Offenbach, Unternehmensnachrichten|16. August 2012 10:12

Ingenieure ohne Grenzen: Brunel GmbH unterstützt Projekt in Simbabwe

Der Ingenieurdienstleister spendet 10.000 Euro für neue Photovoltaik-Anlage

Aufbau der Panels

© Ingenieure ohne Grenzen e.V.

Offenbach. Mit einer Spende von 10.000 Euro hat die Brunel GmbH mit einer Niederlassung in Offenbach ein Projekt des Ingenieure ohne Grenzen e.V. in Simbabwe unterstützt: Die Stuttgarter Regionalgruppe des Vereins finanzierte mit dem Geld den Bau einer Photovoltaik-Anlage sowie einer Wasserpumpe. Diese wurden von vier Fachleuten in zwei gemeinnützigen Institutionen in der Hauptstadt Harare installiert. Insgesamt lag das Projektvolumen bei 30.000 Euro. „Die Zusammenarbeit mit den Ingenieuren ohne Grenzen ermöglicht es uns, technisches Know-how mit sozialem Engagement zu verbinden“, erläutert Dr. Ralf Napiwotzki, General Manager der Brunel GmbH. Ebenso wie der Verein ist auch der deutschlandweit vertretene Ingenieurdienstleister grenzübergreifend tätig: Er ist Teil der Unternehmensgruppe Brunel International N.V., die mit rund 10.000 Mitarbeitern an 100 Standorten in 35 Ländern aktiv ist.

„Was für uns eine Selbstverständlichkeit ist, ist gerade in den Randbezirken Harares eine Seltenheit“, macht Dr. Napiwotzki deutlich: „Aufgrund des maroden Stromnetzes haben die Menschen dort vor allem tagsüber immer wieder mit Stromausfällen zu kämpfen. Fließend Wasser ist ein Luxus.“ Entsprechend mussten die Mitarbeiter der Einrichtungen Shingirirai Trust und Glen Forest Development Centre ihre Büroarbeiten häufig nachts erledigen und viel Zeit und Energie darauf verwenden, Wasser aus Nachbardörfern herbeizutragen. Beide Institutionen kümmern sich um Kinder, Jugendliche und Frauen, bieten ihnen Kindergartenplätze, Aus- und Fortbildungen sowie warme Mahlzeiten an. „Diese wichtige Arbeit wurde von der schlechten Infrastruktur permanent beeinträchtigt“, fasst Dr. Napiwotzki zusammen.

Deutsche Ingenieure und einheimische Handwerker arbeiten Hand in Hand

Eine der ersten Aufgaben für das deutsche Experten-Team um den diplomierten Umwelttechniker Clemens Brauer bestand darin, bei Händlern vor Ort passende Solarpanels und Batterien sowie eine neue Wasserpumpe zu finden – denn diese wurde während der politischen Unruhen nach den Präsidentschaftswahlen 2008 gestohlen. Auf der Suche nach der geeigneten Technik schauten sich die Ingenieure in Simbabwe um: „Zum einen wäre der Transport einer Wasserpumpe sowie einer Photovoltaikanlage von Deutschland nach Afrika sehr aufwändig gewesen und die Zölle hätten hohe Kosten verursacht“, erläutert Brauer, „zum anderen war es uns wichtig, dass die Wertschöpfung vor Ort erzielt wird.“

Ebenso wie seine Mitstreiter geht Brauer in Deutschland einem „normalen“ Beruf nach: Er arbeitet als Berechnungsingenieur für die Automobilindustrie. Seine Einsätze für die gemeinnützige Hilfsorganisation Ingenieure ohne Grenzen, die ingenieurtechnische Hilfsprojekte in Entwicklungsländern plant und durchführt, finden während seines Urlaubs statt. „Auf diese Weise habe ich die Möglichkeit, mein Know-how sinnvoll zu nutzen und gleichzeitig wertvolle Erfahrungen zu sammeln“, erklärt Brauer. So auch in Harare: Dort wurden die deutschen Ingenieure auf der einen Seite vor bisher unbekannte organisatorische Herausforderungen gestellt – allein der Kauf von neuen Materialien und Werkzeugen war angesichts der schlechten Straßenverhältnisse mit großem zeitlichen Aufwand verbunden. Auf der anderen Seite erfuhren sie enorme Unterstützung seitens der einheimischen Bevölkerung: „Sie halfen uns sowohl beim Anbringen der Solarpanels auf den Dächern als auch beim Herablassen der Wasserpumpe in den 40 Meter tiefen Brunnen“, berichtet Brauer. „Ob Schüler, Mitarbeiter der beiden Einrichtungen oder örtliche Elektriker und Dachdecker – alle zogen an einem Strang. Das war schon sehr beeindruckend.“

