Ein Museum in Aschaffenburg gesucht?

Die Museen in Aschaffenburg

Die Museenlandschaft in Aschaffenburg ist reizvoll und für eine Stadt mit nur 70.000 Einwohnern überraschend reichhaltig. Es mag daran liegen, dass Aschaffenburg als eine Hochschulstadt gilt, oder dass das besonders milde Klima besonders viel Kunst- und Kulturbeflissene anlockt.
Das Naturwissenschaftliche Museum und das Stiftsmuseum sind sicherlich besonders hervorzuheben und verdienen eine detaillierte Betrachtung, daher gibt es hier ein Überblick über alle anderen Museen der Stadt Aschaffenburg. Auf der Internetseite https://www.museen-aschaffenburg.de/index.php können Sie vor dem Besuch der Museen Ihrer Wahl noch zusätzliche Informationen einholen.

Das Schlossmuseum Aschaffenburg

Museum im Schloss Johannisburg
© Dieter Schütz /pixelio.de

Das bemerkenswerte Renaissance Gebäude des Schlossmuseums von Aschaffenburg am Schlossplatz 4 beherrscht das Stadtbild. An der Stelle des heutigen Schlosses standen bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts die Ruinen der zerstörten Burg Aschaffenburg, von der einzig der Bergfried die Jahrhunderte überdauert hat. Schloss und Museum wurde im Zweiten Weltkrieg erheblich beschädigt und seit dem Wiederaufbau sind hier verschiedene Sammlungen und Museen untergebracht. Besonders sehenswert ist der Alabaster Altar in der Schlosskapelle, der im Jahre 1620 vom ’Wunderkind’ der fränkischen Bildhauerfamilie Junker, Johannes Juncker der Ältere (1582; † circa 1624), geschaffen wurde sowie das Glockenspiel (Carillon).

Ein Teil der städtischen Sammlungen wird seit 1972 ebenfalls im Schlossmuseum gezeigt. Hier kann man Skulpturen aus der Zeit des Schlossbaus, alte Stadtansichten, Möbel und Zunftgeräte besichtigen. Besonders bemerkenswert ist die Sammlung ausländischer und deutscher Keramik, insbesondere der Fayencen, dem Steinzeug und dem Porzellan. Von stark regionalem Bezug ist die umfangreiche Kollektion des in der Dammer Manufaktur hergestellten Steinguts. Die Gemäldesammlung des Schlossmuseums beinhaltet Werke von Künstlern der Klassischen Moderne, wie etwa dem deutschen Maler der Neuen Sachlichkeit Christian Schad (1894; † 1982) und Ernst Ludwig Kirchner (1880; † 1938), dem gebürtigen Aschaffenburger und Maler des Expressionismus.

Die Eigentümerin des Schlosses und des Museums, die Bayrische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen unterhält im Museum ebenso einige Schauräume, in der zeitgenössisches Mobiliar, Gemälde und die wohl auf der Welt einzigartige Sammlung von Modellen der antiken Architektur aus Kork zeigt. Daneben beherbergt das Schlossmuseum auch einen Teil der Bayrischen Staatsgalerie. Hier ist insbesondere die Sammlung der Werke von Lucas Cranach der Ältere – Maler der Renaissance (1475; † 1553) – zu bewundern, die zu einer der bedeutendsten in Europa zählt. Zum Schloss gehören auch noch die Schlosskellerei mit den Weinstuben und die staatliche Hofbibliothek.

Das Gentilhaus

Diese Kunstsammlung verdankt die Stadt Aschaffenburg dem zu Lebzeiten ortsansässigen Sammler, Künstler und Industriellen Anton Gentil (1867; † 1951). Dieser hatte diese Villa für seine Sammlungen in den 1920er Jahren erbauen lassen und dort auch bis zu seinem Tod gewohnt. In seinem Testament hatte er das Haus und die darin befindlichen Sammlungen der Stadt Aschaffenburg zum Geschenk gemacht.

Das Haus selbst ist den sogenannten Künstlervillen aus dem 19 Jahrhundert sehr ähnlich und spiegelt dazu die Persönlichkeit von Anton Gentil wider. Seine Sammlung ist somit eher von einem privaten Charakter geprägt. Neben den Werken von Künstlern, die Anton Gentil zu seinen Freunden zählte, sind hier auch mittelalterliche Plastiken, Gemälde und volkstümliche Keramik zu sehen. Zusätzlich gibt es hier Werke von Anton Gentil selbst und eine Sammlung von ostasiatischer Kunst zu betrachten. Wegen der Besonderheit dieser Kunstsammlung sind nur Gruppenführungen möglich, die unter museum@aschaffenburg.de rechtzeitig im Voraus gebucht werden sollten.

