Offenbach, Presse, Sport|11. Juli 2011 15:47

Den Baufortschritt auf dem Bieberer Berg hautnah begleiten

Führungen über die Stadion-Baustelle sind ein voller Erfolg

Stadionführung in Offenbach

© Offenbach.de

Einblicke in das Geschehen auf dem Bieberer Berg gibt es normalerweise nur per Webcam oder durch die gesägten Löcher im Bauzaun, der die Baustelle sichert. Jetzt erhielten Interessierte und Fans jedoch exklusive Einsicht in den Fortgang auf der Baustelle des Sparda-Bank-Hessen-Stadions. Als Programmpunkt des Architektur Sommers Rhein-Main 2011 lud die Stadiongesellschaft Bieberer Berg mbH Offenbach (SBB), die Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH (OPG) und der Totalübernehmer Bremer AG zu insgesamt zehn Führungen über die Baustelle.

Sicherheit wird groß geschrieben auf dem Bau. Das gilt nicht nur für die Arbeiter, die sich routiniert über das sich im Umbruch befindende Areal bewegen, sondern vor allem für die Gäste, die nur Mal einen Blick riskieren wollen, auf das Neue und die Reste des alten Stadions der Offenbacher Kickers, das 1921 eröffnet wurde. Vor Beginn werden daher alle Teilnehmer von SBB-Organisatorin Iris Schneider mit weißen Warnwesten, festen Sicherheitsschuhen und neuen Helmen ausgestattet.

Dann geht es los mit der Führung, die von Maximilian Rautschka (OPG) und Alessandro Capasso (Architektur-Student) übernommen wird.
In einem theoretischen Teil klären Rautschka und Capasso die Besucher zunächst über alle wichtigen Hintergrundinformationen auf. Kurz und knapp werden die wichtigsten Zahlen und Fakten zusammengefasst. In dem Baucontainer, in dem die Präsentation stattfindet, herrscht Stille. Die Gäste haben auf Sitzkissen mit dem Logo des Sparda-Bank-Hessen-Stadions Platz genommen, lauschen interessiert und schauen sich den Imagefilm der SBB an, in dem schon gezeigt wird, wie das Stadion aussehen wird, wenn alles fertig ist. „Absolutes Highlight ist, dass das Stadion im englischen Stil gebaut wird“, sagt Allesandro Capasso. Das sei ein Wunsch der Fans gewesen, die die Gestaltung des neuen OFC-Domizils mitbestimmen durften. Auf einer Leinwand im Innern des weißen Containers demonstriert ein 3D-Model wie das fertige Stadion später aussehen wird. Vier steile Tribünen umrahmen den grünen Rasen. Sie rücken noch enger an das Spielfeld als zuvor und bieten Platz für 20.500 Zuschauer. 10.000 davon können das Spielgeschehen auf Stehplätze verfolgen. Die große Anzahl von Stehplätzen war ebenfalls ein Herzenswunsch der großen Fangemeinde. Die offenen Ecken bleiben, nur am Dach sind die Tribünen miteinander verbunden. „Das dient der Sicherheit“, berichtet Alessando Capasso. „und damit werden bestehende Auflagen von DFL und DFB auch zukünftig erfüllt.“

Die Besucher können auch einen Blick in das zukünftige Innenleben des Stadions werfen: In der Haupttribüne findet sich Platz für die Polizei, die Presse, die Umkleiden, den Businessbereich, die Geschäftsstelle des OFC und das Catering. Auch eine Kinderbetreuung und eine Filiale des Namensgebers, der Sparda-Bank-Hessen, werden hier untergebracht sein – das ist in Deutschland einmalig! Schon bei den ersten Eindrücken rund um die Haupttribüne wird die gigantische Wirkung des Ausbaus deutlich. Sorgen brauchen sich die Fans nicht zu machen: „Wir sind voll im Zeitplan“, versichert OPG-Mitarbeiter Maximilian Rautschka.

Beim weiteren, gut vorbereiteten Rundgang wird schnell klar: Im Stadion wird an vielen Ecken gleichzeitig gearbeitet. Auf der neuen Westtribüne blitzen die ersten neuen Schalensitze in leuchtendem Kickers-Rot, an der Haupttribüne schreiten die Arbeiten im Innern voran und auf dem Areal der ehemaligen Waldemar-Klein-Tribüne gegenüber sind die Arbeiter der Bremer AG mit vorbereitenden Erdarbeiten beschäftigt.

