Darmstadt, Kultur, Presse|10. August 2011 20:07

Mehr Kunst in Darmstadt

Die Städtische Kunstsammlung Darmstadt erhält einen bedeutsamen Zuwachs an Gegenwartskunst. Nach der erfolgreichen Ausstellung Serious Games gehen Harun Farockis Videoinstallationen „Serious Games I-IV“ sowie Ingo Günthers Globen aus der „Worldprocessor“-Serie in die Sammlung ein.
Installation Günther

Die in sämtlichen Medien hoch gelobte und mit rund 10.000 Besuchern gut besuchte Gegenwartskunst-Ausstellung wird bleibende Spuren in der Sammlung des Instituts Mathildenhöhe Darmstadt hinterlassen. So wird etwa die Arbeit, die der Ausstellung über den Zusammenhang von Krieg, Medien und Kunst ihren Namen gab – Harun Farockis Videozyklus „Serious Games I-IV“ (2009-2010) – in Darmstadt dauerhaft einen Platz finden.

Dazu Direktor Dr. Ralf Beil: „Ich freue mich außerordentlich, dass es uns gelungen ist, sowohl die vier Videoinstallationen von Harun Farocki als auch Teile der Globen-Installation „Worldprocessor“ von Ingo Günther für die Städtische Kunstsammlung Darmstadt zu sichern. Ingo Günthers Globen sind ästhetisch wie politisch erhellend. Für Harun Farockis meisterhafte Arbeit gilt, dass neben der Mathildenhöhe Darmstadt bislang nur das MoMA in New York, das CaixaForum Barcelona und die Neue Nationalgalerie in Berlin diesen bedeutenden Werkzyklus ihr Eigen nennen können. Zusammen mit den bisher von mir erworbenen Werken der Gegenwartkunst von Künstlern wie Christian Boltanski, Rémy Markowitsch und Nedko Solakov wächst die Sammlung also ebenso präzise wie welthaltig weiter.“

Ermöglicht wurde der Doppelankauf durch die Erlöse des ehrenamtlich betriebenen Museumsshops Mathildenhöhe, die insbesondere während des Ausstellungserfolgs Gesamtkunstwerk Expressionismus im Winter 2010/2011 erwirtschaftet wurden. Noch einmal Direktor Dr. Ralf Beil: „Es ist für mich wesentlich, dass wir gleichermaßen mit Themenausstellungen zur klassischen Moderne wie mit wichtigen Gegenwartsbefragungen hier auf der Mathildenhöhe Darmstadt außergewöhnliche und nachhaltige Kulturereignisse schaffen können – und dass die Beschäftigung mit der Vergangenheit die Fortdauer der Gegenwart ermöglicht.“

Hochkarätige Gegenwartskunst wird auf der Mathildenhöhe Darmstadt erneut ab den 13. November 2011 zu sehen sein. Die Besucher erwartet eine Totalinstallation der Zeichnungen, Filme und Skulpturen des niederländischen Konzeptkünstlers Marcel van Eeden – auch er eine höchst markante Figur im zeitgenössischen Kunstgeschehen. Bis zum November 2011 bleibt das historische Ausstellungsgebäude wegen Sanierungsarbeiten geschlossen.

Das Institut Mathildenhöhe Darmstadt betreut die Städtische Kunstsammlung Darmstadt seit der Institutsgründung 1974. Die Sammlung umfasst derzeit rund 15.000 Werke aller Gattungen von 1800 bis zur Gegenwart. Durch Schenkungen und Ankäufe seit 1913 sind bedeutende Werkgruppen u.a. von Arnold Böcklin, Henry van de Velde, Ludwig Meidner, Joseph Beuys und Nedko Solakov in die Städtische Kunstsammlung Darmstadt gelangt. Ein Teil der deutschlandweit einmaligen Jugendstil-Sammlung wird in der Dauerpräsentation des Museums Künstlerkolonie gezeigt. Ausgewählte Meisterwerke werden demnächst erstmals in einer Online-Galerie auf der Internetseite der Mathildenhöhe Darmstadt veröffentlicht werden.

(Pressemitteilung der Stadt Darmstadt)

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