Die Hessische Staatskanzlei in Wiesbaden direkt am Kochbrunnenplatz

Hessische Staatskanzlei in Wiesbaden

Die Hessische Staatskanzlei ist seit 2004 in dem ehemaligen Hotel Rose an der heutigen Georg-August-Zinn-Straße untergebracht. Das Viertel, in dem sich die Staatskanzlei und das ehemalige Hotel Rose befinden, wird Quellenviertel genannt. 

Neben dem ehemaligen Kastell auf dem Heidenberg ist das Quellenviertel das älteste Siedlungsgebiet Wiesbadens. Schon kurz nach der Besetzung des Gebietes rechts vom Rhein entdeckten die Römer die hier vorhandenen heißen Quellen. Plinius der Ältere berichtete schon im Jahr 50 nach Christus von diesen Quellen und die Römer gaben dieser Siedlung den Namen Aquae Mattiacae. 

Seit dieser Zeit trugen die heißen Quellen sehr viel zur Stadtentwicklung bei. Bei mehreren Ausgrabungen wurden die Überreste römischer Badehäuser entdeckt um im Jahre 1902 entdeckte man bei den Bodenaushubarbeiten für den Bau des Palasthotels ebenfalls Fundamente eines Badehauses. Dieser Fund erregte sogar die Aufmerksamkeit des Kaiserpaares, dass die Fundstelle auch besuchte. Aus diesem Anlass wurde auch ein Modell angefertigt, das man heute im Museum Wiesbaden finden kann. 

Der Name „Wisbada“ ist seit 828 durch Einhard überliefert und bedeutet: Bad in den Wiesen. Er bezieht sich dabei auf die heißen Quellen. Das damals „Sauerland“ genannte Gebiet entwickelte sich städtebaulich recht ungeordnet. Badhäuser und Hotels schossen wie Pilze aus dem Boden und jedes sollte möglichst nah an den Quellen liegen, damit man das Wasser mühelos in die Häuser transportieren konnte. 

Vom Hotel Rose zur Hessischen Staatskanzlei

Das Hotel Rose, ebenfalls ursprünglich auch ein Badhaus und Hotel, liegt an der Ostseite des Kochbrunnenplatzes. Der Name lässt sich bis in das Jahr 1523 zurück verfolgen, in dem die damalige Betreiberin verklagt wurde, den längst fälligen Mietzins für das Gebäude zu zahlen. Es war eher ein kleineres einfaches Hotel und hatte so seinen Bestand bis 1896 erhalten. In diesem Jahr wurde das alte Hotel abgerissen und der Eigentümer errichtete ein Luxushotel mit über 200 Salons und Schlafzimmern sowie 55 Badezimmern. Hinzu kam noch ein großes Badehaus, dessen Wasser direkt vom Kochbrunnen eingespeist wurde sowie eine große Tennishalle. 

Dieses Hotel wurde dann in der Folgezeit sehr beliebt. In seiner Hochzeit beherbergte es viele berühmte Gäste. In den Jahren 1940 bis 1944 tagte hier die deutsch-französische Waffenstillstandskommission. Die US-Airforce nutzte das Hotel von 1945 bis 1948. Nach einer recht teuren Renovierung wurde der Hotelbetrieb ab dem Jahre 1959 wieder aufgenommen. Es hatte wesentlich weniger Zimmer als zuvor, da einige von ihnen zu Appartements für Dauergäste umgewandelt wurden. 

Nach dem Verkauf an den bekannten und berüchtigten Immobilienkaufmann Schneider sollte das Hotel Rose mit einem Aufwand von mehr als 100 Mio. DM wieder in ein Luxushotel verwandelt werden. Aber wie allseits bekannt, legte Schneider im Jahre 1994 die bis dahin größte Pleite Deutschlands hin und es kam zu keinem Ausbau des Hotels Rose. Erst im Jahre 2001 erwarb die Hessische Landesregierung das Gebäude und 2004 konnte der hessische Ministerpräsident in seine neue Staatskanzlei einziehen. 

Der Kochbrunenplatz

Im Zuge der Gestaltung wurde auch der alte Baumbestand auf dem Grundstück entfernt und so bildet das ehemalige Hotel Rose, die heutige hessische Staatskanzlei, im Osten des Kochbrunnenplatzes einen repräsentativen Abschluss. 

Im Norden wird der Kochbrunnenplatz von den Häusern der Taunusstraße begrenzt. Im Westen bilden die spärlichen Restgebäude der Kochbrunnenkolonnade eine bauliche Grenze. Diese wurde in der Zeit von 1887 bis 1888 mit einem z-förmigen Grundriss errichtet. Durch die weit ausladende Architektur beherrschte diese Kolonnade das Bild des Platzes und auch des früheren Hospitals. Sie wurde nicht, wie immer angenommen, während des 2. Weltkriegs zerstört, sondern schon ab 1949 wieder genutzt. Aber in den 1960er Jahren erfolgte ein scheinbar grundloser Abriss, nur die Flügel an der Saalgasse blieben bestehen. In den 1990er wurde dieser dann auch noch von einem modernen Glasvorbau ersetzt. Übrig geblieben ist nur der Kochbrunnentempel, der sich früher auf der Südseite der Kolonnade befand und 1977 an seinen jetzigen Platz umgesetzt wurde. Aber dennoch kann man hier immer noch gratis sein Thermalwasser trinken. 

Der Kochbrunnen ist heute ein Zusammenschluss von insgesamt 15 Quellen. Daher spendet er in der Minute 880 Liter Thermalwasser, das eine Temperatur von rund 69 Grad Celsius hat. Es enthält Kochsalz (Chlornatrium), Chlorkalium, Chlorcalcium und Chlorlithium.

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Lage der Staatskanzlei in Wiesbaden
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