Kaum ein Komponist der abendländischen Musikgeschichte hat auf nachfolgende Musikergenerationen einen so nachhaltigen Einfluss ausgeübt wie Johann Sebastian Bach.
Die 26. Aschaffenburger Bachtage rücken deshalb vom 27.07. bis 04.08.2013 die Begegnung der Musik Bachs mit zeitgenössischen Musik- und Kunstformen ins Blickfeld: Komponisten des 20. Jahrhunderts spielen in den Programmen genauso eine Rolle wie die Inspiration Bachscher Musik für Jazzadaptionen und tänzerische oder literarische Umsetzungen. Fünf Konzerte, zwei Musiken zur Marktzeit, eine Kulturfahrt, ein Vortrag und ein musikalischer Gottesdienst stehen auf dem Programm. Ein Höhepunkt der Bachtage wird die spektakuläre Begegnung zweier kultureller Welten sein: das „Wohltemperierte Klavier“ von Johann Sebastian Bach trifft auf eine künstlerische Ausdrucksform der Jugendkultur, den Breakdance.
Dem Gedenken an Hindemiths 50. Todestag ist die Orgelmusik zur Marktzeit am Samstag, 27.07.2013 um 11.15 Uhr in der Christuskirche Aschaffenburg gewidmet. Werke von Johann Sebastian Bach rahmen Hindemiths Sonate II für Orgel ein. Es spielt Kirchenmusikdirektor Christoph Emanuel Seitz.
Im Pontifikalamt zur Eröffnung am Sonntag, 28.07.2013 um 09.30 Uhr Bischof em. Paul-Werner Scheele erklingt Bertold Hummels Missa brevis für gemischten Chor und acht Bläser op.5a. Bläserensemble und Chor der Stiftsmusik musizieren unter Leitung von Stiftskantor Andreas Unterguggenberger. Die Orgel spielt Regionalkantor Peter Schäfer. Am gleichen Tag um 17.00 Uhr steht Violine und Cembalo auf dem Programm eines Konzerts in der Kreuzkapelle Großostheim zum 500jährigen Bestehen der Kirche. Sophia Jaffé, Violine und Barbara Maria Willi, Cembalo bringen Werke von J.S.Bach, Bela Bartók und Peter Graham zum Aufführung. Die beiden Interpretinnen verfügen über eine reiche internationale Konzerterfahrung und sind daneben als Professorinnen im Lehrberuf tätig, Sophia Jaffé an der Musikhochschule Frankfurt und Barbara Willi an der Musikhochschule Brünn. From Bach to now – unter diesem Motto steht das Jazzkonzert des Helmut-Lörscher-Trios am Montag, 29.07.2013 um 20.00 Uhr in der Christuskirche Aschaffenburg. Helmut Lörscher, Klavier, Bernd Heitzler, Bass und Harald Rüschenbaum, Drums präsentieren überwiegend eigene Kompositionen, die u.a. Elemente Bachscher Musik jazzstilistisch reflektieren. Das Trio spielt zwischenzeitlich auf vielen namhaften Bachfestivals, so z.B. regelmäßig beim Bachfest Leipzig. Dr. Christine Blanken, Bacharchiv Leipzig, legt in ihrem Vortrag am Dienstag, 30.07.2013 um 20.00 Uhr in der Bühne 3 des Stadttheaters dar, welch vielfältige Beziehungen zwischen der Bachschen Musik und der Musik des 20. Jahrhunderts bestehen. Paul Hindemith, Alban Berg und Arnold Schönberg stehen im Mittelpunkt ihrer Ausführungen. Der Organist Christian Heiß, Diözesankirchenmusikdirektor in Eichstätt verbindet in seinem Programm am Donnerstag, 01.08.2013 um 20.00 Uhr an der restaurierten Klais-Orgel in der Stiftskirche Aschaffenburg Originalwerke von Johann Sebastian Bach mit Bearbeitungen von Marcel Dupré und Wilhelm Middelschulte. Von ihm erklingt die klanggewaltige Bearbeitung der Ciaccona aus Bachs d-Moll Violinpartita. Mit dem Kammerchor Ars Antiqua Aschaffenburg unter der Leitung von Stefan Claas stehen am Freitag, 02.08.2013 um 20.00 Uhr unter dem Titel Immortal Bach in der Muttergotteskirche Aschaffenburg Werke von Knut Nystedt, Benjamin Britten, Petr Eben sowie die Bach-Motetten „Jesu meine Freude“ und „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn“ auf dem Programm. Der Kammerchor hat sich durch zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbserfolge, die intensive Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk und einer Vielzahl denkwürdiger Konzerte zu einem der besten Laienchöre Deutschlands entwickelt. Am Freitag, 02.08. und Samstag, 03.08. präsentieren jeweils um 20.15 Uhr die Flying Steps Berlin in der Stadthalle Aschaffenburg unter der künstlerischen Leitung von Christoph Hagel die Tanzperformance Red Bull Flying Bach mit Breakdance und Contemporary Dance zur Musik des Wohltemperierten Klaviers von Johann Sebastian Bach. Mit dem Programm erhielt die Gruppe den Echo-Klassik-Sonderpreis und ist weltweit mit sensationellem Erfolg auf Tournee. Der künstlerische Leiter von Red Bull Flying Bach Christoph Hagel beschäftigt sich im Gesprächkonzert zur Marktzeit Samstag, 03.08.2013 um 11.15 Uhr in der Christuskirche Aschaffenburg mit Bearbeitungen Bachscher Musik im 20. Jahrhundert. Den Abschluss der Bachtage bildet traditionsgemäß das Konzert in der Wallfahrtskirche Schmerlenbach. Musik der Einsamkeit – ein Melopoem – unter diesem Titel steht am Sonntag, 04.08.2013 um 20.00 Uhr Bachs Kunst der Fuge, kombiniert mit eigens dazu geschriebenen Texten von Robert Schneider. Das Ensemble Neobarock musiziert, der Schriftsteller, vor allem bekannt durch den Bestseller „Schlafes Bruder“, rezitiert die Texte, in denen er Bachs monumentale „Kunst der Fuge“ mit Prosa, Lyrik und historisch suggerierten Dialogen reflektiert.
Karten sind erhältlich an der Theaterkasse, Schlossgasse 8, 63739 Aschaffenburg, Tel.06021-3301888 montags bis freitags von 13 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr, über mail@bachtage.eu oder www.bachtage.eu.
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