Frankfurt, Städte|14. Oktober 2019 15:22

Erstaunliche Fakten rund um das Rhein-Main-Gebiet

Auf den ersten Blick erscheint das Rhein-Main-Gebiet relativ klein, doch leben hier immerhin etwa 5,7 Millionen Menschen – Frankfurt mit eingerechnet. Verkehrsgeographisch gesehen, befindet sich die Region exakt in der Mitte Europas, ein Umstand, der sich auch schon in früheren Zeiten auf die Handelsaktivitäten niederschlug. Über die Jahrhunderte entstand hier ein Knotenpunkt für den Güter- und Kapitalmarkt, der heute in der Bankenhauptstadt Frankfurt seine stärkste Ausprägung findet. Wir haben also eine Metropolregion der Superlative vor uns, obwohl sie außerhalb Frankfurts eher bescheiden auftritt. Sie erstreckt sich über die Grenzen dreier Bundesländer hinweg; beteiligt sind Hessen, Bayern und Rheinland-Pfalz. Und doch besteht ein Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Region, wie ein kleines Europa innerhalb Deutschlands, ganz verschieden und doch in gewisser Weise eins. Die folgenden Fakten über das Rhein-Gebiet dürften so manchen Leser zum Staunen bringen.

Lasst Zahlen sprechen! Mobilität auf Rekordniveau

Zahlen sprechen eine besonders verständliche Sprache, die es erlaubt, Dinge einzuordnen und sie zu vergleichen. Darum hier gleich zu Anfang die wichtigsten Zahlen der Region, die ein beeindruckendes Bild in den Bereichen Mobilität und Wirtschaft liefern.

Daten & Fakten zu Mobilität und Wirtschaft im Rhein-Main-Gebiet

Zuerst zur Mobilität

Im flächenmäßig doch recht kleinen Rhein-Main-Gebiet befinden sich 839 Autobahnkilometer, man könnte darauf ganz Deutschland einmal längs durchqueren. Doch dafür sind die Autobahnen natürlich nicht gradlinig genug angeordnet, schließlich muss das gesamte Gebiet durch sie erschlossen werden. Es existieren immerhin 14 Fernbahnhöfe, von wo aus es nicht nur in andere deutsche Metropolen geht, sondern quer durch ganz Europa.

Auch zu Wasser und zu Luft zeigen sich Spitzenwerte

Außerdem verzeichnen wir 7 Binnenhäfen, die es ermöglichen, auch über Wasser zu reisen und Waren zu versenden. Nicht vergessen sollten wir an dieser Stelle den bei Weitem größten Verkehrsflughafen Deutschlands, der sich an Frankfurt angesiedelt hat. Allein 2018 nutzten 69,5 Millionen Passagiere diesen Airport und 2,1 Millionen Tonnen Fracht wurde hierüber verschickt. Im Bezug auf das Frachtaufkommen liegt der Frankfurter Flughafen in ganz Europa an der Spitze und nimmt den achten Platz im weltweiten Vergleich ein.

Noch mehr Zahlen, diesmal zur regionalen Wirtschaft

Nun zur Wirtschaft: Wie viele Unternehmen bilden wohl den wirtschaftlichen Standpfeiler der Region, sind es 50.000 oder 100.000? Nein, ihre Zahl liegt bei über 400.000! Der Kaufkraftindex des Rhein-Main-Gebiets liegt 9,2 % höher als der Landesdurchschnitt, ungefähr 2,2 Millionen Beschäftigte schrauben Tag für Tag fleißig am Bruttoinlandsprodukt. Umgerechnet jeder zwölfte Euro, der aus der deutschen Bruttowertschöpfung stammt, hat hier seinen Ursprung. Zahlreiche Firmen und Branchen bilden regelrechte Clusterstrukturen, die das Rhein-Main-Gebiet zu einem enorm starken Wirtschaftsraum in Europa machen.

