Schloss Johannisburg und Bayrische Staatsgalerie
Das Schloss Johannisburg ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt Aschaffenburg, schon in Bayern gelegen, aber dennoch zum Rhein-Main-Gebiet gehörend. Es gilt auch als die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt und ein Heimatdichter aus Aschaffenburg formulierte einmal treffend: „Die Stadt ist ihr Schloss“. Das Schloss Johannisburg wurde unter der Leitung des Baumeisters Georg Ridinger aus Straßburg in den Jahren zwischen 1605 und 1619 erbaut. Das gesamte Schloss wurde aus Rotsandstein errichtet. Das Schloss hat vier große Flügel, die dreistöckig aufgebaut sind. An jeder Ecke ist ein Turm angefügt und in den vier Innenecken des Schlosshofs gibt es zusätzliche etwas kleinere Treppentürme. Bis zum Jahre 1803 war das Aschaffenburger Schloss die Zweitresidenz der Mainzer Erzbischöfe und Kurfürsten. Die Bayrische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen ist heute die Eigentümerin des Schlosses Johannisburg.
Ein Blick in die Geschichte von Schloss Johannisburg
An der Stelle des heutigen Schlosses befand sich im 14. Jahrhundert schon eine prachtvolle Burg aus dem Mittelalter, die aber im Jahre 1552 während des Markgräflerkrieges nahezu vollständig zerstört wurde. Der zweite Markgrafenkrieg, allgemein Markgräflerkrieg oder auch Bundesständiger Krieg genannt, fand im damals bestehenden Heiligen Römischen Reich in den Jahren 1552 bis 1555 statt. Der Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach zog in diesem Krieg vor allem gegen die katholischen Hochstifte und war auf eine Machtstellung in Franken aus. Dies gelang ihm jedoch nicht und so wurde er im Jahre 1555 von einer Phalanx von zahlreichen Fürstentümern besiegt. Die Überreste der alten Burg ließ Ridinger abtragen. Er ließ nur den Bergfried als fünften Turm des neuen Bauwerks übrig. Die Ecktürme haben eine Höhe von 64 Metern. Dies entspricht der Breite der einzelnen vier Schlossflügel. Daher erscheint das Schloss auch immer noch etwas wie eine Trutzburg.
Nach der Einweihung des Schlosses Johannisburg regierte der Kurfürst Johannes Schweikard von Kronberg von hier aus seinen Kurstaat. Der Baumeister Ridinger verstarb in 1617. Das Schloss wurde dann erst zur Jahreswende 1618/1619 endgültig fertig gestellt.
Zum Schloss gibt es auch eine Anekdote aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieg. Ihr zufolge
soll der Kapuzinerpater Bernhard von Trier mit seiner Schlagfertigkeit die Stadt und das Schloss im Jahre 1631 vor der Plünderung der Armee des schwedischen Königs Gustav Adolf bewahrt haben. Nachdem der Pater den Schlüssel der Stadt übergeben hatte, meinte der schwedische Herrscher, dass es eigentlich zu schade sei, das erst wenige Jahre vorher gebaute neue Schloss niederbrennen zu müssen., aber er könnte es ja nicht mit nach Schweden nach Hause nehmen. Darauf antwortete der Pater, das ginge schon, er müsse es nur nach Hause rollen. Gustav Adolf runzelte darauf hin fragend seine Stirn und er Pater verwies schlau auf die unter jedem der vielen Fenster des ersten Stockes eingemeißelte Wappen, die auf das radförmige Mainzer Wappen bezogen sind. Der Anekdote nach brach der König in Gelächter aus und verzichtete erheitert auf die Zerstörung des Aschaffenburger Schlosses.
Zum ausgehenden 18. Jahrhundert ließ der Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal nach den Plänen seines Hofarchitekten Emanuel Herigoyen das Schlossinnere im Stil des Klassizismus umbauen. Das Schloss Johannisburg wurden während des 2. Weltkriegs im März und April 1945 zum einen durch mehrere Bomben zum anderen durch einen starken Artilleriebeschuss schwer in Mitleidenschaft gezogen und brannte nahezu vollständig aus.
