Poker und Blackjack bilden in der Spielbank Wiesbaden das Große Spiel. Die Tische stehen ehemaligen neoklassizistischen Weinsaal des ehemaligen Kurhauses, der für die Königsklasse des Glücksspiels das richtige Ambiente bietet. Das Kleine Spiel, so werden die Geldspielautomaten genannt, sind, wie schon erwähnt, in den Kolonnaden des Kurhauses untergebracht. Die Spielbank Wiesbaden wird jährlich von 200.000 Menschen besucht.

Das Kurhaus und der Kurort Wiesbaden
Wiesbadner Kurhaus

Neben der Spielbank sind im Kurhaus auch großer und ein kleiner Festsaal sowie die Kurhausgastronomie der Gerd Käfer und Roland Kuffler GmbH & Co. untergebracht. 
Das bekannte Bowling Green, eine von den englischen Kurgästen in alter Zeit so bezeichneten Rasenfläche, liegt vor dem Haupteingang an der Westseite des Gebäudes, die zwei Springbrunnen hat und von den Kurhaus- und Theaterkolonnaden eingegrenzt wird.

Die Bedeutung Wiesbadens als Kurstadt hat eine lange Geschichte aufzuweisen. Schon die Römer kannten die Thermalwasser Quellen in Wiesbaden. Der Name „Wiesbaden“ entstand aus dem altdeutschen Wisibada – das Bad in den Wiesen, was auf den Bekanntheitsgrad der Heilquellen in Wiesbaden zu Zeiten des Mittelalters hinweist. 

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Kuren als Freizeit- und Amüsementaktivitäten bei den höheren Schichten der Gesellschaft und besonders bei den Herrscher- und Adelshäusern immer beliebter. Daher kam Wiesbaden allmählich eine immer größere Bedeutung zu. 

Daher kam es folgerichtig im Jahre 1810 zum Bau des ersten, später Altes Kurhaus , genannten Gebäudes durch Christian Zeis. Dies war ein vergleichsweise schlichtes, aber dennoch schönes Gebäude im Stil des Klassizismus mit einem Säulenportikus. Johann Wolfgang von Goethe lobte das Bauwerk bei seinen vielen Besuchen immer wieder. 

Die Kurstadt Wiesbaden wurde im 19. Jahrhundert immer beliebter. So verzehnfachte sich die Zahl der hier absteigenden Kurgäste von 20.000 im Jahr 1840 bis zum Jahr 1910. Im selben Zeitraum stieg die Einwohnerzahl von 10.000 bis zum Jahre 1906 auf 100.000. Bereits ab 1852 erhielt Wiesbaden den Titel Weltkurstadt und hatte dann schon bald Baden-Baden den Rang der bedeutendsten Kurstadt Deutschlands abgenommen. 

Daher musste dann auch schnell ein moderneres, zugleich größeres und repräsentativeres Kurhaus errichtet werden. Das Alte Kurhaus wurde in der Zeit von 1905 bis 1907 abgerissen und an seiner Stelle wurde für 6 Millionen Goldmark von dem Architekten Friedrich von Thiersch ein prächtiger Neubau im neoklassizistischen Stil mit Motiven des Jugendstils erbaut. Der jährlich einmal, und zwar im Mai, in Wiesbaden weilende Kaiser Wilhelm II. bezeichnete das Bauwerk schon bei seiner Eröffnung als „das schönste Kurhaus der Welt.“
Schon damals wurde der große Saal nach dem Baumeister Friedrich von Thiersch und der kleine Saal nach Christian Zais benannt. Diese Bezeichnungen sind auch für die in der heutigen Zeit zahlreichen hier stattfindenden Veranstaltungen beibehalten worden.
Rund um Spielbank, Kurhaus und Casino gibt es alljährlich viele Veranstaltungen von klassischen Konzerten hin zu auch mordernen Auftritten, wie z.B. der Musiker Sting und R.E.M. auf dem Bowling Green vor dem Kurhaus.

Schöne Straßen & Plätze in Wiesbaden
  • Die Wilhelmstraße ist die prunkvollste Straße der Stadt
  • Der Kochbrunnenplatz ist nach der heißen Thermalquelle benannt
  • Im Dichterviertel tragen alle Straßen die Namen berühmter Dichter
  • Sehenswert ist auch der Schlossplatz im Zentrum Wiesbadens
  • Auch das Derrnsche Gelände in der Innenstadt ist einen Besuch wert
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