Ganz schön verspielt: hohe Casino-Dichte geortet

Ein weiterer Fakt, an den nur wenige Menschen bezüglich der Metropolregion Rhein-Main denken, ist der, dass eine hohe Konzentration an Spielbanken herrscht. Mit dem Casino Wiesbaden, der Spielbank in Bad Homburg sowie dem Casino in Mainz existieren gleich 3 größere Spielstätten in direkter Nähe zueinander. Ausgerechnet die Metropole Frankfurt wurde ausgespart, hier gibt es kein einziges großes Casino. Dieser Umstand fordert Spekulationen über das Warum und Weshalb geradezu heraus: An welche Zielgruppen richten sich die Casinos genau? Die einzige Spielstätte im direkten Einzugsgebiet von Mainhatten scheint mit Bedacht aufgestellt worden zu sein. Es handelt sich um das Casino Bad Homburg, das in etwas mehr als einer halben Stunde Fahrt von der Stadtgrenze aus erreichbar ist. Doch trotz aller Bemühungen haben es analoge Spielbanken heutzutage schwer im Vergleich zu Online Casinos. Digitale Systeme wie das 777 Casino können sich mit einem spezifischen Thema, in dem Fall Las Vegas und Retro-Style, klar von den Marktbegleitern absetzen. Die lokalen Spielbanken hingegen unterscheiden sich bisher oftmals nur hinsichtlich der konkreten Zielgruppe im Einzugsbereich, aber weniger im Angebot. Es gilt hier von den spezialisierten Online Casinos Ideen aufzugreifen und einzubinden, um auch zukünftig die Konzentration der Spielbanken zu erhalten.

In Frankfurt sitzt der größte Internetknotenpunkt der Welt

Wer hat schon einmal das Wort De-Cix gehört? In Langform nennt sich dieses mysteriöse Ding „Deutsche Commercial Internet Exchange“, es handelt sich um einen Internetknotenpunkt, der aus mehreren Frankfurter Rechenzentren besteht. Betreiber sind diverse Dienstleister wie E-Shelter und Equinix, sie sorgen dafür, dass in jeder Minute des Tages ein gewaltiger Datenstrom durch die Stadt rauscht. Zahlen aus dem letzten Jahr bezeugen, dass es sich weiterhin um den weltweit größten digitalen Knotenpunkt handelt, der seine Datendurchsätze zudem immer weiter steigert. Zu Ende 2017 schaffte es De-Cix auf sechs Terabit pro Sekunde, das sind ungefähr 500.000 ganze Bücher sechzigmal pro Minute. Doch diese Zahl dürfte schon längst Geschichte sein, schließlich sind seitdem fast zwei Jahre vergangen. Zu den Kunden gehören ausschließlich Unternehmen und große Dienstleister, die dafür sorgen, dass sogar Google-Anfragen aus dem Nahen Osten teilweise Frankfurt passieren müssen.

Weitere Daten und Fakten zur Metropolregion, die überraschen!

Von wegen, nichts als Hochhäuser! Frankfurt als grüne Stadt

GrünGürtel nennt er sich, der Kranz, der sich einmal rund um Frankfurts Kernstadt zieht. Er ist 8.000 Hektar groß und besitzt seit 1991 eine eigene Verfassung. Kein Wunder, denn das beeindruckend natürliche Surrounding macht immerhin ein Drittel des gesamten Stadtgebietes aus und katapultiert Frankfurt auf den ersten Rang der grünsten Städte Deutschlands. Der GrünGürtel gehört dem Regionalpark Rhein-Main an und zieht bei schönem Wetter Tausende von Radfahrer, Wanderer und Spaziergänger an. Von hier aus gelangt der eifrige Radler bis in das Kinzigtal, den Rheingau oder auch den Taunus, je nachdem, wie fleißig er trampelt. Im GrünGürtel finden sich gleich mehrere UNESCO-Welterbestätten und Kulturlandschaften, die Grube Messel steht zum Beispiel unter besonderem Schutz. Kleine und große Wissenschaftler, die sich für uralte Fossilien und Vulkanismus interessieren, kommen hier sicher auf ihre Kosten. Gar nicht schlecht für eine boomende Großstadt, oder?

