Historisches Museum Frankfurt
Das Historische Museum der Stadt Frankfurt am Main wurde 1878 gegründet und hat die Aufgabe, „geeignete Gegenstände aus dem gesamten Gebiet der Kultur- und Kunstaltertümer mit besonderer Berücksichtigung der Stadt Frankfurt am Main und ihres Umlandes zu erwerben und sie durch wissenschaftliche Erforschung nutzbar zu machen“. Daneben ist das Historische Museum eine Bildungseinrichtung und soll an den Zeitraum erinnern, in dem Frankfurt eine Freie Stadt war. Heute steht das Museum ein wenig nördlich vom Main und gegenüber der Südseite des Museumsufers.
Das Historische Museum seit dem Ersten Weltkrieg
Das Historische Museum beschränkte sich nach dem Ersten Weltkrieg auf die Rolle des Heimatmuseums von Frankfurt. Die bedeutenden Ausstellungsstücke wurden entweder verkauft oder andern Museen zur Verfügung gestellt. So erhielten das Städel und auch das Museum für Angewandte Kunst einen Teil der Sammlung des Historischen Museums. Dann wurde das Museum im Jahre 1934 in Stadtgeschichtliches Museum umbenannt. Die archäologische Abteilung wurde in ein eigenes Museum für Vor- und Frühgeschichte umgewandelt und trägt heute den Namen Archäologisches Museum.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden die meisten Exponate ab dem Jahr 1942 ausgelagert, dennoch gingen bei den schweren Bombenangriffen im Jahre 1944 alle Akten, große Teile der Bibliothek und alle fest installierten Ausstellungsstücke verloren. Davor war das Historische Museum in vielen alten Gebäuden der Stadt untergebracht, unter anderem im Leinwandhaus, die gemeinsam mit der historischen Altstadt zerstört wurden. Das Leinwandhaus liegt südlich des Doms von Frankfurt am Weckmarkt und gemeinsam mit dem Steinernen Haus und dem Haus Fürsteneck ist es eines der wenigen erhaltenen gotischen Steinhäuser in Frankfurt am Main.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Museum wieder als Historisches Museum eröffnet und die Idee, es gleichzeitig als Bildungseinrichtung zu betreiben, griff wieder um sich. Die Verwaltung des Museums und die Grafische Sammlung zogen im November 1955 in den Burnitzbau im historischen Saalhof ein. Der noch mit einem notdürftigen Dach gedeckte Bernusbau wurde ab März das Depot des Historischen Museums. Die staufische Saalhofkapelle wurde in den Jahren 1966 und 1967 restauriert und im Jahre 1971 wurde mit der Errichtung des Erweiterungstraktes in der Saalgasse begonnen, der schon im Oktober 1972 eröffnet werden konnte.
Der Neubau
Die bunkerartige Architektur ohne Fenster aus Beton zog schon von Beginn an viel Kritik
auf sich. Es wurde sogar zeitweise erwogen, einen Umbau vorzunehmen, dennoch entschied sich die Stadt Frankfurt im Februar 2007, den Betonbau zu entfernen und einen Neubau zu errichten, der sich harmonisch in die historische Bebauung des Römerbergs, dem benachbarten Haus Wertheym und der alten Nikolaikirche anpassen sollte. Zusätzlich sollen auch die Ausstellungsfläche des Historischen Museums für seine Dauerausstellung um 3.000 Quadratmeter und die für die Wechselausstellungen um rund 800 bis 1.000 Quadratmeter vergrößert werden.
Aufgrund der geplanten Umbauten ist das Museum seit Ende 2010 geschlossen. Der Baubeginn ist für das Jahr 2012 vorgesehen und mit einer Wiedereröffnung wird für das letzte Quartal des Jahres 2014 gerechnet. Aber freuen Sie sich nicht zu früh, denn wie üblich, können bei diesem öffentlichen Bauvorhaben auch erhebliche Verzögerungen auftreten.
Ausstellungen und Exponate im Historischen Museum
Den Eingang des Historischen Museums ziert ein überlebensgroßes Standbild von Karl dem Großen. Es stand bis 1914 auf der Alten Brücke und wurde im Jahre 1843 vom Bildhauer Johann Nepomuk Zwerger aus Mainsandstein gehauen.