Aber schon bald wuchs der Wunsch nach dem Wiederaufbau des Schlosses Johannisburg. Hierzu wurden die alten Pläne und Aufzeichnungen aus der Zeit des Baus des Schlosses zu Hilfe genommen. Ein besonderes Problem ergab sich bei der Restaurierung der Turmhauben, die daher nicht mehr ganz getreu dem Original erneuert werden konnten. Beim Wiederaufbau wurde auch die Anzahl der Fenster des Schlosses erhöht. Die Kosten für den Wiederaufbau übernahmen der Freistaat Bayern und die Stadt Aschaffenburg, die sich insgesamt auf 20 Millionen D-Mark beliefen. Das Schloss Johannisburg konnte dann im Jahr 1964 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und heute sind hier verschiedenen Sammlungen und Museen untergebracht.
- Direkt am Frankfurter Römer ist die Alte Nikolaikirche gelegen
- Hoch über dem Rhein thront weithin sichtbar die evangelische Katharinenkirche in Oppenheim
- Die Sandkirche - Zur weißen Lilie befindet sich in Aschaffenburg
- Auch die originalgetreu restaurierte Westendsynagoge in Frankfurt am Main ist sehenswert
- In Wiesbaden lohnt ein Besuch der protestantischen Lutherkirche
- Das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt ist auch unter der Abkürzung MMK bekannt
- Das Freilichtmuseum Hessenpark
- Im Kastell Saalburg gibt es viel Wissenwertes über die Zeit der Römer zu erfahren
- In der Festung Rüsselsheim ist das Stadt- und Industriemuseum untergebracht
- Das Museum Wiesbaden ist vor allem für seine Gemälde des Künstlers Jawlensky bekannt
- Sehenswert ist auch die Großherzoglich-Hessische Porzellansammlung in Darmstadt
Sammlungen und Ausstellungsstücke
Zu diesen Sammlungen gehört auch die hier von der bayerischen Staatsgemäldesammlung ausgelagerte Gemäldesammlung, die unter anderem auch Bilder des Lucas Cranach dem Älteren und Rubens zeigt. Damit ist das Schloss Johannisburg auch die größte Außenstelle der bayrischen Staatsgemäldesammlung und die Cranach Sammlung wird als die bedeutendste in Europa angesehen.
In der Schlosskapelle steht ein Hochaltar aus Alabaster, der von Hans Juncker im Jahr 1620 geschaffen wurde. Er wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört und so konnte er erst im Jahre 1989 nach umfangreichen und aufwändigen Restaurierungsarbeiten wieder gezeigt werden.
Seit 1969 gibt es im Ostturm des Aschaffenburger Schlosses ein Carillon. Dies ist ein Glockenspiel mit 48 Glocken, die 4 Oktaven umfassen. Dieses Glockenspiel wird dreimal am Tag automatisch zum Klingen gebracht. Man kann es aber auch von Hand spielen. Daher treten hier von Zeit zu Zeit bekannte Carillon Musiker auf.
Ebenfalls ist die auf der Welt größte Sammlung von aus Kork gemachten Architekturmodellen. Diese stellen vorwiegend römische Gebäude dar. Das Modell des Kolosseums in Rom ist mit einem Durchmesser von drei Metern das größte Korkmodell weltweit. Sie wurden ab 1792 von dem Hofkonditor Carl Joseph May und seinem Sohn Georg, der Architekt war, angefertigt.
Im Schloss Johannisburg ist seit 1972 auch ein Teil der städtischen Sammlungen Aschaffenburgs untergebracht. Die Sammlungen umfassen Skulpturen aus der Bauzeit des Schlosses, alte Stadtansichten, Möbel und Zunftgeräte. Daneben sind die Sammlungen an deutscher und ausländischer Fayancen, Steinzeug und Porzellan sehr sehenswert. Aus der Region um Aschaffenburg stammt eine große Steingutsammlung der Dammer Manufaktur. Zusätzlich werden auch moderne Kunstwerke wie die Werke von Ernst Ludwig Kirchner und Christian Schad der klassischen Moderne ausgestellt.
Im 2. Obergeschoss sind die Wohnräume des Erzbischofs Friedrich Karl Joseph von Erthal mit den originalen Möbeln aus der Zeit um 1800 eingerichtet. Im Aschaffenburger Schloss gibt es auch weiterhin die staatliche Hofbibliothek Aschaffenburg, die Schlosskellerei und die Weinstuben des Schlosses.
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