Darmstadt, Kultur, Presse|5. Juli 2011 16:33

Ricarda-Huch-Preis 2011

Den Literaturpreis der Wissenschaftsstadt Darmstadt erhält die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff.

Die Jury hat die Entscheidung wie folgt begründet: „Mit Sybille Lewitscharoff ehrt die Stadt Darmstadt eine bodenständige Erzählerin von himmelweitem Horizont, die die ältesten Themen der Literatur und die modernen Traditionen des Romans zu einer kraftvollen neuen Synthese führt. In Romanen wie „Pong“ (1998), „Consummatus“ (2006), „Apostoloff“ (2009) und in ihrem jüngsten Werk, „Blumenberg“, erweist sich Sybille Lewitscharoff als eine der hintergründigsten, erfinderischsten und wortgewaltigsten Charakterdarsteller der jüngeren deutschen Literatur.“

Sibylle Lewitscharoff, 1954 in Stuttgart geboren, lebt in Berlin. Für ‚Pong’ erhielt sie 1998 den Ingeborg-Bachmann-Preis. 2007 wurde sie mit dem Preis der Literaturhäuser ausgezeichnet, 2008 mit dem Marie-Luise-Kaschnitz-Preis. Preis der Leipziger Buchmesse 2009 für ‚Apostoloff’.

Der Jury gehörten an: Oberbürgermeister a. D. Walter Hoffmann, die Stadtverordneten Hildegard Förster-Heldmann und Irene Jost-Göckel, die Literaturkritiker Felicitas von Lovenberg und Richard Kämmerlings sowie die Bundestagsabgeordneten Daniela Wagner und Brigitte Zypries. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung ist am 3. Oktober 2011 in Darmstadt.

Die Stadt Darmstadt verleiht seit 1978 alle drei Jahre in Erinnerung an die deutsche Dichterin und Schriftstellerin den Ricarda-Huch-Preis. Errichtet in Gedanken an den Volksaufstand des 17. Juni 1953 wurde der Preis zunächst verliehen für Werke literarischen Ranges, welche das Bewusstsein der Deutschen von der Einheit ihrer nationalen Kultur wach hielten, die Gemeinsamkeit der Sprache und der kulturellen Überlieferung pflegten oder der Idee der Wiedervereinigung der getrennten Teile Deutschlands in Friede und Freiheit dienten.

1992 wurde der Preis modifiziert und erweitert: Ausgezeichnet werden mit dem Ricarda-Huch-Preis Persönlichkeiten aus Kunst oder Literatur, aus Wissenschaft oder Politik, deren Wirken in hohem Maß bestimmt ist von unabhängigem Denken und mutigem Handeln, verbunden mit einem uneingeschränkten Wirken für jene unveräußerlichen humanen, emanzipatorischen und freiheitlichen Grundsätze, die sich aus der europäischen Geschichte herleiten, die Ideale der Humanität und Völkerverständigung als Werte der historisch-kulturellen Identität der europäischen Gesellschaften zu fördern.

Preisträger waren Friedrich Luft, Marcel Reich-Ranicki, Siegfried Unseld, Herta Müller, Martin Walser, Adolf Muschg, Alexander Kluge, Ignatz Bubis, František Cerný, Orhan Pamuk und Hanna Krall.

(Pressemitteilung der Stadt Darmstadt)

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