Burg Frauenstein in Wiesbaden Frauenstein - Burgen und Schlösser in Wiesbaden

Burg Frauenstein in Wiesbaden

Die Burgruine der Burg Frauenstein liegt im Wiesbadener Vorort Frauenstein. Bis zum Jahre 2004 wurde die Ruine vom Burgenverein Frauenstein restauriert. Jedes Jahr am 2. Wochenende im September findet dort ein bei den Wiesbadenern beliebtes Burgfest statt. Die Burg hat auch eine kleines Museum, eine Waffensammlung, die jeden Sonntag von 14:00 bis 16:00 Uhr in der Zeit von Ostern bis Oktober geöffnet ist. Der Eintritt ist frei, jedoch bittet der Burgverein zur weiteren Erhaltung der Burg um eine freiwillige Spende. Wer möchte, der kann sich auch auf der Burg trauen lassen. Hierzu sollte man im Standesamt von Dotzheim nach einem Termin fragen.

Die Burg Frauenstein ist wohl die älteste Burg im Bereich Wiesbaden. Vermutlich ließ Heinrich Bodo von Idstein im Jahre 1184 eine Burg in diesem engen Tal erbauen. Sie trug der zeitgenössischen deutschen Schreibweise den Namen Vrouwenstein. Im Rahmen der Entwicklung der deutschen Sprache wurde daraus später Frauenstein. In dem Namen ist das Wort „Stein“ enthalten, was für die Zeit des 12. Jahrhunderts auf einen Wehrturm aus Stein eines adligen Hofes hindeutete. Darauf weisen auch die Namen der Orte Eppstein oder Schierstein hin, zu denen bereits ein Rittergeschlecht von Scerstein im Jahre 1195 erwähnt wurde.

In dem alten Namen „Vrouwenstein“ verbirgt sich vermutlich das altdeutsche Wort für Frau – Vrouwe. Vermutlich ist damit jedoch nicht eine x-beliebige Frau gemeint, sondern die Heilige Jungfrau Maria. Sie war auch nachweislich die Namensgeberin für die Orte Frauenstein in Oberösterreich und Frauenstein im östlichen Erzgebirge. Beide Orte trugen ein Bild der Heiligen Jungfrau in Ihren Stadtwappen.

Der Name Vrouwensteyn wurde erstmals 1221 urkundlich erwähnt. Heinrich Bodo von Idstein hatte sich wohl selbst den Namen seines neuen Zuhauses gegeben. Als Zeuge in einem Streitfall unterschrieb er ein Dokument mit dem Namen Heinrich Bodo von Vrouwenstein. Ein noch aus der Zeit der Errichtung der Burg erhaltener Balken aus dem obersten Steingeschoss weist nach, dass er im Jahre 1184 geschlagen wurde. Dies wurde durch ein dendrochronologisches Gutachten (vereinfacht ausgedrückt: Ermittlung der Jahresringe des Holzstücks) nachgewiesen.

Vermutliches Aussehen der ursprünglichen Burganlage

Die Burg Frauenstein zählt zu den kleinsten nassauischen Burganlagen. Sie wurde auf einem steilen Felskegel aus Taunusquarzit erbaut. Die Ostseite des Felskegels ist mit der Hangseite des Spitzen Steins verbunden. Die Burg besaß zu dieser Seite hin, um sich gegen Überfälle zu schützen, einen Halsgraben. Das war ein künstlich angelegter Graben, der die Burg vom Hang abtrennte und so mögliche Angreifer auf Distanz hielt. Zusätzlich war die Burg durch eine dichte gestaffelte Hecke aus Dornen abgesichert. Diese musste von den Anwohnern gepflegt werden. Sie erstreckte sich von „Paulis Pförtchen“ bis hin in den vorderen Bereich der Burglindenstraße von heute.

Auf beiden Seiten des Burgfrieds von Frauenstein verlief eine hohe Festungsmauer ins Tal bis zu einem vom Lippbach gespeisten Weiher. Fundamentreste der Mauer wurden bei Ausgrabungen im Jahre 1943 entdeckt.

Um gegen Angriffe aus dem Süden vom Tal her zu schützen, hatte der Turm ein massives gemauertes Dreieck, dessen Flanken die Pfeile von Angreifern ablenken sollten. Von außen gesehen ist der Turm fünfeckig. Im Inneren bildet er jedoch ein Rechteck mit 7 x 8 Metern. Die beiden dickeren Außenmauern waren aus geschichteten Bruchsteinen, in die Wendeltreppen eingelassen waren. Mittels dieser konnte man die vier Stockwerke des Turms erreichen. Auf der zweiten und dritten Etage gab es jeweils einen Kamin, um die Räumlichkeiten zu wärmen. Im Mauerwerk sind Fensteröffnungen vorhanden, die man mit Holzklappen verschließen konnte. Diese waren jedoch keine Schießscharten. Wer sich jetzt fragt, wie das so mit der Hygiene in den alten Zeiten war, kann auf Burg Frauenstein auch einen Toilettenerker, das „haymlich gemach“ besichtigen. Dessen Zugang konnte während der Restaurierung freigelegt werden.
Unter der Holzhaube wurde das letzte Geschoss mit einem Tonnengewölbe abgeschlossen. Hier kann man den Balken aus dem Jahre 1184, also mehr als 800 Jahre, nach dem das Holz geschlagen wurde, besichtigen.