Als nächstes zieht die Gruppe am Kettenraupenkran vorbei, zur Henninger-Tribüne. Sie ist das letzte, was vom alten Stadion noch übrig ist. SBB-Mitarbeiter Rudi Kranz geht voran und schließt den Sicherheitszaun auf. „Das ist ein historischer Gang“, meint der ehemalige, langjährige technische Leiter des OFC-Stadions. Mit angehaltenem Atem steigen die 25 Teilnehmer die Stufen hinauf. Oben angekommen schweift ihr Blick über das saftige Grün des Rasens, die neue Haupt- und die alte Osttribüne. Die Abendsonne taucht den Bau und das Spielfeld in ein sanftes Licht. „Die Osttribüne wurde noch nicht abgerissen, weil dort die Umkleiden der Spieler untergebracht sind“, verrät Maximilian Rautschka. Erst wenn die neuen Räumlichkeiten in der Haupttribüne bezugsfertig sind, fällt auch das letzte Relikt des alten Kickers-Stadions.

18 Monate hat Bremer Bau insgesamt Zeit, dem Bieberer Berg ein neues, modernes Gesicht zu verleihen. Die besondere Herausforderung: Die Arbeiten finden bei laufendem Betrieb statt. Zu jeder Zeit müssen 12.000 Zuschauer während der Heimspiele ihrer Mannschaft sicheren Zutritt haben können.
Die Bremer AG baut mit Betonfertigteilen. Insgesamt werden 3053 Einzelelemente verarbeitet. 290 Kilometer legt jedes Betonteil zurück. Gefertigt werden die riesigen Teile im Werk des Bauunternehmers in Paderborn. Über 600 Schwertransporte fahren insgesamt durch die Nacht, damit das Stadion in Offenbach wachsen kann.
25 Millionen Euro kostet das Sparda-Bank-Hessen-Stadion. „Wir liegen nicht nur gut in der Zeit, sondern auch im Budget“, sagt Maximilian Rautschka. „Wir bauen ein echtes Schmuckstück“, so der Mitarbeiter der OPG.

Das Team führt die Besucher am Bauzaun entlang zur neuen Westtribüne. Sie gehören zu den ersten Menschen, die das neue Bauwerk betreten dürfen. Fast schon ehrfürchtig schreitet die Gruppe die hellen Betonstufen hinauf. Die roten Sitze aus Polyamid sind noch mit transparenter Plastikfolie geschützt. Auch auf der neuen Tribüne werden weiße und rote Sitze so montiert, dass von gegenüber der Schriftzug OFC zu lesen sein wird.

Am Dach der Westtribüne hängt die neue Anzeigentafel. Auch die Lichtanlage ist optimiert worden: 1000 Lux Leistung erreicht das moderne Konstrukt. Die alten Flutlichtmasten brachten es auf 550.
Die Gruppe tritt den Rückweg an. Hinter der Westtribüne hängt ein bunter Lageplan des alten Stadions. Er und die Henninger-Tribüne erinnern an Vergangenes aber das meiste auf dem Bieberer Berg ist bereits neu und weist in eine vielversprechende Zukunft.

Weil die Nachfrage an den Führungen über die Baustelle so groß war, sind weitere geplant: Diese werden voraussichtlich ab Mitte August stattfinden. Näheres erfahren Sie auf der Internetseite des Stadions (www.stadion-bieberer-berg.de).

Über die Stadiongesellschaft Bieberer Berg mbH Offenbach (SBB)
Die Stadiongesellschaft Bieberer Berg mbH Offenbach (SBB) gehört zur städtischen Stadtwerke Offenbach Holding GmbH (SOH) und ist eine hundertprozentige Tochter der Sport- und Freizeit GmbH Offenbach (SFO). Die Stadiongesellschaft ist mit dem Bauprojekt sowie dem kaufmännischen und technischen Betrieb des zukünftigen Sparda-Bank-Hessen-Stadions beauftragt. www.stadion-bieberer-berg.de

(Pressemitteilung der Stadt Offenbach am Main)

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