Langfristige Zusammenarbeit für nachhaltige Unterstützung

Fünf Wochen dauerte der von der von der deutschen Organisation ZimRelief initiierte und von den Ingenieuren ohne Grenzen organisierte Einsatz. Sowohl Anlage als auch Wasserpumpe laufen seitdem reibungslos. Zudem haben die Ingenieure die Verantwortlichen von Shingirirai Trust und Glen Forest vor ihrer Abreise in Sachen Pflege, Wartung sowie Ersatz von Verschleißteilen geschult und ihnen eigens angefertigte Handbücher überreicht. „Aus unserer Sicht ist es immens wichtig, dass die Menschen vor Ort die Anlage eigenständig betreiben können“, betont Clemens Brauer. Der hergestellte Kontakt zu regionalen Zulieferern erleichtert zusätzlich die Beschaffung von Ersatzteilen. Darüber hinaus können sie den erzeugten Solarstrom sowohl für den Eigengebrauch nutzen als auch beispielsweise aufladbare Lampen vermieten. So haben sie langfristig auch finanzielle Vorteile von der eigenen Solaranlage. „Genau das“, bringt es Brauer auf den Punkt, „ist für uns nachhaltige Unterstützung.“

Nach der erfolgreichen Projektunterstützung in Simbabwe strebt die Brunel GmbH eine langfristige Partnerschaft mit den Ingenieuren ohne Grenzen an. Brunel Geschäftsführer Ralf Napiwotzki sieht die Zusammenarbeit dabei nicht nur auf nationaler, sondern auch auf regionaler Ebene: „Ähnlich wie Brunel ist auch der Verein regional strukturiert. Wir planen daher neben der finanziellen Unterstützung durch unsere Zentrale zusätzliche Kooperationen unserer Niederlassungen mit den Regionalgruppen.“

Über die Ingenieure ohne Grenzen
Ingenieure ohne Grenzen ist eine gemeinnützige Hilfsorganisation, die sich mit der Lösung ingenieurtechnischer Aufgaben in Entwicklungsländern befasst. Der Verein plant eigene technische Hilfsprojekte und führt diese vor Ort durch, hilft durch Wissenstransferleistungen anderen Hilfsorganisationen und Bedürftigen bei ingenieurspezifischen Fragestellungen und leistet Forschungs- und Aufklärungsarbeit im Bereich nachhaltiger technischer Entwicklungszusammenarbeit. Zu den Mitgliedern zählen aktive Ingenieure verschiedenster Bereiche, Studenten des Ingenieurwesens sowie Unterstützer und Sponsoren. http://www.ingenieure-ohne-grenzen.org/

Über die Brunel GmbH
Die Brunel GmbH ist ein internationaler Projektpartner für Technik und Management an über 35 Standorten in Deutschland. 3.000 hoch qualifizierte Mitarbeiter im deutschsprachigen Raum lösen komplexe Aufgaben entlang der gesamten Prozesskette, von der Entwicklung über Konstruktion, Verifikation, Prototyping und Testing bis hin zum Management Support. Das Leistungsspektrum geht dabei über die rein technische Umsetzung hinaus und umfasst auch Aufgaben im Qualitäts- und Projektmanagement, im Controlling, in der Dokumentation und Tätigkeiten im kaufmännischen, administrativen Bereich. Mit der nötigen Infrastruktur übernimmt Brunel in seinen eigenen Prüf-, Test- und Entwicklungseinrichtungen auch Projekte oder Teilprojekte. Die Brunel GmbH ist Teil der Unternehmensgruppe Brunel International N.V., die mit rund 10.000 Mitarbeitern an 100 Standorten in 35 Ländern aktiv ist. Die Brunel GmbH trägt den Titel „Top-Arbeitgeber für Ingenieure“. Diese Auszeichnung wird jährlich vom international tätigen CRF Institute vergeben.

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