Das Frankfurter Museumsufer & seine Highlights

Museumsufer und Museumsuferfest in Frankfurt

Das Museumsufer in Frankfurt am Main gehört zu den wichtigsten Museumsstandorten in Deutschland und Europa. Es versammelt beidseitig des Mains Museen der verschiedensten Themenschwerpunkte. Das Museumsufer erstreckt am Sachsenhäuser Mainufer, auch Schaumainkai genannt, vom Eisernen Steg bis zur Friedensbrücke. Hier sind insgesamt 13 Museen angesiedelt. Die Idee der Ansammlung von unterschiedlichen Museen an einem Standort der Stadt wurde während des Kommunalwahlkampfs 1977 vom damaligen Kulturdezernenten der Stadt Frankfurt, Hilmar Hoffmann, verfochten. Diese Vorschläge waren zuvor in Fachkreisen entwickelt. Schon im Jahre 1973 hatte der Architekt Till Behrens die Grüngürtel-Mainufer-Konzeption in das Frankfurter Forum für Stadtentwicklung eingespeist.

Übersicht über die Museen am Museumsufer

In den Jahren 1980 bis 1990 wurden die bestehenden Museen erweitert und auch neue eingerichtet, einige in umgebauten ehemaligen Patriziervillen oder es wurden von renommierten Architekten neue Museumsgebäude entworfen. Heute befinden sich u. a. am Schaumainkai den Main abwärts:

  • Das Frankfurter Ikonenmuseum an der Kreuzung Brückenstraße und dem Deutschherrenufer. Es ist im Deutschherrenhaus an der Deutschordenskirche untergebracht.
  • Das Museum für Angewandte Kunst mit der Villa Metzler: Es zeigt eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Deutschland. Diese geben einen Überblick über die 5.000-jährige Geschichte der angewandten Künste und hat den Schwerpunkt beim europäischen Design und Kunsthandwerk vom 12. bis zum 21. Jahrhundert. Daneben gibt es viele Exponate aus der Buchkunst und Grafik, der ostasiatischen und islamischen Kunst und dem internationalen Design von Produkten.
    Die einzigartige Sammlung des Museums umfasst 65.000 Exponate und es ist gleichzeitig der Hort für die Konservierung, Vermittlung, wissenschaftliche Erforschung und Neuorientierung der Fragen der Gestaltung mit ihren Kriterien der Ästhetik, seiner Materialien sowie der Produktion in ihren kulturellen Kontexten. Das Museum hat sich zum Ziel gesetzt, eine Einsicht in die grundlegende Bedeutung der angewandten Kunst auf die menschliche Kultur zu geben und die zahllosen Wege aufzuzeigen, wie das Leben der Menschen durch die künstlerischen Modeströmungen, den technischen Wandel und durch andere Kulturen beeinflusst wurde.
  • Das Museum der Weltkulturen (früheres Völkerkundemuseum): Dies ist ein ethnologisches Museum. Seine Sammlungen umfassen rund 65.000 Objekten aus Europa, Afrika, Amerika, Südostasien, Australien und Ozeanien. Die Galerie zeigt Ausstellungen von Werken zeitgenössischer Künstler aus den vorgenannten Weltregionen.
  • Das Deutsche Filmmuseum: Es ist eines der sechs Filmmuseen Deutschlands. Das Museum wurde 1984 eröffnet und zeigt filmhistorische Ausstellungsstücke, Arbeitsmittel und -schritte aus der Produktion von Filmen. Zusätzlich gibt es vier Mal im Jahr Sonderausstellungen zum Themen der Kinematographie und einzelnen Genres und gesellschaftlichen Themen und deren filmischen Umsetzung. Die Ausstellung hat auch ein kleines Filmtheater, in dem kurze Dokumentarfilme gezeigt werden. Gezeigte Stummfilme werden mit der dem Museum gehörenden „Wurlitzer Theatre Pipe Organ“ aus dem Jahr 1928 untermalt.
  • Das Deutsche Architekturmuseum (DAM). Das DAM ist als Architekturzentrum gedacht. Es ist eines von mehreren deutschen Architekturmuseen, die sich einzig und alleine diesem Thema verschrieben haben. Als seine wichtigste Aufgabe sieht das DAM an, den Spagat zwischen der Architektur als Baukunst für die Eliten und als Thema für alle zu vollführen. Das Museum hat keinen Ausstellungsetat, daher müssen alle Ausstellungen über Sponsoren finanziert werden.
  • Das Museum für Kommunikation: Es hieß früher Bundespostmuseum. Es stellt Nachrichten- und Fernsehtechnik, Computer, Briefkästen, Postschilder, eine Briefsortieranlage sowie Bilder und Kunstwerke über die Kommunikation aus. Daneben gibt es im Erdgeschoss die bekannten Telefonschafe von Jean-Luc Cornec. Es gibt auch eine Werkstatt für Kinder. Auf dem Dach befindet sich ein Kurzwellen Amateurfunkstation. Im Keller wird die erste von Carl Saltzmann geschaffene elektrische Straßenbeleuchtung Berlins aus dem Jahre 1884 gezeigt.
  • Daneben gibt es hier noch das Städelsche Kunstinstitut (Städel) das Liebighaus, ein Museum für alte Plastiken und das Museum Giersch mit regionaler Kunst. Auf der gegenüberliegenden Seite des Mains befinden sich das Historische und das Jüdische Museum.
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Das Museumsuferfest