Heute werden im Museum Dauerstellungen zu folgenden Schwerpunkten gezeigt:
- Von der Pfalz zur frühen Stadt; Mittelalterliches Frankfurt
- Frankfurt im Spätmittelalter: Kirche - Stifter – Frömmigkeit
- 16.-18. Jahrhundert: Von der Reformation bis zur Aufklärung
- Von Fremden zu Frankfurtern: Zuwanderung und Zusammenleben
Im ältesten in Frankfurt erhaltenen Bauwerk, der um 1160 gebauten Saalhofkapelle und dem Parterre des Burnitzbaus kann man heute die Ausstellung zur historischen Topographie der Frankfurter Geschichte vom Mittelalter bis in unsere Zeit sehen. Zentrales Ausstellungsstück ist das in den Jahren 1926 bis 1955 von den Gebrüdern Hermann und Robert Treuner erstellte Modell der historischen Altstadt Frankfurts.
Das Altstadtmodell der Treuners bildet die Altstadt Frankfurts nach. Es wurde im Maßstab 1:200 ausgeführt und ist 4,50 Meter lang und 1,70 Breit. Es blieb leider wegen der großen Zerstörungen der historischen Altstadt Frankfurts während der schweren Bombenangriffe im 2. Weltkrieg unvollendet. Da von den zu dieser Zeit in der Altstadt befindlichen Häusern, die noch nicht berücksichtigt werden konnten, keinerlei Baupläne oder Bilder vorhanden waren, war an eine weitere Arbeit an dem Modell nicht mehr möglich. Aber dennoch dient es seit 2003 als Vorlage für das sich entwickelnde virtuelle Altstadtmodell des Geografiewissenschaftlers Jörg Ott. Da von den Treuners die genauen Aufmaße der einzelnen Häuser als Grundlage genommen wurden, ist dieses Altstadtmodell eine einzigartige Wiedergabe des im März 1944 im sogenannten Feuersturm von Frankfurt zerstörten größten mittelalterlichen Stadtkern Deutschlands.
Außenstellen und Erweiterungen des Historischen Museums
Seit 1972 ist dem Historischen Museum das Kindermuseum angegliedert, welches die stadt- und kunstgeschichtlichen Aspekte für Kinder in besonderer Weise aufbereitet.
Im Museum für Komische Kunst/Caricatura werden im Leinwandhaus die humoristischen
Werke bekannter Karikaturisten gesammelt. Die Neue Frankfurter Schule ist dabei ein Sammelschwerpunkt. Ende des Jahres 2005 erwarb das Museum über die Stadt Frankfurt rund 5.000 Werke der Karikaturisten Hans Traxler, Robert Gernhard, Chlodwig Poth, F. W. Bernstein und F. K. Waechter.
In Frankfurt-Höchst, im Kronberger Haus, gibt es seit dem Jahr 1994 eine Außenstelle des Historischen Museums. Die dort befindliche Sammlung umfasst rund 1.000 Exponate von Fayencen und Porzellanen der Höchster Porzellanmanufaktur.
- Der Main Tower ist eines der höchsten Hochhäuser in Europa
- Die Alte Nikolaikirche liegt direkt am Römerberg
- Die Schwanheimer Düne lädt zu einem Spaziergang fernab vom Großstadtrummel ein
- Kaiserstraße und Bahnhofsviertel in Frankfurt scheinen niemals zur Ruhe zu kommen
- Der Frankfurter Zoo ist für Familien mit Kindern besonders zu empfehlen
- Bei einer Schifffahrt auf dem Main ergibt sich ein ganz neuer Blick auf die Stadt
- Das Pompejanum in Aschaffenburg ist immer einen Besuch wert
- Auch das Nibelungenmuseum in Worms lohnt einen Besuch
- In Mainz ist besonders das Gutenberg-Museum sehenswert
- Das Deutsche Ledermuseum in Offenbach
- Römische Geschichte entdecken können Besucher im Kastell Saalburg
- Im Deutschen Goldschmiedehaus in Hanau werden wechselnde Ausstellungen gezeigt
Bus, Bahn & Co - Wie Sie das Historische Museum erreichen
Dei nächstgelegenen Haltestellen sind Dom / Römer und Paulskirche / Römer.
Straßenbahnlinien an der Haltestelle Paulskirche / Römer: 11, 12, 14
U-Bahn an der Haltestelle Dom / Römer: U4, U5
Buslinien an der Haltestelle Paulskirche / Römer: n1 (Nachtlinie), n8 (Nachtlinie)
Parkhaus in der Nähe: Parkhaus am Römer, Braubachstraße 15
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