Museum jüdischer Geschichte & Kultur

Die Ausstellung des Museums für jüdische Geschichte und Kultur zeigt das Schicksal der ehemaligen Aschaffenburger jüdischen Gemeinde von der Einrichtung der ersten jüdischen Schule im Jahre 1267 bis zur Verfolgung und teilweisen Vernichtung während des Nationalsozialismus. Anhand von historischen Dokumenten wie Zeitungsberichten und -anzeigen sowie Fotografien wird das bewegte Bestehen der jüdischen Gemeinde der Stadt, die einst zu den reichsten Bevölkerungsgruppen in Bayern zählte, aufgezeigt. Am Beispiel von lokalen Ereignissen werden die politischen Entwicklungen und deren Auswirkungen dargestellt. Hieraus wird sehr deutlich, wie stark das wirtschaftliche und kulturelle Geschehen Aschaffenburgs von ihren jüdischen Mitbürgern geprägt wurde.

Es sind im Museum auch originale Kultgegenstände ausgestellt, durch die der Besucher einen Einblick in den jüdischen Glauben erhält. Die Thora, die „heilige“ Schrift des jüdischen Glaubensbekenntnisses, ist dabei in den Mittelpunkt der Ausstellung gestellt. Das Museum befindet sich im ehemaligen Haus des Rabbiners, das bis zur Reichsprogromnacht 1938 neben der zwischen 1891 und 1893 errichteten Synagoge stand, die in jener Nacht zerstört wurde. Der zur Erinnerung an die Synagoge geschaffenen Hain mit Platanen wurde 1984 angelegt.

Der Eintritt in das Museum ist frei.

Highlights im Rhein-Main-Gebiet
  • Frankfurter Römer – eines der schönsten Gebäudeensembles in Deutschland
  • Drosselgasse – romantische Gasse in Rüdesheim am Rhein
  • Gutenbergmuseum Mainz – ganz im Zeichen der Druckkunst
  • Kurhaus und Kurpark in Wiesbaden – stilvolle Ruheoase in der Kurstadt
  • Mathildenhöhe in Darmstadt – Zentrum des Jugendstils
  • Wormser Dom – eines der schönsten Gotteshäuser Deutschlands
  • Deutsches Ledermuseum in Offenbach
  • Grube Messel – Teil des UNESCO-Weltnaturerbes, bekannt für Fossilienfunde
  • Kloster Eberbach – Drehort des berühmten Films „Der Name der Rose“
Kunsthalle Jesuitenkirche (auch Galerie der Stadt Aschaffenburg genannt)

Die Jesuitenkirche wurde in den Jahren 1619 bis 1621 von der Niederlassung der Jesuiten in der Nähe des Schlosses Johannisburg erbaut. Sie war gleichzeitig Gemeindekirche und Schulkirche des von den Jesuiten betriebenen Gymnasiums. Im November 1944 wurde die Altstadt bei einem Bombenangriff fast völlig zerstört und die Jesuitenkirche ebenfalls erheblich beschädigt.

Nachdem die Stadt Aschaffenburg die Hallenkirche im frühbarocken Baustil von der Würzburger Diözese gekauft und profanisiert hatte, wurde die Jesuitenkirche in ein Gebäude für Kunstausstellungen umgewandelt. Der heute weltliche Sakralraum offenbart sehr aufwendig gearbeitete Elemente aus Stuck und bietet somit ein beeindruckendes Ambiente für die dort vorhandenen Gemäldesammlungen. Schwerpunkte der hier ausgestellten Werke entstammen der Klassischen Moderne bis hin zur anerkannten Gegenwartskunst.

KunstLANDing

Der Neue Kunstverein Aschaffenburg e.V. hat seit seiner Gründung im Jahre 1991 schon mehr als 70 Ausstellungen, Aktionen und vielen Veranstaltungen initiiert und damit bewiesen, dass eine kontroverse, anspruchsvolle und interessante Präsentation der zeitgenössischen Kunst für kleinere Städte ebenfalls von Bedeutung sein kann. Seit 1998 wird das Ausstellungshaus “KunstLANDing“ in der Landingstraße 16 genutzt. Daneben werden auch immer wieder Exponate im Stadtbereich ausgestellt.
Auf der Webseite des Vereins finden Sie unter anderem auch eine Anfahrtsskizze.

Christian-Schad-Stiftung

Diese Stiftung wurde im Jahre 1999 zur Bewahrung des privaten und künstlerischen Nachlasses des Malers und wichtigen Vertreters des Verismus Christian Schad (1894; † 1982) und zur kunsthistorischen Aufbereitung seines Werkes gegründet. Heute ist die Stiftung und das CSSA, das über 800 Werke von Christian Schad – darunter Handzeichnungen, Entwürfe, Gemälde, ’Schadographien’, Druckgrafen, Collagen, Arbeiten auf Putz und Resopalbilder – enthält, im wieder restaurierten Haus der ehemaligen Löwenapotheke auf dem Stiftsplatz untergebracht.