Jedes Jahr ist das Museumsufer Schauplatz einiger kultureller Veranstaltungen, die immer viele Besucher anziehen. Die größte darunter ist das Museumsuferfest. Es findet seit 1988 jedes Jahr am letzten Wochenende im August statt und ist inzwischen weit über die Stadtgrenzen von Frankfurt hinaus bekannt. Die jährliche Besucherzahl zu diesem größten Fest im Rhein-Main Gebiet übersteigt locker die 3 Millionengrenze.

Das Museumsuferfest entstand 1988 als Werbeveranstaltung für die Frankfurter Museen, nachdem das Museumsufer am Main Formen angenommen hatte. Das Fest war dazu gedacht, die Menschen wieder ins Museum zu bringen und so wurden zum Fest die Eintrittspreise ermäßigt und die Menschen mit einem unterhaltsamen Rahmenprogramm angezogen. Damit sollten auch Menschen animiert werden, die sonst nicht in die Museen gehen. Aber nach wie vor kommen die meisten Besucher wegen des tollen Rahmenprogramms und nicht, um eines der Museen zu besuchen. Neben dem Museumsuferfest gibt es auch im Frühjahr jeden Jahres die Nacht der Museen.

Das Museumsfest steht jedes Jahr unter einem anderen Motto. In 2010 war das Schwerpunktthema das Gastland der Buchmesse Frankfurt, Argentinien. Das Fest wird an den beiden Mainufern zwischen dem Eisernen Steg und dem Holbeinsteg veranstaltet. Auf der südlichen Mainseite sind damit der Schaumainkai, der Mittelpunkt des Museumsufers und die Grünflächen des Tiefkais einbezogen. Am nördlichen Ufer werden die Stände im sogenannten Nizza aufgestellt.

Zum Museumsuferfest sind nahezu alle Museen Frankfurts, insbesondere die am Museumsufer, bis in die Nacht hinein geöffnet. Man muss nur einen Museumsbutton kaufen und kann damit alle am Fest beteiligten Museen besuchen. Auf den jeweils 4 Km langen Uferpromenaden werden zusammen 21 Bühnen und über 1.000 Verkaufsstände aufgestellt. Dabei ist das breite Angebot an Livemusik der verschiedensten Stilrichtungen und die multikulturellen Imbissstände ein großer Publikumsmagnet. Seit 1994 hat sich der Jazzgarten im Park des Museums für Angewandte Kunst zu einem Kultevent entwickelt. Seit dem Jahr 1998 gibt es anlässlich des Museumsuferfestes Samstags die Frankfurter Orgelmeile. Dann finden zu jeder vollen Stunde in einer der Kirchen in der Innenstadt ein Orgelkonzert statt, das exakt 30 Minuten dauert. Zwischen den Konzerten bleibt genug Zeit, die nächste Kirche aufzusuchen. So kann man ganz nebenbei sogar einen Stadtrundgang machen. Um 22:00 Uhr findet das letzte Konzert im Dom statt.

Zu den beliebtesten Attraktionen zählt die an zwei Tagen auf dem Main veranstaltete Drachenbootregatta. Am Sonntag Abend wird das Museumsuferfest immer von einem mit Musik untermalten Großfeuerwerk abgeschlossen.