Königliche Kur-Region für Heilungs- und Erholungssuchende

Nicht nur üppige Natur- und Kulturlandschaften gruppieren sich rund um Frankfurt, auch an Kurorten mangelt es nicht. Das Rhein-Main-Gebiet, insbesondere die hessische Seite, verfügt diesbezüglich über eine lange und intensive Geschichte. Thermen und Bäder reihen sich hier förmlich aneinander, sodass die nächste heilsame Auszeit niemals weit ist. 1907 reiste sogar der König von Siam nach Bad Homburg, um sich von seinen Gebrechen zu erholen und neuen Atem zu schöpfen. Die Kur war so erfolgreich, dass Chulalongkorn drei Jahre später einen ganzen Tempel in seine deutsche Lieblingsstadt sandte, zerlegt in viele, viele Einzelteile. Leider gingen unterwegs einige Elemente verloren und viele zu Bruch, doch seit Mai 1914 steht der „Siamesische Tempel“ tatsächlich in Bad Homburg, persönlich eingeweiht vom siamesischen Prinzen Mahidol.

Aus eins mach zwei: ein weiterer Thai-Sala folgte

Aber damit nicht genug: Heute darf sich Bad Homburg mit Fug und Recht die einzige Stadt außerhalb Thailands nennen, die gleich über zwei goldene Thai-Salas verfügt. Dem ersten aus dem Jahr 1914 folgte 2007 ein weiteres Prachtstück. Zum 100-jährigen Jubiläum des Kuraufenthalts von König Chulalongkorn schenkte König Bhumibol gemeinsam mit seiner Königin Sirikit dem Ort Tempel Nummer zwei. Aufgestellt wurde dieser an der Heilquelle, die der alte Herrscher damals selbst einweihen durfte. Eigentlich sollte schon der erste Bau dort stehen, doch die Stadt Homburg fand damals einen anderen, vermeintlich besseren Platz. Nun ging der Wille des historischen Königs von Siam doch noch in Erfüllung, weil seine Nachfahren sich darum mit Nachdruck und hoher Spendenbereitschaft kümmerten. Das thailändische Königshaus ist ohnehin gern zu Gast im wohl bekanntesten Kurstädtchen der Region, zudem pilgern viele der in Deutschland lebenden Thais gern zum Todestag des alten Monarchen hierher. Jedes Jahr im Sommer veranstaltet die Stadt ein zweitägiges Festival am Thai-Sala im Park, das natürlich der thailändischen Kultur gewidmet ist.

Ein starkes Stück Kultur wartet im Rhein-Main-Gebiet

Auch kulturell gesehen, wird das Rhein-Main-Gebiet so manchen Leser überraschen. Die vielfältigen Angebote und Events erscheinen reichlich ambitioniert, aber so gehört sich das im Grunde auch für eine wirtschaftsstarke Region. Zahlreiche Museen und Ausstellungshäuser, Theater und Bühnen gehören zu den Prunkstücken der jeweiligen Städte. Auch Festivals und Festspiele sind in der warmen Jahreshälfte absolut angesagt, wie zum Beispiel die berühmten Brüder Grimm Festspiele, das Jazz-Festival Bingen swingt, die Burgfestspiele Dreieichenhain und das Museumsuferfest in Frankfurt. Schwanensee gelangt in dieser Region ebenso zur Aufführung wie moderne, experimentelle Theaterstücke. Klassische Orchester werfen sich ins Zeug, Rockbühnen werden errichtet und massiv genutzt. Man enthüllt große und kleine Kunstwerke, bringt die Jazz-Fabrik in Rüsselsheim zum Schwingen oder lässt die Alte Oper Frankfurt vibrieren. Genau gesehen, kann sich wirklich niemand beklagen, ganz egal, wie sein kultureller Geschmack auch immer geprägt ist. Dafür – und für vieles mehr – steht das Rhein-Main-Gebiet.

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