Kultur, Mainz, Presse|2. Mai 2012 15:39

Die US-amerikanische Buchwissenschaftlerin Elizabeth L. Eisenstein erhält den Gutenberg-Preis 2012

Gutenbergpreis

© Internationale Gutenberg-Gesellschaft Mainz e.V.

Die internationale Gutenberg-Gesellschaft und die Stadt Mainz verleihen den Gutenberg-Preis 2012 an die renommierte Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Elizabeth L. Eisenstein.

Mainz, 1. Mai 2012 – Der mit 10.000 Euro dotierte Gutenberg-Preis wird alle zwei Jahre, traditionell am Samstag der Johannisnacht, vom Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz und Präsidenten der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft vergeben.  Die feierliche Vergabe des Gutenberg-Preises an Prof. Dr. Elizabeth Eisenstein durch Oberbürgermeister Michael Ebling findet am Samstag, den 23. Juni 2012, um 11.30 Uhr im Ratssaal des Mainzer Rathauses im Rahmen der Mitgliederversammlung der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft statt.

Das Kuratorium unter Leitung von Kulturdezernentin Marianne Grosse hat sich für die diesjährige Preisträgerin entschieden. „Elizabeth Eisenstein stellt die kulturhistorische Bedeutung und die Wirkungsgeschichte der Erfindung Gutenbergs in den Vordergrund, ohne die viele wegweisende Entwicklungen in der Gesellschaft nicht möglich gewesen wären“, erläutert Prof. Dr. Stephan Füssel, Präsidiumsmitglied der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft. Die Jury ehrt Elizabeth Eisenstein als Wegbereiterin der buchwissenschaftlichen Forschung für ihr herausragendes Lebenswerk und ihre bedeutende Lehrtätigkeit. „Ich freue mich sehr“, so Kulturdezernentin
Marianne Grosse, „dass der Preis nach Lotte Hellinga-Querido 1989 nun zum zweiten Mal in seiner Geschichte an eine Frau verliehen wird.“

Elizabeth Eisenstein hat sich in ihrer Forschung intensiv mit der Zeit des Frühdrucks und seinen Folgen für Kultur und Gesellschaft auseinandergesetzt. Ihr wissenschaftlicher Werdegang ist bemerkenswert: Am Radcliffe College (Cambridge, Mass.) erhielt sie ihren Doktortitel. Sie lehrte u.a. an der American University (Washington, DC) und der University of Michigan in Ann Arbor, an der sie den Lehrstuhl „Alice Freeman Palmer Professor of History“ innehatte.

Ihr Hauptwerk  The Printing Press as an Agent of Change (1980) gilt als Meilenstein einer modernen Buchforschung. Darin analysiert Eisenstein die Wirkung von Gutenbergs Erfindung auf  die Bevölkerung Europas und thematisiert den Einfluss des Buchdrucks z.B. für Reformation und Humanismus, aber auch für die Aufklärung.  Soeben (2011) erschien ihr vertiefendes neues Werk, Divine Art, Infernal Machine: The Reception of Printing in the West from First Impressions to the Sense of an Ending.

Zu Beginn der Festveranstaltung am 23. Juni wird das Gutenberg-Jahrbuch 2012 präsentiert. Das Jahrbuch ist das fünfsprachige  Referenzwerk zur Erforschung schriftorientierter Medien und ein Botschafter der Mainzer Gutenberg-Forschung in aller Welt.

Dr. Barbara Krauss, Verlegerin des Jahrbuchs (Harrassowitz-Verlag), vergibt anschließend den Preis für die buchkünstlerische Gestaltung des Schutzumschlages 2012. Dieses Mal wurden – im Wechsel mit deutschen Kunsthochschulen – die Entwürfe von Studierenden der Johannes Gutenberg-Universität eingereicht. Der Preis besteht aus dem Preisgeld in Höhe von 1.000,-€ und der Realisierung des Entwurfes. Der diesjährige Preis geht an die Studentin Hanne Mandik.

(Pressemitteilung der Internationale Gutenberg-Gesellschaft Mainz e.V.)

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