Der Burgfried hatte vermutlich auch eine Glocke. Dies wird in einer Flurkarte des Jahres 1723, die sich heute im Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden befindet, erwähnt. Die Glocke ertönte, wenn Gefahr im Verzug war, und sollte die Torwächter der kleine Stadt Frauenstein dazu veranlassen, die Stadttore zu schließen und zu verriegeln. Gleichzeitig wurden dann Läufer in unterschiedlich Richtungen gesandt, die bei befreundeten Rittern der Umgebung um Hilfe nachsuchen sollten.

Burg Frauenstein - Kriegswirren und Besitzverhältnis

Kriegerische Verwicklungen
Die Burg war nur wenigen, aber dafür heftigen Angriffen ausgesetzt. Im Jahre 1301 wurde sie von Truppen des Königs Albrecht I. von Österreich, dem Sohn des Rudolfs von Habsburg, erobert und teilweise zerstört. Dieser war mit Gerhard II. Von Eppstein, dem Erzbischof von Mainz wegen der Aufhebung von Zollprivilegien in Streit geraten. Der Erzbischof beantwortete diesen Affront mit der Exkommunikation und einem Bannfluch gegen König Albrecht. Diese erzürnte den König so sehr, dass er mit einer gewaltigen Streitmacht ins Rheingau einfiel und die dortigen Burgen einnahm.
Dazu gehörte auch die Burg Frauenstein, da sie zu dieser Zeit dem Erzstift von Mainz gehörte. Sie wurde schnell wieder aufgebaut. Vermutlich wurde die Burg noch einmal im Krieg von 1375 beschädigt. Da sie Mainzer Besitz war, wurde sie in den Krieg zwischen den zum Erzbischof von Mainz gewählten Adolf I. Von Nassau und dem vom Papst ernannten Bischof Ludwig von Meißen mit einbezogen. Weiterhin wird vermutet, dass die Burg Frauenstein während des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) zerstört wurde.

Besitzverhältnisse während der Geschichte der Burg Frauenstein
Die Frauensteiner Ritter, die ursprünglichen Besitzer der Burg, waren im Laufe mehrerer Generationen angesehene Erbhofmarschälle des Erzstiftes Mainz. Sie verloren durch Schenkungen, Stiftungen und Verpfändungen den größten Teil des Vermögens und schließlich das Amt des Erbmarschalls. Schon vor 1301 war der Gerhard II. von Eppstein (Erzbischof von Mainz) Miteigentümer der Burg. Mit dem Kauf wollte er wahrscheinlich einen Schutz gegen den mächtigen Nachbarn im Osten, die Grafen von Nassau, für das Rheingau (damals zu Mainz gehörig) zu schaffen. Im Jahr 1310 kaufte der Mainzer Erzbischof Peter von Aspelt einen weiteren Teil der Burg. Somit erhielt der Erzbischof einen weiteren Schutz für den Mainzer Besitz nach Norden über den Rhein hinaus.

Durch die verschiedenen vermögensrechtlichen Aktionen waren die Verhältnisse für den Besitz der Burg recht verworren. Aus einem am 11. November 1319 geschlossenen Burgfrieden kann man ablesen, dass das Erzstift in Mainz sieben Zwölftel der Burg einschließlich Zubehör besaß. Der Ritter Gottfried Stael von Biegen war im Besitz von drei Zwölfteln, ein Zwölftel besaßen die Brüder Gerhard und Friedrich von Biegen und ein Ritter Heinrich von Lindau hielt das letzte Zwölftel. In der Urkunde wird kein Ritter von Frauenstein mehr erwähnt.

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Lage der Burg Frauenstein im Wiesbadener Stadtgebiet

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Erreichbarkeit der Burg mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Buslinien, die in der Nähe der Burg Fraunstein halten: 24, 47, 24S (Nachtlinie), N4 (Nachtlinie)

Parkplätze: In der Nähe der Burg gibt es einige Parkplätze in der Kirschblütenstraße vor der katholischen Kirche

 
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Ortsverwaltung Wiesbaden-Dotzheim
Dörrgasse 2
65199 Wiesbaden

übrigens: hier gibt es in Wiesbaden Brautmode zu kaufen.

Kosten für den Trauort:
Spende an den Burgverein: ab 80,00 Euro sowie 35,00 Euro Auslagen zusätzlich.